Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - László Lukács: Oberhirt Sankr Wendelin, Patron der Viehs…

In Budaörs steht eine Wendelinstatue aus Stein im Kirchengarten. Die Inschrift auf ihrem Sockel lautet: Heiliger Wendelin, bitt für uns.62 Heute ist dort die Inschrift SZT. VENDEL zu lesen. Am Fuß der Hirtengestalt ist links ein Rind, rechts sein Hut zu sehen. Sein Hirtenstock wurde aus der Hand gebrochen, seitdem wird er durch eine Rute aus Nussholz ersetzt. Die Statue wird von einem schönen Eisenzaum an der Ecke des Templom Platzes umstellt, welcher von Kabelschildern überschüttet ist. Das Protokoll der Kirchenvisitation 1738 erwähnt 8 Bilder im Sanktuarium der Budaörser Kirche: die von Sankt Sebastian, Sankt Florian, Sankt Antonius von Padua, Sankt Margarethe, Sankt Rochus, dem Märtyrer Sankt Peter, Sankt Wendelin und ein Bild von der Krippe des Herren bei seiner Geburt.63 Heute steht auf dem Nebenaltar links vom Bild des Heiligen Sebastian die Statue des Sankt Wendelin, rechts von ihm die von Sankt Rochus. Beide Statuen wurden aus carrarischem Marmor gemeißelt. In der Pfarrkirche zur Heiligen Mutter Gottes in Nagytétény (gebaut in 1754) stellt das vergoldete Relief an der Brüstung der Kanzel auf der linken Seite Sankt Wendelin dar.64 An der Grenze von Nagykovácsi (Kom. Pest) wurde in der Nähe des Schäferkreuzes eine Bildsäule zu Sankt Wendelin (Wendelinusbildstock) aufgestellt.65 In Biatorbágy (Kom. Pest) wurde Anfang des 19. Jahrhunderts die Sankt Wendelin-Grabkapelle der Familie Szily auf dem Iharos-Berghang gebaut. Sie wurde im Protokoll der Krichenvisitation in Torbágy 1817 schon erwähnt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und schnell renoviert, aber ihr Altar mit dem Wendelinsbild ist verschwunden.66 In Torbágy steht eine Wendelinstatue auf einem niedrigen Sockel links von der katholischen Kirche in der Fő Straße. Er faltet die Hände zum Beten, trägt einen Hut auf dem Kopf und einen Hirtenranzen an der linken Schulter, vor seinem linken Fuß sitzt ein Lamm. János Müllner gibt eine schöne Beschreibung über die Statue im Jubiläumsgedenkbuch der 300 Jahre alten Biatorbágyer Pfarrgemeinde: „Ursprünglich stand die Statue vor den Fenstern des alten Ohmüllner-Gasthauses in einer kleinen Kapelle. Das war kein guter Platz, also hat sie der Notar Jirka 1934 an ihren heutigen Platz vor dem damaligen Gemeindehaus stellen lassen. Der Platz wurde Szent Vendel Platz genannt, er war das Zentrum von Torbágy. Sankt Wendelin ist der Schutzpatron der Tiere, an seinem Namenstag wurden die vorgetriebenen Tiere vom Pfarrer gesegnet. Man kann nicht mehr genau sagen, wann diese Tradition beendet wurde. Sankt Wendelin war auch der verehrte Schutzpatron der Torbágyer Gläubigen. Die gut lesbare Inschrift der Statue: Heiliger Wendelin bitt für uns, beschütze unsere Herden. Sein Hirtenstock ist nicht mehr aus Kupfer, sondern aus Eisen. Die Figur wurde wahrscheinlich vom Zsámbéker Bildhauer Mihály Kahn gemacht, Ferenc Beck ließ sie 1863 aufgrund eines Gelöbnisses aufstellen und pflegen. Sie wurde vom Bicsker Dekan György Gózony geweiht. Der Tag des Sankt Wendelin war ein kirchlicher Feiertag: In Békásmegyer, Budajenő, Budakalász, Budakeszi, Csobánka, Etyek, Pilisszentiván und Zsámbék gab es ein Hochamt, in Békásmegyer, Budajenő, Budakalász, Budakeszi, Etyek und Pilisszentiván gab es eine Abendlitanei. In Csobánka, Pilisborosjenő, Piliscsaba und Torbágy wurden die Tiere nach der Messe auf dem Kirchenplatz bei der Bildsäule oder Statue des Heiligen gesegnet. Die Gläubigen marschierten betend und singend unter kirchlichen Fahnen und unter Begleitung des Blasorchesters zum Schauplatz der Tiersegnung. Die Tiere, hauptsächlich die Pferde und Rinder, wurden mit Schleifen und Kränzen geschmückt. Das Protokoll der Kirchenvisitation von Budafok 1778 erwähnt die Tiersegnung: „In Festo Vendelini benedicuntur pecora.” [Die Tiere werden am Fest des Sankt Wendelin gesegnet.]67 Péliföldszentkereszt (Kom. Komárom) liegt im Erzbistum Esztergom (seit 1993 Erzbistum Esztergom- Budapest), wohin die deutsche und ungarische Bevölkerung von Csobánka, Solymár, Pilisvörösvár, Zsámbék, Pilisszántó, Pilisszentiván und deren Umgebung an drei Oktobersonntagen unter Musikbegleitung pilgerte, um für ihr Vieh zu bitten. In der Mitte dieser Tage liegt der Wendelinstag. An den Wendelinwallfahrten, Wendelinsonntagen haben sie Wachsvotive ihrer Haustiere (Pferde, Rinder, Scheine) gekauft und in der Kirche von Péliföldszentkereszt deponiert.68 Nach der Feldforschung von Etelka Kövecses Varga: „Die Wendelinskapelle der Kirche von Péliföldszentkereszt war der Wallfahrtsort der Gegend... Laut Auskunft der volkskundlichen Sammlung hat diese Feier die frühere Herbstfeier (Fest der Kreuzerhöhung, 14. September) langsam ersetzt. Am Sankt Wendelinstag gab es einen großen Straßenmarkt in Péliföldszentkereszt. Hier haben die Bewohner der Gegend ihre Winterschuhe und Kleider gekauft. Die Leute von Bajót haben bei der Messe Salz gesegnet und es dann an ihre Tiere verfüttert (Lecksalz). Neben der Tür der Wendelinskapelle steht eine lebensgroße bemalte Holzstatue des Sankt Wendelin, die 62 BONOMI 1961,148. 63 BUCSI 2002, 52. M KOMÁRIK 1962, II. 660-661. 65 GRESZL 1962,101. « DERCSÉNYI 1958,1. 257. 67 Canonica Visitatio, Budafok 1718. SzfVPL. 68 BONOMI 1958, 92.; 1961,149.; 1971, 259-260.; 1941, 352.; BÁLINT 1977, II. 388. 302 —

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