Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kustár Rozália: Spätbronzezeitliches Hügelgrab in Isztimér-Csőszpuszta. p. 7–53.

für das aus dem Gebiet der heutigen Slowakei stammende Fundmaterial, 120 und für die zeitgleiche Entwicklung existiert keine einheitliche Terminologie. Ein Teil der ungarischen Wissenschaftler vertritt die Meinung, daß das untersuchte Fundmaterial enge Beziehungen zur Hügel­gräberkultur zeigt, verwendet demgemäß den Ausdruck Spät­121 bzw. weiterlebende Hügelgräberkultur (Kőszegi 1960, 137; Kőszegi 1963, 30) und synchronisiert den Beginn der Urnenfelderkultur mit der Stufe HA. Die Bezeichnungen Farkasgyepü-Mosonszolnok-Kreise und spätbronzezeitliche Bakony-Gruppe (Hon 1984, 75) bekunden das Bestreben, konkretes, signifikantes archäologisches Fundmaterial als Widerspiegelung der lokalen relativchronologischen Verhältnisse kenntlich zu machen. Der zusammengezogene Begriff Späthügel­gräberkultur/Frühurnenfelderkultur drückt den über­gangscharakter des untersuchten Zeitalters aus. (Kőszegi 1988, 19-20; Horváth 1994, 221; Ilon 1996, 89) Meiner Ansicht nach kann man das zeitgleiche Material Nord-Transdanubiens auf Grund der relativen kulturellen Verwandschaft an die Mitteldanubische Urnenfelderkultur binden. Im untersuchten Zeitraum, der mit der Stufe BD und dem Anfang der Stufe HA gleichzusetzen ist, erscheinen neben den weiterlebenden Formen eine ganze Reihe von Elementen, die in der späteren Entwicklung bestimmend werden. Innerhalb der Urnenfelderkultur lassen sich im Laufe der Ent-wicklung allem Anschein nach mehrere lokale Gruppen mit eigenem Spezifikum absondern. Auf die Möglichkeit der Unterscheidung lokaler Gruppen wies E. Patek uns schon 1955 hin, die sie jedoch nicht genauer charakterisierte (Patek 1955, 163). Laut T. Kemenczei (1975, 64) ist im untersuchten Zeitraum auf Einfluß der Beziehungen zwischen den Regionen des Karpatenbeckens ein Vereinheitlichungsprozess zu beobachten, wenngleich für das Fundmaterial bis zur Stufe HA die lokalen Unterschiede bestimmend sind. 1990 unterschied er die lokale Bakony-, nordwest-, west- und osttransdanubische Entwicklung (Kemenczei 1990, 208). Gy. Nováki (1979, 82) hat die territorialen Agglomerationen im Umreis der Höhensiedlungen bzw. Erdwerke untersucht. Diese Arbeit nahm G. Hon zur Grundlage, der ausgehend von den bekannten nordtransdanubischen Bronzegießerzentren die möglichen Interaktionen der Entwicklung in fünf möglichen Regionen skizzierte. 122 F. Kőszegi analysierte das aus Nord-Transdanubien bekannte spätbronzezeitliche Material in drei territorialen Gruppen: in der Bakony­Region, in der Umgebung des Balaton und im nördlichen Streifen Transdanubiens. Entscheidend bei der Bestimmung lokaler Gruppen ist es, die Formen und Verzierungstechniken der Keramik zu untersuchen. Mit dieser Problematik hat sich die Forschung bislang wenig beschäftigt. Am besten kann momentan die Gruppe der Bakony-Region charakterisiert werden, mit ihrem signifikanten Bestattungsritus, mehreren lokalen Keramiktypen und einem stärkeren Weiterleben der Hügelgräberhinterlassenschaft. Der Fundbestand der übrigen Gebiete ist weniger bekannt. Doch auf Grund des Keramikmaterials zeichnen sich eine Gruppe mit dem Zentrum Velemszentvid und unmittelbaren Kontakten zu den westlicher gelegenen Gebieten sowie eine auf die kulturellen Einflüsse von Velatice bzw. der Сака-Kultur sensibel reagierende Gruppe entlang der Donau bzw. in der Umgebung von Budapest ab. Das aus Isztimér-Csőszpuszta stammende Fund­material wird mit seinem Formenreichtum und seiner geographischen Lage dazu beitragen, die frühe Phase der Spätbronzezeit in Nord-Transdanubien besser kennezulernen. 123 Kemenczei 1990; Jankovits 1992a-b; Vadász 1992; Ilon 1996. Seine frühere Meinung ändernd äußerte Tibor Kemenczei sich 1990 folgendermaßen: „Da das transdanubische Fundmaterial der Stufe BD ... beweisbar als Nachlassenschaft der Hügelgräberkultur bestimmt werden kann, halten wir die Bennung Späthügelgräberkultur für die korrekteste." (Kemenczei 1990, 207) G. Hon bestimmte fünf Zentren: 1.) in der Umgebung des Balatons, mit den Erdburgen Keszthely-Zalaszentiván, Kapolcs­Mindszentkálla, Tihany-Óvár, 2.) in der Kleinen Tiefebene, mit den Fundorten Sokorókpátka-Harangozóhegy, Koroncó-Bábota, 3.) Alpenvorland, mit dem Zentrum Velemszentvid, 4.) Sághegy, in der Umgebung des Somló-hegy, 5.) Bakony-Gebirge, z.B. in der Umgebung von Bakonybél (1992a, 10, Abb. 1). Univ. Prof. Mária Novotná CSc. und Dr. Etela Studeníková CSc. meinen herzlichen Dank für das meiner Arbeit entgegengebrachte Interesse und das Lektorieren meiner Studie. 26

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