Festett táblák 1526–1825 – A Magyar Népművészet Évszázadai I. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1968)
Kirche von Nadasdaróc (Daroti, RPR). Und auf der Decke der reformierten Kirche von Nagybereg (Welükij Bereg, Sowietunion) steht aus dem Jahr 1743: „Zur 'Ehre unseres Herrn Jesus Christus, zur Freude der Gemeinde von Bereg wurde die Kirche statt der alten brüchigen mit dieser neuen Decke verziert." Die Vilmányer (Bez. Borsod-AbaújZemplén) wollten vielleicht ihr allzu weltliches Entzücken über die geimalten Blumen dämpfen mit der Inschrift: „Der Mensch schaut, was er vor den Augen hat, doch Gott schaut in die Herzen." Die älteste der ausgestellten Kirchendecken aus dem Dorfe Ádámos (Adamus, RPR) trägt die Jahreszahl 1526. Dieses Datum wirkt symbolisch ; die Jahrhunderte, in denen die Kircheindecken gemalt wurden, und ganz besonders 1526, das Jahr der katastrophalen Schlacht bei Mohács, sind trübe Zeiten der ungarischen Geschichte. Die bemalten Holzdeclken waren oft eine billige Notlösung in einer Zeit, als die Mittel für kostspielige Gewölbebauten und Wandgemälde nicht reichten. Man kann gleichsam die bedrückende Gefahr mitempfinden, in der Gemeinden ihre Kirchen ausschmückten. In Bánffyhunyad (Huedin, RPR) wurde die Kirche im Jahre 1705 gemalt, im selben Jahr, als bei Zsibó (Jibou, RPR), in der Nähe, die aufständischen Kurutzen eine Schlacht verloren, und die Not spricht auch aus der Inschrift: „Die Decke wurde errichtet von der Stadt B. Hunyad inimitten schwerer Nöte", und ergebeungsvoll klingt der Zusatz: „Nicht mit eigener Kraft und nicht aus eigener Macht, nur durch Jehovas Hilfe gemacht." Die Ausschmückungen der Kirchen waren zugleich ein Flehen zu Gott, während Kriegseharen brandschatzend durchs Land zogen: „Gott der Herr möge allzeit schützend in dieser Kirche wohnen." Die Inschrift auf der Decke von Csenger ist eine rührende Danksagung: „Gott dem Allmächtigen die Ehre gebührt, Er hat uns Elenden die Herzen gerührt, Auf dass wir sein Haus so prächtig verziert."