Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - László Lukács: Oberhirt Sankr Wendelin, Patron der Viehs…

Wendelin: Patron der Hirten. Die Bewohner von Szentpál haben nach der Viehseuche 1836 ein Gelöbnis zur Einhaltung seines Tages abgelegt. Das Gelöbnis war bis in die letzten Jahre in Kraft. Sie arbeiten mit ihren Tieren an diesem Tag nicht. Zur Beschreibung soll der folgende Vorfall dienen. Dessen Erinnerung lebt immer noch unter uns. Damals, als es noch keine Kaplanstelle in Szentpál gab, wurde der Pfarrer krank und der Kaplan von Buzsák wurde gebeten, die kirchlichen Dienste zu erledigen. Doch die Szentpáler gaben ihm keine Pferde für die Kutsche. So musste der Kaplan den Weg von der Szentpáler Grenze bis zu unserer Gemeinde zu Fuß machen. Bis zur Buzsáker Grenze und zurück konnte er eine Kutsche benutzen. Die Wirtinnen von Szentpál töteten kein Federvieh an diesem Tag, sondern lieferten Kerzen in die Kirche. Sie legten ihre Gaben (natürliche Gegenstände oder Geld) am Altar von Sankt Antonius nieder.” József Hoss hat auch erwähnt, dass einige Landwirte in Kaposvár an diesem Tag mit ihren Tieren nicht arbeiteten, denn sie hielten Sankt Wendelin für den Patron der Tiere.19 Der Friedhof von Gölle (Kom. Somogy) hat schon zwei Kapellen zu Sankt Wendelin gehabt. Die erste wurde wahrscheinlich vom Pächter Ignác Hiemer gebaut, der auch das Sandsteinkreuz vor der Kapelle errichten ließ. Die Inschrift des Kreuzes: Zu Ehren Chrisd nach der Viehseuche in 1754 aufgestellt von Ignác Hiemer Pächter des Landes in Gölle 1760 Ignác Hiemer ist der Enkel des reichen Székesfehérvárer Metzger-Viehhändlers Mihály Hiemer. Der Großvater war mehrer Male Stadtrichter zwischen 1692—1724. Sein Sohn Sebestyén Hiemer hinterließ seinen fünf Kindern, darunter dem ältesten Ignác, das Hiemer Haus in der Innenstadt Székesfehérvárs, ein Haus in der Budaer Außenstadt und in Hidvég (Kom. Somogy), einen Weinberg in Medina (Kom. Tolna), Iszka (Kom. Fejér) und Fehérvár, 326 Ochsen, 226 Kühe, 34 Kälber, 40 Schweine, 45 Pferde und 10.000 Forint Bargeld. Sebestyén Hiemer, der das Göller Land vom Fehérvárer Custodiaten gepachtet hat, hatte also Einiges Sankt Wendelin anzuvertrauen.20 In der Mauer der alten Kapelle entstanden Risse, deshalb wurde sie abgerissen und an ihrem Platz 1928 eine neue Kapelle aufgebaut. Auf dem Altarbild an der Wand ist Sankt Wendelin zu sehen, der gerade ein Lamm segnet. Ein kleines Kalb reibt sich an die andere Seite des Heiligen. Im Vordergrund des Bildes sieht man Schafe, im Hintergrund Rinder. Die Signatur des Künsders: „A. Ebner 1928”. Der örtlichen Tradition nach wurden die Kosten des Wandbildes von der Chansonsängerin, Filmschauspielerin und Gesangslehrerin Vali Riez getragen, die in Gölle geboren ist. Der Wendelinstag ist in Gölle ein Gelöbnisfest. Am 20. Oktober wird in der Kapelle eine Messe abgehalten, die Gläubigen stehen vor der Kapelle, der Pfarrer hält die Messe am Feldaltar vor der Kapelle. Ein Gastpfarrer hält die Predigt. Es ist eine Konzelebrationsmesse mit den Pfarrern aus Igal, Attala, Szentbalázs und Dombóvár. Die Messe wird mit dem Wendellied Nr. 217. (Du bist Heilig, Herr1) beendet. Die weiterbestehende Lebendigkeit des Kultes wird durch die Holzstatue des Sankt Wendelin am Heldenplatz neben der Göller Kirche (aufgestellt in 2011) bestätigt. Hier wird Sankt Wendelin in Pelzmantel, mit Ranzen und Hirtenstab und mit einem Lamm zu seinen Füßen dargestellt. Die Inschrift lautet: Pastor Sankt Wendelin Eremit und Abt 554—617 Prinz Wendelin stammte aus einer irisch-schottischen Sippe. Wir glauben, dass er der Sohn eines Stammführers war. Er vollbrachte Wunder hauptsächlich an den Opfern von Seuchen und an kranken Haustieren. — So handelten auch die Bewohner von Gölle zur Zeit der Pestseuche in 1754. Nach der Seuche haben sie eine Kapelle im Friedhof errichtet und ehren den Sankt Wendelinstag am 20. Oktober als ein Gelöbnisfest. Die Statue wurde im Namen der dankbaren Nachkommen von der Göller Selbstverwaltungaus öffentlichen Spende am 20. 10. 2011 errichtet. 15 HOSS 1948,142. 20 KÁLLAY 1972, 313-316. 291

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