Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.

ging nicht hervor, was für Siedlungsspuren da auf den Feldern entlang des Flusses Sárvíz zu sehen sind. 32 Das Bild, das sich in der weiteren Umgebung von Stuhlweißenburg aufgrund der bekannten Fundstellen, der in der Umgebung gefundenen Inschriften und der Deutung antiker Reisebeschreibungen herausbildete, ließ lange Zeit ganz anderes vermuten, als sich nach Jahrzehnten der Ausgrabungen wirklich zeigte. Die ersten Ausgrabungen im Jahre 1934 33 , 1936 34 und 1939 35 inspirierten zu anderen Schlußfolgerungen als die späteren Freilegungen. Im Jahre 1934 wurden bei Umgrabungsarbeiten im Weingarten neben dem Kelterhaus Gräber und Gebäudemauern (Gebäude II) gefunden, im gleichen Jahr wurde 400 Meter nördlicher in der Nyakas-Flur ein großes Gebäude freigelegt. Letzteres, ein in Teilen freigelegtes Gebäude (Gebäude I) hatte die Forschung anfangs - aufgrund des nördlichen Abschlusses in Form von drei Apsiden - als frühchristli­che Basilika bestimmt. 36 Nach weiteren Freilegungen, bei denen vor den Räumlichkeiten mit Apside ein Peristyl, ein mit einem Säulengang umgebener Hof gefunden worden war, wurde es als die Villa im Zentrum eines Großgrundbesitzes bestimmt. In diesem Sinne wurde es dann 1955 von Edit Thomas veröffentlicht. Die Maße der „Villa" übertrafen in bedeutendem Maße alle anderen Gebäude Pannoniens von ähnlicher Bestimmung. Sie ließen die Schlußfolgerung zu, daß die Forschung auf einen der Großgrundbesitze in der Provinz, vielleicht sogar auf ein Wirtschaftszentrum im Besitz des Kaisers gestoßen war. 37 Nach dem zweiten Weltkrieg kam es 1954 zu erneuten Ausgrabungen, als bei den Fundamentierungsarbeiten einer neuen Brücke über die Sárvíz und bei der Verlegung Der vollkommenen Vergessenheit widerspricht scheinbar die Tatsache, daß die archäologische Forschung Föveny als einen der ältesten bekannten römischen Fundorte registriert hat. Mitte des 18. Jahrhunderts erwähnte Cattaneo, ein italienischer Forscher, die in Fö­veny zum Vorschein gekommenen römischen Steindenkmäler, die sich vom Gesichtspunkt der Bestimmung dieser Siedlung als ausschlaggebend erwiesen (Cattaneo, Manuskript). Bei den unter Joseph II. 1783 vorgenommenen ersten militärischen Vermessungsarbeiten wurde in der Nähe des östlichen Flußufers ein riesiger, viereckiger Bau vermessen, der genau an der Stelle war, wo zweihundert Jahre später die Stadtmauern gefunden und freigelegt wurden (Fülöp 1983, 82 - 88). 1866 durchsuchte Fions Römer, Pionier der ungarischen archäologischen Forschung, dieses Gelände und schrieb in der Zeitschrift Archaeologiai Közlemények folgendes: In der einst so oft erwähnten Puszta Fövenyes werden auch gegenwärtig noch viele Münzen gefunden. Auf dem Feld Nyakastábla, wo die Landstraße einen Winkel macht, als die höchste Stelle, suchte ich das römische Castrum, auf das János Érdy meine Aufmerksamkeit gelenkt hatte. Fast 30 Klafter östlich des Kanals der Puszta sind viele Gräben und Gruben zu beobachten, auch Ziegelsteinstücke kommen vor, aber war hier tatsächlich die Festung selbst, da sichere Angaben fehlen, wage ich es nicht zu behaupten (Römer 1866, 103,35-38). Marosi 1934, 53-71; Horváth - Marosi 1935, 35 - 38. Marosi 1936, 105-108. Thomas 1955,80-82. Nagy 1938, 60-62. Thomas 1955, 79-152. der Fövenyer Straße unter der alten Straße römerzeitliche Straßenüberreste gefunden wurden. 38 Aufgrund von gelegentlichen Geländeerforschungen, Streufunden und Freilegungen gestaltete sich das auch heute noch aktuelle Bild über die Größe und Ausdehnung des Fundortes heraus. 39 Aufgrund der sich auf 200 Hektar zeigenden Funde, der großen „ basilica " bzw. „ villa " von großem Ausmaß und der von Aladár Radnóti gefundenen römischen Straßenspuren schrieb András Graf in seinem 1936 erschienenen Buch über die antike Geographie 40 und unterbreitete auch einen Vorschlag für den vermutlichen Namen des Tác-Fövenyer Fundortes. Aufgrund der Meilenangaben im Itinerarium Antonini war in der Gegend um Stuhlweißenburg, an der Kreuzung der von Sopianae nach Aquincum 41 bzw. von Sopianae nach Brigetio 42 führenden Straße eine Straßenstation - mit dem Namen Gorsio sive Hercule bzw. Herculia - , die von der früheren Forschung in Stuhlweißenburg bzw. Sárpentele vermutet worden war. Graf identifizierte diese Station - anhand der beachtenswerten archäologischen Funde - mit dem Fundort Tác-Föveny. 43 Hinsichtlich der beiden Namen folgte er Mommsens Deutung, daß der ursprüngliche Name der Siedlung Gorsium war und dann zur Zeit der Tetrarchie - zur Ehren des Kaisers Maximianus Herculius - der Name der Stadt in Herculia geändert worden war. Die beiden Namen allerdings waren nicht ganz problemlos: An der Straße Sopianae - Brigetio bezeichnet das Itinerarium die statio als Herculia, an der Straße Sopianae - Aquincum wiederum war die Kennzeichnung der Station/Stationen Gorsium oder Herculia. Bei letzterer Straße konnte man - der Auslegung Endre Tóths 44 zufolge - zwischen zwei Stationen wählen: Über Herculia oder über Gorsium konnte man zur nächsten Station gelangen, die ­sonderbarer Weise - von beiden Stationen gleich weit entfernt war. Das heißt: Die in der Gemarkung von Tác in Freilegung begriffene große Siedlung (Stadt) war Herculia, die andere Station - Gorsium - konnte davon irgendwo östlicher gewesen sein. Die Forschung stellte also die Richtigkeit der Annahme Grafs - ebenso wie hinsichtlich des heiligen Bezirks die von Mommsen ­teilweise in Zweifel. Ein Teil der Forscher hat bis in die letzten Jahre hinein den Namen des Fundortes in der Fachliteratur - vorsichtshalber - in der Form von Tác angegeben. 38 Fitz 1955,71-74. 39 Arnold Marosi schrieb über die römischen Siedlungen in der Umgebung von Stuhlweißenburg: „Von diesen Orten steht Tác durch die große Ausdehnung der Siedlung, die große Anzahl der Funde und ihrem archäologischen Wert so hoch über alle anderen wie eine Stadt über Dörfer." (Marosi 1934, 54). 40 Graf 1936, 156 p. 41 Itin. Ant. 264, 4. 42 Itin. Ant. 265, 1. 43 Graf 1936, 120. 44 E.Tóth 1982, 55-72. 16

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