Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Alba Regia 39. (2010) dem Erdreich, mit dem das herausgenommene Mauerfundament verfällt war, auf dem der Ofen errichtet wurde, kamen viele graue türkenzeitliche Keramikscherben ans Licht. In dem in der Nähe des Ofens erschlossenen Quadranten (Nr. 46) wurden das Fragment eines grauen arpadenzeitlichen Gusstiegels mit ausgebogenem Rand bzw. ein mit Zinn vermischtes Bronzegussstück gefunden.283 Rettungsgrabungen in der nördlichen Gemarkung des Dorfes Ingovány brachten auf dem Marktplatz, in der Nähe des innerstädtischen Palotaer Tores, fünf kleinere Schmelztiegel zutage.284 (Taf. 20—24) Wahrscheinlich gab es also auch hier eine Goldschmiedewerkstatt. Drei Gusstiegel — in einem Gold- (91.2723), in einem anderen Kupferspuren (90.1963) — fanden wir m der Innenstadt, im Block des Hauses Hiemer, wo auch ein spätes Gussmodell mit Doppelkreuzstempel und Monogramm zum Vorschein kam.285 286 Am Gagarin (heute Országzászló) tér stiessen wir auf Fragmente von fünf Schmelztiegeln.288 Eines der Bodenfragmente hatte aussen einen glasartigen Überzug (90.1465), an einem anderen war auf dem eingetieften Bodenstempel eine Doppelkreuzdarstellung und ein Masseinheitszeichen (5) zu beobachten (90.1637). Mit dem kleinen Gusstiegel, den man auf dem Grundstück Jókai u. 2. fand, war zuletzt vermutlich Gold gegossen worden.287 Am Wandfragment eines grossen Schmelztiegels aus der Táncsics M. u. 2. befand sich noch ein Rest Kupferschmelz288 Ebenfalls im Gebiet der Basilika und des Domklosters kamen 1936 und 1938 Fragmente von Gusstiegeln mit den Masseinheitszeichen (2) und (5) bzw. 1965 Bronzeklumpen zum Vorschein,289 was zu bestätigen scheint, dass zwischen den Rumen der Propstei ein türkischer Goldschmied gearbeitet hat. Auf dem Grundstück Kossuth u. 9—11. fanden wir ein Fragment von einem Gusstiegel,290 bei den Freilegungen im Gebiet des Nordwestrondells und der Viereckbastei eine Gussform mit Lilienmuster (?).291 Desweiteren kennen wir aus dem Stadtgebiet noch acht grosse Schmelzdegel mit Bodenstempel und Masseinheitszeichen, deren genaue Fundstellen aber nicht bekannt sind.292 Fünf davon stammen wahrscheinlich aus der von Arnold Marosi im Gebiet des Rathauses durchgeführten Grabung.293 Neben den Goldschmieden ist aus dem Jahr 1560 der Weissenburger Zinngiesser Iskander namentlich bekannt.294 Über das Lebensmittelgewerbe bzw. die Versorgung mit Lebensmitteln im mittelalterlichen und türkenzeitlichen Weissenburg wissen wir relativ wenig. Fest steht, dass auffallend viele Fleischer und Metzger in der Stadt lebten. Den Familiennamen Mészáros (Carnifex) (Metzger) erwähnen Urkunden 1443 und 1448 in Schriftquellen von 1471 und 1478 kommt der Name des Geschworenen Ferenc Méspáros vor.295 Imre Mészáros war 1484 Bürger von Weissenburg.296 Aus dem Jahr 1544 sind unter den Bürgern des Familiennamens Mészáros Márkus und Ferenc sowie die Türken Schirmend, Issa, Dschafar Bali und Pervane bekannt. 1546 wohnte tm Stadtteil Káptalan utca der Innenstadt ein Ambrus, im Stadtteil Sziget ein Benedek und im Stadtteil Szentkirály utca ein Ferenc Mészáros.297 Ein Kassab (Metzger) namens Ah (nach Vass: der Fleischer Kiyyass Baba und der Metzger Ali) lebte 1560 in der Innenstadt, und die Metzger der „Ungläubigen“ in der Vorstadt Sziget waren Ambrus, Gergely, Benedek und Mátyás Mészáros, György (Kádas) Vadász, Márton (Bálint) Nagy und Pál Hajós.298 Zwischen 1574 und 1595 erwähnen Defter die Namen von György und Bálint Mészáros.299 Tamás Vince durfte 1406 seine Metzgereien mit königlicher Genehmigung von der Német utca an den Markt verlegen.300 In dieser Gasse befanden sich 1387 vermutlich auch die Metzgereien des Gallicus de Bononia.301 Der Fleischmarkt lag 1407 im Gebiet der Vicus Teutonicalis, und 1446 werden in dieser Strasse neben Bürgerhäusern mehrere Metzgereien erwähnt, die sich auch 1688 noch dort befanden.302 Urkunden aus dem Jahr 1416 berichten von einem Fleischergeschäft im Viertel der Kreuzritter bzw. von dem Fleischer Simon, der im Domherrenviertel von Ingwan wohnte.303 In den Deftem 283 SZIKM 80.252, 692. 284 SZIKM 89.3496, 3608; 92.354-356. 285 SZIKM 90.1963, 91.2723, 95.490, 90.1906. 286 SZIKM 90.1465,1383,1494,1576,1637. 287 SZIKM 87.900. 288 SZIKM 86.758. 287 SZIKM 10380,10381, 65.31.2. 2911 SZIKM 93.519. 291 SZIKM 78. 203. 292 SZIKM 3724, 3725, 9983-9988. 293 MAROSI 1938, 42. 294 VASS 1989, 96. 293 CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 265; LAUSCHMANN 1993, 83. 299 ÉRSZEGI 1971, 245. 297 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 22-23, 26, 50, 52; LAUSCHMANN 1993,128-129. 298 VELICS-KAMMERER 1890 IL, 253-254; VASS 1989, 95, 96, 97; LAUSCHMANN 1993,134. 299 VASS 1989,137. 3m DRASKÓCZY 1987, 318. 3(11 MAYUS 1951,126. 3,12 MAYUS 1951 IL, 16, 5310; FÜGEDI 1967, 45; NAGY 1972, 207. 303 ÉRSZEGI 1971, 208. 23

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