Szőllősy Csilla - Pokrovenszki Krisztián (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 45. (Székesfehérvár, 2017)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - Lukács László: A karácsonyfa elterjedése a Kárpát-medencében

Lásfió Lukács: Die Verbereitung des Christbaumes im Karpatenbecken . Der Christbaum begann sieb Anfang dieses Jahrhunderts %u verbreiten, heutzutage ist er allgemein verbreitet, obwohl Weihnachten selbst in Jugoslawien kein so großes Fest ist wie in Ungarn. ”16 Karte Nr. VIII/535. des MNA wurde auf Grund der Frage Wer regte die stehende Tanne als Weihnachtsbaum л».«'gestaltet. Mit der Frage, zu welcher gesellschaftlichen-beruflichen-religiösen Gruppe die erste Person in der Ortschaft gehörte, die einen Christbaum aufgestellt hat, beschäftigt sich auch der schweize und österreichische Atlas. Im MNA wurde all das auf Karten angezeigt, und 15 initiative Gruppen wurden benannt: 1. Angesiedelte Katholiken. 2. Lokale katholische Minderheit. 3. Katholische Soldaten. 4. Zurückkehrende Soldaten. 5. Der lokale Gutshof. 6. Die Schule. 7. Die Kirche. 8. Die lokalen Fabrikarbeiter. 9. Das Eisenbahnpersonal. 10. Die lokalen Bauern. 11. Die lokalen Handwerker. 12. Die lokalen Bergleute. 13. Die lokalen Forstarbeiter. 14. Aus den nahe hegenden Städten kommende Leute. 15. Aus den nahe Hegenden Gemeinden kommende Leute. Ich habe den senkrechten Pfeil (Zeichen der lokalen Forstarbeiter der Gruppe 13) nirgends finden können, trotzdem ist das gesellschaftliche-berufliche-religiöse Milien das das Meiste zur Verwurzelung des Christbaumes in der Gesellschaft beigetragen hat, sehr vielfältig. Diese Karte hätte entsprechende Kommentare dringen nötig, denn aus den Antworten hätte man die Verbreitung des Christbaumes an konkrete Personen, Namen, Familien und an verhältnismäßig konkrete Zeitangaben binden können. Auch die Städte und Gemeinden, von denen aus sich der Christbaum verbreitete, hätten identifiziert werden können. Zsuzsanna Tátrai schreibt auf Grund der an den Belegorten der Woiwodina notierten Antworten: ,ylus den Atlasheften lassen sich einige konkrete Daten in Bezug auf den Import und die Verbreitung des Christbaumes erschließen. 7.um Beispiel hat in Bácskereszjes, Torda, Ürményháza, Hertelendyfalva, Csantavér, Pacse'r, Martonos und Mohol zuerst die Großbauer einen Christbaum aufgestellt. In Torontálvásárhely (Debeljaca) wurde seine Verbreitung mit den einziehenden Katholiken in Verbindung gebracht; nach Ürményháza kam der Brauch vielleicht aus den benachbarten deutschen Däfern, was auch die deutsche Bezeichnung »Kriszjkindl« beweist. Die lokalen Bauernmädchen haben vor ihrer Heirat in diesen deutschen Däfern gedient. In Ittebe batman den ersten Tannenweihnachtsbaum in den 1900ern in der Do fschule aufgestellt, dennoch wurde der Christbaum nicht einmal in den 60ern allgemein verbreitet. In Bäcsfeketehegy (Feketic) begann seine Verbreitung im Kindergarten. In Kot hat der Lehrer, in Bácstopolya die Gräfin, dann die Intellektuellen die ersten Weihnachtsbäume aufgestellt. “17 18 In Transdanubien und im Zwischenstromland Donau-Theiß können wir an der Karte große leere Flecken sehen, woher keine Antworten auf die Fragen gekommen sind. Es ist ja ziemlich schwer zu sagen, wer als Erster einen Weihnachtsbaum aufgestellt hat, wenn der Christbaum schon seit etlicher Zeit in Brauch war. In den ursprünglich reformierten Bauernsiedlungen Transdanubiens wurde der Christbaum durch ansiedelnde Katholiken eingewurzelt. Die reformierten Einwohner haben anfangs ihre Abneigung gezeigt, wie auch der reformierte Seelsorger Imre Kovács (géb. 1910) in seinen Kindheitserinnerungen an den Christbaum in Seregélyes (Kom. Fejér-Weißenburg) festhält: „Bei uns war der Christbaum nicht in Brauch, so wie auch der Weihnachtsschmuck, die Kerzen und die Sternspeier auch nicht. Bei einigen „Herrenhäusern “ und bei manchen Katholiken ja. Die katholischen Familien haben sich in irgendeiner Weise immer einige Tannenzweige aus dem Schlossgarten des Grafen angeeignet. Wir (Kalvinistenj duften das nicht, batten aber auch keine solchen Ansprüche. “18 Die Abneigung der Reformierten und die Aktivität der Katholiken in Bezug auf die Verbreitung des Christbaumes an der Jahrhundertwende wurde auch von den Gewährspersonen in den Gemeinden des Mórer-Tales (Sárkeresztes, Moha, Iszkaszentgyörgy) betont.19 Die ungarischen Kalvinisten in den Szamosháter Dörfern (Kom. Szatmár) haben ebenfalls keinen Christbaum benutzt, weil sie ihn für einen katholischen Brauch hielten.20 Auch in Beregdaröc spiegelte diese Meinung die ethnisch-religiöse Verschiedenheit der Bewohner wider. Die reformierten Einwohner des Dorfes benutzten den Weihnachtsbaum, die neuangesiedelten griechisch-katholischen Rusinen (Karpatoukrainer) nicht. Sie benutzten Weihnachtsstroh.21 Katholische Ansiedler waren bei der Verwurzelung des Christbaumes auch außerhalb Transdanubiens in der Theißecke (Tiszazug) und zusammen mit den lokalen Katholiken im Zwischenstromland Theiß—Bodrog tätig. Die Vielzahl der Kartenzeichen besagt, dass die lokale katholische Minderheit eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Christbaumes in all unseren vier Großgebieten (Transdanubien, Große Ungarische Tiefebene, Oberland, Siebenbürgen) sowie in Andrásfalva (Bukovina, Mäneuti) gespielt hat. Im Moldauer Lészped (Lespezi) hat die (katholische) Kirche, in Tatros (Tirgu Trotu?) hat die lokale (katholische) reiche Schicht den Christbaum heimisch gemacht. Diese Schicht scheint darin am aktivsten teilzunehmen. An zwei Belegorten Siebenbürgens weist man den 16 KATONA 1974, 46. 17 TÁTRAI 1985,350. 18 KOVÁCS 1984,11. 19 GELENCSÉR - LUKÁCS 1991, 267-269. 20 CSŰRY 1935,1. 455. 21 PAPP 1975, 273. 413

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