Képek és szobrok – A Magyar Népművészet Évszázadai II. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1970)
Unser ausgestelltes Material betreffend, versuchen wir nur noch eine Frage zu beantworten: Bewahrten wohl diese zum grössten Teil erst aus dem 16—19. Jahrhundert stammenden Bildwerlke noch etwas aus zurückliegenden älteren Perioden? — Diese Frage wurde z. T. bereits bei der .stilistischen Betrachtung der Denkmäler beantwortet. So behielten z, B. die ruthenischen Stücke manches mittelalterliche, gotische Stilmerkmal. Irgend ein Grad der Retardation •— wie auch auf andern Gebieten der Volkskultur — kommt auf allen hier vorgeführten Stücken zum Ausdruck. Noch stärker wird dies bei einigen ilkonographiisichen Typen klar. Die Gestalt des „Schmerzensmannes", von der unser eines Beispiel aus Békásmegyer im Komitat Pest, das andere aus Istvánháza im ehemaligen Komitat Bars stammt, wurde schon im 14—15. Jahrhundert in ähnlicher Form geschaffen. 19 Mittelalterliche ungarländische Beispiele sind auch aus Nordungarn bekannt, unter ihnen das früheste Stück stammt aus Eperjes (Presov), um 1500—150LO. 20 Interessant ist, dass der Typus aus der „hohen Kunst" rasch verschwand und in der provinziellen sowie in der Volkskunst im Laufe des 17. und 18. Jahrhundert mehr und mehr beliebt wurde. In Volkskunstform ist der Typus auch in Polen äusserst häufig, aber auch im Gebiet der transylvanischen Ruthenen ist er bekannt. Hierher gehören die beiden in kleinen bemalten Schreinen aufgestellten Stöcke, deren eines einen Schmerzensmann darstellt. Sein Gegenstück zeigt auch eine mystische Darstellung mittelalterlicher Herkunft: „Christus in der Kelter". ORTHODOXE KUNSTWERKE Die religiöse Kultur, die die alten byzantinischen Traditionen auf theologischer Grundlage hütet, vertritt eine ganz besondere Einheit; sie bewahrte auch dort die lokale Volkskunst noch im 18. und 19. Jahrhundert die alten Vorschriften der Ostkirche, die nach Beendigung des Bilderstreites im Jahre 842 festgelegt worden sind. Nach diesen Regeln entstand eine viel mystischere, gebundnere Kunst als im Westen. Ein grosser Kunstsammler innerhalb der ruthenischen Bevölkerung der Ostkarpathengegend wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts Hiador Sztripszky. Selbst orthodoxer Priester, war er ein ausgezeichneter Kenner der Volkstradition. Durch ihn kamen die schönsten Stücke in unser Museum. Die grossen Ikonen aus Märamaros das Jüngste Gericht sowie die