Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 34. 2004 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2005)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz, Jenő: Gorsium–Herculia. Teil I: Forschungen 2. XXXIV. p. 45–80. T. I–XVIII.

Diese beiden Denkmäler sind auf dem inneren und südli­chen Gebiet der eraviscus civitas (in Kálóz bzw. Alsó­szentiván) zutage gekommen, darum kann man vorausset­zen, das der Grabstein aus Kálóz an die Werkstatt des in Gorsium stationierten Verbandes geknüpft werden kann (Kálóz und Gorsium waren durch eine unmittelbare Stra­ße verbunden), was auch durch die Ähnlichkeit mit der Gorsiumer Inschrift aus dem 1. Jahrhundert (RIU 1551) bekräftigt wird. Der andere bearbeite Stein kann in einem der in der Nähe gelegenen Limeslager, in Intercisa, even­tuell in Annamatia (Baracspuszta) gemeißelt worden sein. Von den in Intercisa gefundenen Inschriften der einhei­mischen Bevölkerung kann eventuell ein fragmentarischer Grabstein für eine an die Werkstatt des heiligen Bezirkes geknüpfte Arbeit gehalten werden (Fitz 1991, 53-62). Früher erachtete man diese bearbeiteten Steine in dem Material Intercisas als aus Gorsium stammend, aus denen man auf eine städtische Organisation bzw. auf den Reichskult schließen konnte. Unter diesen Steinen bilden auch die von solchen Personen, Männer und Frauen, keine Ausnahme, deren Anwesenheit in der Umgebung einer syrischen Hilfstruppe unbegründet erscheint. Außer den erwähnten, an die Jahrestage der Reichsfeierlichkeiten anknüpfenden Serien kann man zu diesem Kreis noch Postamente, aus denen auf Kaiserskulpturen geschlossen werden kann, an die römische Götterwelt geknüpfte Skulpturen, anspruchsvolle Möbel, zur griechisch­römischen Glaubenswelt gehörende Götterskulpturen, mythologische Szenen usw. zählen. Was das aus dem zerstörten heiligen Bezirk und dem Bereich der Stadt nach Stuhlweißenburg verschleppte Steinmaterial anbelangt, so kann hinsichtlich ihres Gorsi­umer Ursprunges kein Zweifel aufkommen. Bei den nach Intercisa abtransportierten Steinen allerdings kann die Beurteilung hinsichtlich des Ursprunges eines bedeuten­den Anteils der Steine - selbst bei sich auf alle Details erstreckenden, ausgedehnten Untersuchungen - nur hypo­thetisch sein. Wie auch László Barkóczi bereits festge­stellt hat, übertraf die Qualität der aus der Gorsiumer Werkstatt stammenden Steinmetzarbeiten und Inschriften bei weitem die, die in einer einfachen Werkstatt einer Hilfstruppe angefertigt worden waren, das heißt bei einem bedeutenden Teil der Steine kann der Ort der Bearbeitung festgestellt oder wenigstens wahrscheinlich gemacht wer­den. Die Werkstätten Gorsiums allerdings konnten auch für anspruchsvolle Auftraggeber aus Intercisa gearbeitet haben. Die in Intercisa stationierten Verbände hatten, wie auf­grund des Anteils von ihre Soldaten und deren Angehörige erwähnenden Inschriften wahrscheinlich erscheint, in ihrem Lager - zur Zeit der syrischen Garnison - wesentlich mehr Inschriften aufgestellt als die anderen am Donaulimes stati­onierten Hilfstruppen im Bereich ihrer Lager. Die Aufarbeitung des umfangreichen Steinmaterials aus Intercisa nach Werkstätten ist noch eine Aufgabe der zukünftigen Forschung. Hier ist nur das Steinmaterial aufgearbeitet, das - so wie die an die Reichsjahrestage zu knüpfenden Denkmäler - eindeutig bzw. aufgrund seiner Texte, Darstellungen und Qualität vermutlich zum heili­gen Bezirk Gorsiums gehört haben kann. Folgende Inschriften stammen wahrscheinlich aus dem heiligen Bezirk: RIU 1080 (Taf. I, Fig. 1.) SACRAHVICTORIAE AVGVSTI M MINO V S IN HONOREM DOMVS DIVIN Alt ET MINERVÁÉ"" DICNISSItMî Sacrae [Victoriae Augusti ? ] | M(arcus) Minic[ius ] | in hono[rem Domus Divinae] \ I(ovi) 0(ptimo) M(aximo) [lunoni Reginae | et] Min[ervae ] | digni[ss]im[i — ]. RIU 1115 (Taf. I, Fig. 2.) лжйсххи ЖЮЩЕИ11 ludicio I sacramenti I cultores. Die Deutung beider Inschriften - und auch die Ergän­zung der ersteren - wird durch die frühere Anschauung bestimmt, welche die in Intercisa zum Vorschein gekom­menen Inschriften an das örtlich Militär knüpfte. Durch die zitierten Texte aber gehören sie zweifellos zu dem aus Gorsium verschleppten Steinmaterial und können demzu­folge zu den Dokumenten des provinziellen Kaiserkultes gezählt werden. Zur Identifizierung des M. Minicius [—] bietet der In­schrifttext keine sicheren Anhaltspunkte. Nur als Mög­lichkeit kann der Name des vorübergehend in Pannonién dienenden M. Minicius Marcellinus aufgeworfen werden, der vor dem 10. August 123 (I. I. Russu 1973, 459; - Fitz 1993/97, 800-801, Nr. 453) im Lager von Alta Ripa (Lőrincz 1990, 74) с. R. praefectus der ala I Brittonum war. Die in der anderen Inschrift angeführten cultores sind folgerichtig keine Soldaten, Veteranen (Gáspár 1973, 58), sondern an den Zeremonien des Kaiserkultes teilnehmen­de Delegierte. 48

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