Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.
Kaiserkultes die Rede. Die gleiche Auslegung der beiden Inschriften von Sárpentele oder von Stuhlweißenburg hätte für die Richtigkeit von Mommsens Argumentierung gesprochen. Sollten die Steine aus Aquincum verschleppt worden sein, kann ihre Zusammengehörigkeit nicht bewiesen werden, von der gegebenen Deutung kann nicht die Rede sein. Mommsen Konsequenzen können noch weniger akzeptiert werden, wenn die beiden Inschriften von Stuhlweißenburg nach Sárpentele gebracht worden wären. In der Lesung András Alföldis und seiner Anhänger ist der Name der mit dem Buchstaben D beginnenden Gottheit in der Bauinschrift - als Dolichenus, Diana, Dii Magni usw. - unbeweisbar und bietet die Möglichkeit für in keiner Form an einen Ort gebundene Hypothesen. Alföldis Feststellungen wurden von der Forschung in den dann folgenden Jahrzehnten in mehrerer Hinsicht modifiziert: 1. Aufgrund der Ausgrabungen in Gorsium wurde Alföldis Annahme, nach der die auf dem Gelände der Basilika von Stuhl weißenburg und der Stadt selbst zum Vorschein gekommenen römischen Steindenkmäler von Aquincum zu den Bauvorhaben der mittelalterlichen Hauptstadt transportiert wurden, hinfällig. Als im Laufe der Ausgrabungen in Föveny bereits größere Flächen freigelegt worden waren, wurde es auch ohne weitere Beweise fraglich, warum man wohl aus der 70 km entfernt gelegenen Stadt Aquincum bearbeitete Steine geholt hätte, wo doch in der Gemarkung von Stuhl weißenburg - 7 km vom Stadtzentrum entfernt - ein Ruinengelände größer als die königliche Stadt für die Bauvorhaben zur Verfügung gestanden hat. Föveny war königlicher, später Propsteibesitz, über das Steinmaterial konnte der König frei verfügen. Eine der Urkunden aus der Zeit des heiligen Stephan berichtet vom Bau einer Straße, die das königliche Weißenburg (Fehérvár) mit Föveny verband. (Die mittelalterliche Straße ist dann im Laufe der Freilegungen in Gorsium auch zum Vorschein gekommen.) Die Fundamente der Stadtmauer Gorsiums aus dem 4. Jahrhundert sind nur an der Westseite gefunden worden, dort, wo es der hohe Wasserstand des Flusses Sárvíz im Mittelalter unmöglich gemacht hatte, von den Fundamenten mehr als hundert bearbeitete Steine abzutragen und wegzutransportieren. Von der Nord-, Ostund Südseite wurden die Mauern bis zu den Fundamenten abgerissen und die Steine zu den Bauvorhaben nach Stuhlweißenburg geschafft. Aus den Mauern der Basilika in Stuhlweißenburg sind nicht nur römische, bearbeitete Steine mit Inschriften zum Vorschein gekommen, sondern auch solche römischen Ziegel, die in den Mauern aus dem 4. Jahrhundert allgemein vorkommen. Sinngemäß heißt das, Sankt Stephan benötigte keine bearbeiteten Steine für seine Bauarbeiten, sondern Steinmaterial: Die Basilika, der königliche Palast und die anderen Gebäude wurden zur Gänze aus den Steinen Gorsiums errichtet. Somit ist es endgültig geklärt, daß die römischen Steine von Stuhl weißenburg - darunter auch die den Mark-AurelTempel erwähnende Inschrift - aus Gorsium stammen. Alföldis Argumentierung muß auch in anderer Hinsicht berichtigt werden. Er hatte Sárkeszi bzw. Stuhlweißenburg nicht nur aufgrund der angenommenen Herkunft der Inschriften verworfen, sondern auch den Ort der Area sacra eindeutig mit der Hauptstadt der Provinz identifiziert, mit Aquincum, das das Zentrum des bedeutendsten autochthonen Stammes, der Eravisker, war." In dem benachbarten Pannónia Superior war der Sitz des Statthalters eindeutig Carnuntum. Der Sitz der Provinzversammlung und der heilige Bezirk konnten aufgrund der Inschriften und der Analysierung der Oberflächenerscheinungen eindeutig mit Savaria bestimmt werden. 12 2. Im weiteren kann man die Behauptung, die beiden bearbeiteten Steine aus Sárpentele würden aus Aquincum bzw. Stuhlweißenburg stammen, nicht mehr aufrecht erhalten: Aufgrund von zwei Dokumenten aus dem 18. Jahrhundert, die von Mommsen im CIL veröffentlicht worden, aber bei der Deutung der Area sacra seiner Aufmerksamkeit entgangen waren „aus der Gemarkung der Gemeinde Tác, von Föveny nach Sárpentele gelangt". Die Verwerfung von Mommsens Annahme beruht auf einer bis heute gültigen Feststellung: Römische Siedlungsspuren sind weder aus Sárpentele noch aus Stuhlweißenburg bekannt. Das mittelalterliche Dorf Föveny aber bestand oberhalb des antiken Gorsiums ganz bis ins 16. Jahrhundert. Durch diese Berichtigungen gestaltete sich die Lage bei der Beurteilung von Theodor Mommsens Bestimmung ganz neu. Wenn die beiden Inschriften vom gleichen Ort stammen und ein Zusammenhang zwischen diesen bemerkbar ist, kann man die Deutung Mommsens nicht außer acht lassen. Und das um so weniger, weil außer den beiden (Sárpenteler) Inschriften Mommsens auch ein anderer eindeutiger Beweis für den Kaiserkult, die Inschrift des Mark-Aurel-Tempels, ebenfalls von dort stammt, aus Gorsium. Mommsen zog aufgrund der beiden folgenden (in Sárpentele gefundenen) Inschriften die Schlußfolgerung auf die Existenz des heiligen Bezirkes: RIU, 1528 I(oui) O(ptimo) [M(aximo)] 11 Dolc(eno) pro I sal(ute) dd(ominorum) nn(ostrorum)\ Augg(ustorum ) tot(ius) pr(ouinciae) I sacerdote[s]. RIU, 1537 [Imperat]ores d[d(omini) nn(ostri) L(ucius) Septimlius S]euerus et M(arcus) [Aurelius Antoninus I Aug]usti templu(m) d[ I uetust]ate conlaps[um] inpensis suis refe\cerun]t cur[ante L(uci) Baebii Caeciliani I legati Augg(ustorum) pr(o) pr(aetore)). " Alföldi 1940, 196,215. 12 E.Tóth 2001, 8 -14. 11