Képek és szobrok – A Magyar Népművészet Évszázadai II. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1970)

Einerseits so tief mit dem bauerlichen Brauchtum ver­bunden, sind unsere Stücke doch andererseits durch starke Fäden mit der „hohen Kunst" veriknüpft. Die Werke der Volkskunst suchen ihre Ausdrucksmöglichkeit nicht nur in­nerhalb der grossen traditionellen Stilelemente, sondern wenden sich bei Gestaltung der einzelnen Themen auch direkt an ihre speziellen, Vorbilder. Dabei dürften selten wirklich bedeutende Kunstwerke die hier inspirierenden „Muster" gewesen sein. Auch mit den blasseren Nachahmungen komp­lizierter Kompositionen in Kirchen konnten die nur schwach begabten kleineren Meister etwas anfangen. Demgegenüber machte die Vervielfältigungstechnik in Holzschnitten und Stichen bereits im Spätmittelalter eine grosse Verbreitung und damit ein Volkstümlichwerden der Kunst möglich. Holzschnitte und Stiche bewirkten eine Verbindung der bis dahin voneinander reichlich isolierten beiden grossen Kunstlandschaften: Italiens und des deutschen Sprachgebie­tes. Auch auf unsere Flügelaltäre gelangten durch Vermitt­lung der Stichfolgen Motive der Meister des Nordens. Die Kunst der Zeit des Feudalismus fand ganz begreiflicherweise ihre Hauptuimsatz an den Wallfahrtsorten. Einmal bedeutete der Weg dorthin die einzige Reisemöglichkeit des Dorfbe­wohners; vor allem wünschte er aber von dort, wie bereits erwähnt, etwas von der Wunderwirkung des Gnadenbildes in sein Heim für immer mitzunehmen. Diese bescheidenen, den Massenanspruch befriedigenden Gnadenbildstiche verbanden die Werke der „hohen Kunst" mit den Meistern des Dorfes. Mit der reichen Ausarbeitung der Stiche hängt, auf ihren Ursprung hin betrachtet, auch unsere erste Gruppe von Kunstgattungen zusam;men ; die Denkmäler der Hinterglas­malerei. HINTERGLASBILDER Die ersten Spuren der Glasgraphik konnte die Fachlite­ratur schon für das 14. Jahrhundert in Oberitalien nachwei­sen. Die Glasplatten wurden mit G-old überzogen; in diese Schicht ritzte man die Zeichnung ein, die sich wirkungsvoll voim dunklen Hintergrunde abhob. Es entstanden später auch einfachere Varianten dieses Verfahrens: der Hintergrund wurde farbig grundiert und nur die eingeritzten Stellen erhielten Vergoldung. 4 Das früheste Beispiel von dieser Technik ist in Köln erhalten geblieben (um 1500). Natürlich

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