Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - László Lukács: Oberhirt Sankr Wendelin, Patron der Viehs…

Liszka 1987 war. Die Kapelle wurde von den Gúger Adeligen gebaut und 1730 geweiht. Ihre Einrichtung wurde von József Liszka so vorgestellt: „In der Kapelle der kleinen Siedlung ist sowohl eine Holzstatue, als auch ein Bild des Heiligen zu sehen. Beide stellen den Heiligen als Hirten dar. Die Holzstatue am Altar hat einen Umhang an, er trägt einen Ranzen an der Schulter, einen Hut in seinem Gürtel und einen Stock in der linken Hand. Er streckt seine rechte Hand zum Himmel herauf. Rechts an seiner Brust ist ein siebeneckiger Stern und ein Halbmond. Das Ölgemälde an der Seitenwand stellt den bärtigen Wendelin in Hut und Umhang dar. In seiner, ans Herz gelegten rechten Hand sind ein Hirtenhaken und ein Rosenkranz. Um ihn sind Schafe und Rinder. Das Bild wurde 1833 gemalt.”74 In Güg wird die Wallfahrt des Wendelinstages am Folgesonntag des 20. Oktobers gehalten. Am Vormittag hält der Szimöer Pfarrer das Hochamt, zu der die Szimöer mit dem Bus ankommen. Sie singen das Wendelinslied (Lied Nr. 217.) aus dem Miatyánk imádságos és énekeskönyv keresztény katolikus hívek számára [Vaterunser. Gebets- und Gesangbuch für die römisch katholischen Gläubigen]. Das Lied ist mit Lied Nr. 217 des S^ent vagy, Uram! identisch. Bis zu den 1970er Jahren haben die Händler an diesem Tag Süßigkeiten und Spielzeug verkauft. Auf der westlichen Seite von Güg gibt es zwei Weiden, die Untere und die Obere (Gúger) Weide, sowie Kétlábok. In der Registration von Szimö 1800 wurde festgestellt: „Diese Gemeinde hat genug Weiden, auf denen 382 Pferde, 178 Ochsen und 250 Kühe, außerdem die 2 Pferde und 10 Kühe des Pfarrers, die 2 Pferde und die 6 Kühe des Schulmeister-Notars, die zwei Kühe des Mesners, die 2 Kühe des Kneipenwirtes, die 2 Pferde und 10 Kühe des Metzgers sowie die 2 Kühe des Schmiedes genug Gras finden.” Laut der Statistik am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Szimö 746 Rinder, 415 Pferde und 455 Schweine registriert, die 360 Haustierinhaber der Gemeinde haben sie dem Schutz des heiligen Wendelin anvertraut.75 Die 1755 gebaute Kirche von Keszegfalva (Kom. Komárom) wurde auch zu Ehren des Sankt Wendelin geweiht. Uber ihr Altarbild schrieb József Liszka folgendes: „Das am Ende des 19. Jahrhunderts gemalte Altarbild der Kirche stellt Sankt Wendelin im Einsiedlerkleid dar: Er trägt einen Umhang, Sandalen, eine Flasche und einen Ranzen an der Seite und einen Rosenkranz am Gürtel. Über seiner Brust hält er mit gekreuzten Armen einen Hirtenhaken. Um ihn hemm sind Schafe und Rinder.”76 1985 habe ich an einem Studienausflug der Sommeruniversität von Bratislava im Oberland teilgenommen. Aus dem Bus habe ich gemerkt, dass rechts neben der Landstraße in Richtung Nagyszombat nach Szered, in der Nähe des den Dudvág-Fluss anzeigenden Schildes eine Wendelinstatue steht, die ich unbedingt fotografieren musste. József Gelencsér hat schon die Wendelinstatue des slowakischen Dorfes Farkashida (Kom. Pozsony, in der Nähe des Dudvág-Flusses) fotografiert. Er hat auch die Wendelinstatue von Vágszerdahely (Kom. Pozsony, neben Szered) fotografiert, über die József Liszka Folgendes schreibt: „Die Sandsteinstatue steht am Rande der Siedlung auf einem hohen Sockel, sie stellt den Heiligen in stilisierter Hirtentracht dar. An seiner Schulter ist ein Umhang, an seiner Seite ist ein Ranzen, sein schmalkrempiger Hut rutscht auf seinen Rücken. In seinen zum Gebet gefalteten Händen hält er einen eisernen Hirtenstock. An seinem Fuß sind Lämmer.”77 Vágszerdahely gehörte einst auch dem Erzbischof von Esztergom. Die Gemeinden des Ipolytales (Korn. Hont) gehörten früher zum Erzbistum Esztergom, 1993 gelangten sie zum Bistum Vác. Der Gutsherr von Drégelypalánk war der Erzbischof von Esztergom. Die bemalte Holzstatue des Sankt Wendelin wurde auch in der Kirche zur Heiligen Elisabeth des Árpáden-Hauses platziert. Er ist als junger Mann mit einem schönen Gesicht und langen Haaren dargestellt, an seiner Schulter ist ein Umhang, am Kopf ist ein breitkrempiger Hut, an seinen Füßen sind Stiefeln. Mit seinen zum Gebet gefalteten Händen lehnt er sich an seinen Hirtenhaken, an seinem Fuß ist ein Lamm. Vor der Statue ist in einer Vase eine frische Blume. Meine Bezugsperson, die Kirchendienerin Frau János Gaspari (geb. 1948), hat erwähnt: „Drei Tage lang tobte eine Seuche im Dorf. Als man zu Sankt Wendelin betete, hörte die Seuche auf. Das Volk des Dorfes schwor, am 20. Oktober eine ganztägige Heiligkeitsanbetung abzuhalten. Am Wendelinstag haben sie die Tiere nicht zur Weide hinausgetrieben, die Tiere ruhten. Das Volk, der Landwirt kam hierher um zu beten. Am Vormittag gibt es eine Messe und am ganzen Tag wird das Altarsakrament angebetet. Der Pfarrer Attila Kapás sagt, Wendelin sei der Sohn eines irischen Königs. Er hätte König sein können, doch er schwor, arm zu sein und Gott zu dienen. Er trat den Hirten am Hofe seines Vaters bei. Als Königssohn wurde er anders behandelt. Er verließ den Hof seines Vaters und wurde Hirte am Hofe eines Fremden in einem fernen Land. Dort wurde ihm klar, dass er als armer Hirte mit Gott leben wollte.” In der Messe von Drégelypalánk wurde das Wendelinslied (Lied Nr. 217 des S%ent vagy, Uram!) gesungen. Eine, der bemalten Wendelinstatue von Drégelypalánk ähnelnde Wendelinstatue ist auch in der Kriche von Ipolyvece (Korn. Hont) zu sehen. In Nagycsalomja (Korn. Hont) steht im Garten der Kirche zur Herrin der Ungam die farbige Statue des Sankt Wendelin auf dem mehrstufigen Haupt eines hohen, mehreckigen Sandsteinsockels. Auf 74 LISZKA 2000,107. 75 SZAPU 1993,28-31. 76 LISZKA 2000, 93-94. 77 LISZKA 2000, 112. T T 305

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