Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Verebes Anett: Spätbronzezeitliche Speisereste aus Isztimér-Csőszpuszta. p. 61–64.

Alba Regia, XXIX, 2000 A. VEREBES SPÄTBRONZEZEITLICHE SPEISERESTE AUS ISZTIMÉR - CSŐSZPUSZTA In dem Material des in Isztimér-Csőszpuszta freigelegten spätbronzezeitlichen Hügelgrabes wurde Rozália Kustárs auf ein sekundär durchbranntes, von einem Speichergefäß stammendes, dickwandiges Bruch­stück aufmerksam (Szent István Király Múzeum, Székesfehérvár Inv. Nr. 89.5.3.2.). An dessen Innenseite befand sich eine weiße, versteinerte Schicht, die stellenweise 1-1,2 cm dick war. Glücklicherweise konnte diese Schicht beim Waschen der Keramik nicht entfernt werden. An der Oberfläche dieser Schicht waren winzige Poren und darin eingebettet ein verkohlter Pflanzenrest zu sehen (Abb. 1-2). Katalin T. Bíró meinte als erste, daß es sich hierbei um einen versteinerten Speisrest handle, der in dieser Form erhalten geblieben ist. Durch die Untersuchung der im Laufe von Aus­grabungen zum Vorschein gekommenen organischen Reste an Gefäßen kann man Schlußfolgerungen auf die Nahrungsmittel einer gegebenen Periode, die Zubereitung derselben und deren Rohmaterial ziehen. Die Iden­tifizierung der Reste ist keine leichte Aufgabe, denn in den Gefäßen kann man fast immer ein Gemisch verschiedener Produkte, Rohmaterialien finden und nicht das Grundmaterial, aus dem die Speise oder das Getränk zubereitet worden waren. Weiterhin wird die Unter­suchung dadurch erschwert, daß die Speisereste organischen Ursprungs und daher außerordentlich instabil sind und sich leicht zersetzen (Riederer 1984, 176-177). Die Faktoren, die die Erhaltung der archäobotanischen Funde fördern, wie zum Beispiel durch Feuerein Wirkung hervorgerufene unvollständige Verkohlung, trockenes Mikroklima, Wasserbedeckung, tragen in bedeutendem Maße zur Bewahrung der Speisereste bei (Gyulai 1997, 183). Bei den in dieser Studie behandelten Proben kann noch ein weiterer Gesichtspunkt eine wichtige Rolle dabei spielen, daß der Speiserest erhalten geblieben ist. Das ist in diesem Fall die Tatsache, daß der Speiserest mit Asche bedeckt war. Um zu entscheiden, ob die an dem Bruchstück haftende Schicht organisches Material enthält, führte György Szakmány an einer davon entnommenen Probe eine derivatographische Analyse 1 durch (Taf.l). Aus der Analyse wurde ersichtlich, daß das untersuchte Material tatsächlich organischen Ursprungs sein kann, obwohl das in den Proben meßbare organische Material nur annähernd 2 Prozent ausmachte. Bei der Suche nach der effektivsten Methode zur weiteren Untersuchung der Probe überzeugte mich die Konsistenz der Probe und das Ergebnis der vorhergehend durchgeführten derivatographischen Analyse, daß das organische Material - innerhalb diesen schien die Fettsäureuntersuchung vielversprechend, denn die Asche ist ja anorganisches Material und wenn in der Probe Fettsäuren nachgewiesen werden können, dann sind diese pflanzlichen oder tierischen Ursprungs - Bestandteile von Speisen gewesen sein konnten. Bei meinen Überlegungen hinsichtlich der Richtlinien für die Untersuchung ent­schied ich mich für die gaschromatographische Methode, 2 die ich bei der Identifizierung der Reste in römerzeitlichen Glasgefäßen bereits angewendet hatte". Diese Vorgehensweise wurde durch die Umstände, die zur Erhaltung beigetragen hatten, untermauert. Die vermutete Aschebedeckung, der verhältnismäßige hohe Anteil an Tonmineralien hätten im wesentlichen die Makro- und Mikroelementenuntersuchungen überflüssig gemacht. Die Identifizierung der archäologischen Proben erfolgt mittels mathematischer Berechnungen, die Grundlage des Verfahrens bildet der Vergleich der 1 Die Analyse konnte im Rahmen des Projektes von Gábor Ilon durchgeführt werden, für diese Möglichkeit danke ich ihm auch an dieser Stelle. Die Messungen wurden unter Leitung von Dr. György Szakmány im Laboratorium des Lehrstuhles für Gesteinskunde ­Geochemie der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Wissen­schaftlichen Universität Loránd Eötvös durchgeführt. 2 Die Untersuchung wurde im Institut für Biochemie - Nahrungs­mittelchemie der Fakultät für Tierzucht der Pannonischen Agrarwissenschaftlichen Universität Kaposvár vorgenommen. 3 Anett Verebes: Analytische Untersuchung des Inhalts römerzeit­licher Glasgefäße. (Dipl.-Arbeit) Szombathely 1999 (unveröffent­licht). 61

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