Szőllősy Csilla - Pokrovenszki Krisztián (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 45. (Székesfehérvár, 2017)
Tanulmányok/közlemények - Néprajz - Lukács László: A karácsonyfa elterjedése a Kárpát-medencében
Lásfló Lukács: Die Vorbereitung des Christbaumes im Karpatenbecken Kirche standen immer zwei Christbäume an beiden Seiten des Altars, und während des Gottesdienstes am Heiligabend standen zwei Christkindl-Mädchen zwischen den Bäumen, um Gedichte vorzutragen.58 Die Weihnachtsbäume in Szár (Kom. Fejér) wurden mit roten Äpfeln, Nüssen, mit hausgemachten Backwaren, Popcorn, getrockneten Früchten, Trauben und Kerzen beschmückt. Manche ärmeren Familien hatten statt Tanne Schlechestau als Christbaum.59 60 Den Christbaum aus den 1930ern kennen wir aus der Beschreibung des Szárer Lehrers Ferenc Genczwein: ,^\m Heiligabend stand in jedem Haus die geschmückte Tanne. Der Christbaum war der üblichste von den Weihnachtsbräuchen, selbst vor dem Zweiten Weltkrieg. Es gab wahrscheinlich kein Haus im Dorf, wo kein Christbaum stand. Die Fichte war die beliebteste Christbaumsorte, denn sie wurde — obwohl es schon damals verboten war — aus dem benachbarten Wald gebracht, kostete also kein Geld. Der wurde mit den heute noch bekannten Salonzuckerln, Äpfeln, Nüssen, einigen bunten Schmuckstücken, Sternspeiern und Kerzen geschmückt. Die Kerzen wurden querst am Heiligabend, %ulet%t %u Epiphania angezündet. Viele Familien kochten und verpackten ihre eigenen Salonzuckerl, besonders im Krieg, da sie keine kaufen konnten. Die Nüsse wurden mit silbriger Ofenfarbe gegiert, jede Familie schmückte ihr Baum auf ihre Weise. An einigen Orten machten das die Erwachsenen ohne die Kinder, zp denen sie sagten, den Baum würde das Christkindl bringen. Andere ließen den Baum von den Krippenspielern hereinbringen, weil sie die Boten des Christkindls sind. Wieder anderswo schmückte die ganze Familie, wo die Kinder den Baum als das Geschenk Christi betrachteten. Das Warten auf den Christbaum war aufjeden Fall ein freudenfrohes und spannendes Ereignis. In der Familie bekamen meistens nur die Kinder Geschenke, jeder bekam aber frohe Weihnachtswünsche. “60 In Szár besuchte man am ersten Weihnachtstag die nahen Verwandten, aber auch für den nächsten Tag blieben noch Verwandte zum Besuchen übrig, deren Besuche man damit begründete, dass sie sich auch bei ihnen den Christbaum anschauen wollten. In Isztimér (Kom. Fejér) waren die Krippenspiele 1-2 Tage vor Weihnachten (meistens am Abend des 23. Dezembers) beendet. Am Nachmittag des 24. Dezembers banden sich die Kinder Beutel um den Hals und gingen singend und Grußgedichte vortragend von Haus zu Haus. Für ihre Segenswünsche bekamen sie Äpfel, Nüsse oder Geld. Es gab unter ihnen lebhafte Kinder, die ihre Beutel auch mehrmals füllen konnten. Sie beendeten die Sammlungen um 18 Uhr, da waren schon die Hirten auf dem Weg, um den Tierzüchtern ihre guten Wünsche mitzuteilen. Zu Hause erwarteten die Kinder schon der geschmückte Christbaum und die an ihm hängenden bemalten Nüsse, Lebkuchen und Backwaren. Ihre mit den Gaben gefüllten Beutel legten die Kinder unter den Baum.61 62 Der nur bescheiden geschmückte Christbaum war selbst in Budaörs schon Anfang der 1930er Jahre vergessen: „Der Tannenbaum ist erst neulich und nicht bei allen Häusern in Brauch. Viele (besonders die armen) schmücken auch heutzutage einen Wacholderzweig (KraunaväitnJ. Der Christbaumschmuck hat sich im Eaufe der jahre verändert. Früher hat man vergoldete Nüsse, Apfel, Feigen, aufgefädeltes Popcorn oder getrocknete Pflaumen an den Baum gehängt. Da sie keinen Kerzenständer besaßen, hat man das untere Ende der Kerzen gebogen und um den Zweig herum gedreht. Das warfrüher. Unter dem Baum können wir eine kleine Krippe mit einer Zelluloidenpuppe und einen Blumentopf oder Teller voll grünem Weizen sehen, den man für des Christkindls Esel bestimmt hat. Dieser Weizen wird am Sankt Bärbel-Tag gesät. In die Mitte kommt ein Ölleuchter. “62 In Budaörs ist der Weihnachtsbaum bei Familien mit Kindern seit der Jahrhundertwende unentbehrlich. Wer es konnte, brachte eine Fichte oder einen anderen Langnadelbaum aus dem eigenen Wald vom Sonnenberg. Der wurde dann bis Weihnachten in einem kalten Raum, im Keller, Presshaus oder Schuppen aufbewahrt.63 In Nagykovácsi (Kom. Pest) wurden Wacholder- oder Tannenchristbäume mit Salonzuckerln, versilberten Nüssen und selbstgemachtem Gebäck geschmückt. Selbst nach ihrer Vertreibung nach Deutschland konnten sie diese einfache heimische Art des Schmückens in ihrem neuen Wohnort, im Baden-Württemberger Erfeld, nicht weglassen.64 Von den Sachsenstädten Siebenbürgens haben zuerst Nagyszeben—Hermannstadt (ein Däne in 1827) und Brassó— Kronstadt (in 1828) einen „bürgerlichen“ Christbaum aufgestellt. Attila T. Szabó hat im Historischen Wörterbuch des siebenbürgiscb—ungarischen Wortschatzes erwähnt, dass der Christbaum in Siebenbürgen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen hat, sich auf deutsches Beispiel hin zu verbreiten, und erst im 20. Jahrhundert allgemein bekannt wurde.65 In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist er auch in sächsischen evangelischen Kirchen und Schulen erschienen. Von den Schulen haben ihn auch die sächsischen Dörfer und Familien übernommen. In Nagykapus (Kom. Nagy- Küküllő, Großkopisch) wurde in der Kirche ein Weihnachtsbaum 1837 aufgestellt. In Keresztényfalva (Kom. Brassó, Neustadt-Burzenland) haben die Schulkinder 1889 ihre Aufführung neben dem kirchlichen Christbaum gehalten. Anfang des 20. Jahrhunderts, besonders nach dem Ersten Weltkrieg war er schon unter den Sachsenfamilien der Dörfer 58 TAFFENER - SCHELL 1978,136-137. 59 BURGHARDT-SZEKERES 1990,197-199. 60 GENCZWEIN 2000, 63. 61 WIRTH 1978,62. 62 BONOMI 1933, 33. 63 PAULOVITS 2001, 61. 64 HENSLE 1971,256. 65 SZABÓT. 1993,173. 420