Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 30. 2000 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2001)

Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Epigraphica XVI. p. 139–140.

SZEMLE - RUNDSCHAU Alba Regia, XXX, 2001 J. FITZ EPIGRAPHICA XVI. 30. Modifizierte und unveröffentlichte Inschriften des Bandes 6 der Römischen Inschriften Ungarns 1442. Adony - Vetus Salina. Am Anfang von Zeile 5 der unter CIL, III, 1442 veröffentlichten Inschrift stand seit der im CIL angenommenen Ergänzung entsprechend PP, d. h., [p(rimi)p(ilaris)]. Die beschriebene Karriere aber deutet auf eine reguläre munizipale Laufbahn. [M. Ulpius— ] wurde nach seinem in Aquincum und Mursa ausgeübten Amt sacerdos prouinciae Pannóniáé Inferioris. Diese Ehrung läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er in Aquincum einer der duumviri war. Der munizipalen Karriere folgte der Ritterdienst in der legio XII Fulminata, der in nichts anderem bestehen konnte, als daß er tribunus militum war (so gedeutet von Birley 1969, 82, g. 8; Devijver 1976-1987), U/1, 797). Die frühere Ergänzung würde eine abgeschlossene, lange Zenturio-Karriere voraussetzen, die aber auf keinen Fall - der aus der Inschrift folgenden Reihenfolge entsprechend - in die Jahre nach der sacerdos­prouinciae-Würde fallen kann (Fitz 2000, 116-117, Nr. 9). Die Lesung der in Székesfehérvár und Tác zum Vorschein gekommenen Inschriften konnte in mehreren Fällen durch eine Vergrößerung mit dem Scanner berichtigt werden. So geschehen bei folgenden Inschriften: 1490. In Zeile 9-10 der über den Bau des von der cohors I milliaria Hemesenorum in Gorsium errichteten Deus-Sol-Elagabalus-Tempels berichtenden Inschrift wurde der Name des Statthalters in der ersten Veröffentlichung (Fitz 1971, 256-258, Nr. 13) in der Form T. Clau/[d(ii) Claudian]i gegeben. Das Pränomen des Präses allerdings war, wie bei der überwiegenden Mehrheit der Claudii, Ti(berius). Die Ergänzung des Namenfragmentes wurde durch die Annahme eines Schreibfehlers unsicher. Bei der erneuten Lesung allerdings konnte man neben dem Buchstaben T noch ein kleines I wahrnehmen, wodurch die Datierung der Inschrift in die Zeit der Statthalterschaft des Ti. Claudius Claudianus in Niederpannonien keinem Zweifel unterliegt (Fitz 1993/95, 509- 513), das heißt, sie kann mit den Vorbereitungen des Kaiserbesuches im Jahre 202 in Verbindung gebracht werden. 1498. Durch die erneute Lesung der Inschrift ist es möglich, daß die Fragmente von Zeile 1 die Ergänzung auf Deo Teutano möglich machen. Auf die Verehrung der eraviskischen Gottheit in Gorsium läßt auch die Inschrift 1493 schlußfolgern - unabhängig davon, ob in der fehlenden ersten Zeile [I(oui) O(ptüno) M(aximo) T(eutano)] stand oder nicht. Die am 11. Juni von den Aquincumer Duumviren aufgestellte Inschrift läßt hinsichtlich des fehlenden Götternamens keine Zeifel aufkommen. Die Inschrift gelangte selbstverständlich nicht von Aquincum nach Székesfehérvár (so Alföldy 1990, 105-107), sondern aus Gorsium, im Laufe der Abrißarbeiten der Stadtmauer im 11. Jahrhundert. Aufgrund der beiden Inschriften kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, daß der mit Iuppiter identifizierte eraviskische Hauptgott in Gorsium einen Tempel hatte. Die andere Neuheit der Inschrift ist, daß der Rang des Domitius Niger in der cohors III Batauorum statt mil(es) als tri(bunus) zu lesen ist. Die frühere Ergänzung war widersprüchlich: Dem Soldaten einer Hilfstruppe konnte kaum die Ehrung zu teil geworden sein, im Zentrum des Kaiserkultes als Priester des in der Provinz außerordentlich verehrten Kaisers gewählt worden zu sein. Demgegenüber aber hatte eine ganze Reihe von Offizieren in den verschiedenen Tempeln die Würde eines flamen, sacerdos, augur inne (als flamen der Stadt, der Provinz, verschiedener Gottheiten). Eine der größten Gruppen der Ritteroffiziere diente gerade dem Kult, der Verehrung der lebenden bzw. verstorbenen Kaiser: 139

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