Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 35. 2005 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2006)

TANULMÁNYOK - ABHANDLUNGEN - TÖRTÉNELEM-HELYTÖRTÉNET - HISTORIE - Neue Angaben zur Geschichte desfüreder Sauerwasser-Heilbades. 1674-1822 p. 71

Alba Regia 35. 2006 NEUE ANGABEN ZUR GESCHICHTE DES FUREDER SAUERWASSER-HEILBADES 1674-1822 Die Geschichtsschreibung übernahm die Benedik­tinertradition kritiklos, wonach das Sauerwasser­Heilbad ab dem Jahre 1743 funktioniert hatte. Trotz der unzähligen Schriften über die Geschich­te des Heilbades blieb die vorwiegende Mehrheit der in der lateinischen und deutschen Sprache geschriebenen Archivquellen bisher unbearbeitet. Die in den letzten Zeiten gestarteten Ar­chivforschungen brachten mehrere neue Ergeb­nisse, wie folgt: die erste und ungarischsprachige Erwähnung des Sauerwassers im Jahre 1674; die Gründung des Heilbades und die Ermittlung der Person der ersten Badärzte; die Ausbildung des Grundstückes der Sauerwassersiedlung; die ersten Kaltbäder am Balaton; der Stempel des Sauerwas­sers. Laut der ersten in den vom locus authenticus 48 erstellten Protokollen festgehaltenen Kaufverträge vom 1702 und 1718 und laut eines Zeugenverhörsprotokoll übte ein Székesfehérvá­rer (Stuhlweissenburg) Bürger, Wundarzt und Bader, András Flaskár, seine Heiltätigkeit zwi­schen 1702 und 1718 aus, dafür ließ er in der Nä­he der Trinkbrunne einen Brunnen graben und führte ein Gebäude auf. Zwischen 1718 und 1741 folgte der zur Pressburger Chirurgenzunft gehö­rende Miksa Demkovics, der ein Veszprémer Wundarzt und Bader war, dem Gründer. Seine Witwe verkaufte die an der Grenze von Arács befindliche Kolonie an den Arzt József Schuszter für 1208 Rheinforint im Jahre 1741. Während der Tätigkeit von Demkovics wurde die Siedlung um mehrere Gebäude und Einrichtungen (um ein kleines Badehaus, zwei Kessel, 10 Badewannen, ein kleines Holzhaus und ein morsches Haus) reicher. Die Badekolonie wurde vom Abt von Tihany ab 1749 gemietet, dann für 2300 Rheinfo­rint und sechs Goldmünzen im Jahre 1755 ange­kauft. Von den ersten Sauerwasser-Ärzten waren die ersten zwei sicherlich ein Wundarzt (Chyrur­gus) und ein Bader (Balneator), Schuszter dagegen wurde Doktor genannt. Ab 1751 erschienen die Ein Konvent, der befugt war, beglaubigte Urkunden auszu­stellen. ersten Mieter am Sauerwasser. Diesbezüglich ka­men bisher zwei, mit dem Sohn eines Veszprémer Wundarztes József Rigó abgeschlossene Verträge vom 1751 und der mit Mihály Czeglédi. abge­schlossene Vertrag vom 1756 zum Vorschein. Der badeärztliche Bericht vom 1822 beinhaltet die detaillierte Beschreibung der mit Sauerwasser behandelten Krankheiten. Die Sauerwasserkolonie wurde 1790 voll­kommen, indem das nördliche Grundstück durch einen Tauschvertrag in den Besitz der die Abtei­güter verwaltenden königlichen Kammer gelang­te. Das Balatonwasser wurde in die Badehäuser und zur Herberge der Gäste getragen und dieses wurde für das Kalt- oder Warmbad verwendet. Viele von den Gästen genossen das offene Was­serbad auch vor dem Bau der Kaltbäder. 1787 verrichtete ein Zimmermeister eine hochwertige Reparaturarbeit am Balatoner Kaltbad. 1821 ließ der Statthalter (Palatin) für sich selbst und für seine Ehefrau ein Kaltbad bauen. Der ehemalige Badearzt Manes Joseph Österreicher ließ im Jahre 1821 ein öffentlichen Zwecken dienendes Kaltbad bauen, das aber vom Balaton zerstört wurde. 1822 ließ die Abtei auf Vorschlag des königlichen Kommissars nach dem Muster des Bades des Statthalters ein Kaltbad für die Gäste bauen. Der Bauriss dieses Kaltbades ist im Archiv der Abtei zu finden. Die Stelle der in den Jahren 1821-22 errichteten Kaltbäder und des bürgerlichen Kran­kenhauses ist aufgrund der im Archiv der Abtei erhalten gebliebenen Zeichnung genau festzustel­len. Über den für das Abstempeln der mit Sau­erwasser gefüllten Flaschen zu benutzenden Stempel mit der Überschrift „Föns acidularum Fürediensis" wurde 1785 verfügt. Mit der Um­schrift „Acidulae Füred" blieb der Abdruck eines als Kuriosum geltenden, von der Abtei benutzten Stempels auf einer Urkunde vom 1823 erhalten. 71

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