Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 31. 2001 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2002)
Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Pannonien im „Neuen Pauly”. p. 105–108.
der Zeit zwischen 6 - 9 n. Chr. aktiv an dem Aufstand teilgenommen hatten. Diese Markierung in einer Zone zwischen dem Noricum und Pannónia in Form einer nicht beweisbaren Annahme ist nicht vielversprechend. Was Emona anbelangt, wurden in der Landkarte die neueren Forschungsergebnisse (Sasel 1989) außer acht gelassen und dieses als Teil Pannonias betrachtet. Es ist heute vollkommen eindeutig, daß Emona Teil Gallia Cisalpinas bzw. der 10. Region war und den Stadtrang zur gleichen Zeit wie die anderen Städte dort erhalten hatte. Die im Laufe der Teilung Pannoniens gezogene Grenzlinie wurde ebenfalls unabhängig von den Forschungsergebnissen, ja, sogar unter Außerachtlassung der in dem Band der Tabula Imperii Romani veröffentlichen Landkarte eingetragen. Die von der Donau ausgehende Grenze war lange Zeit fraglich (so gesehen noch bei Á. Mócsy in der Zusammenfassung der 1962 herausgegebenen Realencyclopädie), aber die unmittelbar neben Floriana gezogenen Grenze ist ausschließlich eine Feststellung der Autoren des Neuen Pauly. Obwohl seit langem bekannt, ist es nicht überflüssig, die Kartographen dieser Landkarten daran zu erinnern, daß auch unmittelbar am Balaton Aquincumer Beamte registriert sind. Durch die in Unkenntnis der lokalen Forschungen gezogene Grenze wurde auch Gorsium in das Gebiet Pannónia Superiors verlegt. Das setzt eine ungewohnte Praxis voraus: Denn demnach wurde das concilium provincae Pannónia Inferiors und die sacra area des provinziellen Kaiserkultes in der benachbarten Provinz abgehalten bzw. errichtet. Zur nächsten Veränderung der Grenze zwischen den beiden Pannonién kam es im Laufe der Umorganisierung unter Caracalla, als nämlich die Legion von Brigetio Teil der Armee Niederpannoniens wurde. Das war notwendigerweise mit Grenzmodifizierungen verbunden. In der Landkarte wurden nach der früheren Variante nur das Donauknie und die unmittelbare Umgebung Brigetios Niederpannonien angeschlossen. Die neue Grenze beginnt auf der Landkarte etwas westlich von Brigetio und erreicht unter Berührung der nordöstlichen Ecke des Balatons die südlich von Floriana markierte Grenzlinie. An den pannonischen Fronten wurde das frühere Verhältnis der Legionsverteilung von 3:1 durch 2:2 verändert. Der Landkarte (und deren Vorläufern) zufolge hätte die Grenze das Verhältnis der beiden Provinzen von 3:1 auch weiterhin aufrecht erhalten und so die Militärkraft von Pannónia Superior auf unbegründete Weise geschwächt. Diese Modifizierung war auch schon früher am Schreibtisch vorgenommen worden, ohne zu berücksichtigen, daß die legio I und // Adiutrix im 3. Jahrhundert westlich der markierten Grenzlinie zugegen waren. Bei der Anfertigung der Landkarte für den Neuen Pauly wurde die die Frage der Provinzgrenze behandelnde, auch nicht mehr ganz neue Literatur (Mócsy 1976, 29-33; J. Fitz 1978, 71-86, in deutscher Sprache!) außer acht gelassen. Doch wenn die Autoren eventuell nicht ganz mit der in letzterem Artikel festgelegten Grenze einverstanden gewesen wären, in welchem die neue Grenze der beiden Provinzen am Fluß Arrabona gezogen worden war, so wird diese Frage doch endgültig durch die Meilensteine entschieden, die an dem bezeichneten Abschnitt zum Vorschein gekommen sind und von den Statthaltern Niederpannoniens (Aelius Triccianus und Pontius Pontianus) aufgestellt worden waren (Szönyi 1996, 97-108). Die Landkarte befaßt sich nur bis zum 3. Jahrhundert mit den Grenzen, so als wenn die Reformen zur Zeit Diokletians die Provinzeinteilung gar nicht beeinflußt hätten oder dieser Abschnitt nicht mehr zur Geschichte Roms gehören würde. Was die Organisierung der Provinz Pannónia anbelangt, so bestehen zwischen der neueren Forschung und dem Text im Stichwort ebenfalls Unterschiede. Den neuesten Standpunkt kann der Autor des Stichwortes noch nicht kennen, aber mit der Feststellung, nach der Pannónia 9/10 n. Chr. einem consularis legátus pro praetore unterstellt vom Illyricum getrennt worden wäre, aber den Rang einer Provinz erst Mitte des Jahrhunderts erhalten hätte, kann man unmöglich einverstanden sein. Die Auswahl der auf der Landkarte angeführten Siedlungen erfolgte ebenfalls willkürlich. Unter den Siedlungen, die den Rang einer Stadt verliehen bekommen hatten, wurden Mogentiana, Salla, Aqua Balisae, Mursella (südlich der Drau) und Gorsium nicht berücksichtigt. Aufgenommen wiederum wurden Siedlungen ohne Stadtrang, denen Bedeutung beigemessen wurde, wie zum Beispiel Floriana, die zwar Straßenkreuzungspunkt, aber bis zum 4. Jahrhundert ein sich von den anderen durch nichts unterscheidendes Dorf der autochthonen Bevölkerung war. Floriana wurde im 4. Jahrhundert mit einer Mauer umgeben, ihre wahre Bedeutung erlangte sie im 5. Jahrhundert, als sie in römischer Beziehung gar keine Rolle mehr inne haben konnte. Auch die Bedeutung Sopianaes begann in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, als Siedlung mit Stadtrang spielte sie im 4. Jahrhundert eine Rolle, allem Anschein nach als Sitz des magister militum (Sitz der Provinz Valeria war Herculia). Wir bedauern es sehr, daß Pannonién im Neuen Pauly durch die Oberflächlichkeit der Autoren und die Unaufmerksamkeit der Redakteure so unwürdig dargelegt, bearbeitet wurde. Denen, die sich mit der Provinz befassen, bleibt nur der Trost, daß nach einiger Zeit sicher ein noch Neuerer Pauly herausgegeben werden wird. 107