Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)
Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Epigraphica XV. p. 159–165.
SZEMLE - RUNDSCHAU Alba Regia, XXIX, 2000 J. FITZ EPIGRAPHICA XV. 26. Eine neue L. Octavius Faustinianus-Inschrift aus Savaria 1988 ist in dem Band Savaria XVII-XVIII (1983/84) die Studie István Tóths über das 1974 beim Bau des neuen Rathauses gefundene Inschriftfragment erschienen (Tóth 1983/84, 139-153). Über diesen Stein wurde dann später erneut in Specimina Nova 1994 (1995) (Tóth 1994, 36) berichtet. Die neue Inschrift kann in bedeutendem Maße zu der viele Diskussionen hervorgerufenen Namensergänzung des aus den Inschriften von Savaria (RIU, 71) und Carnuntum (AnnÉp 1968, 422) bekannten Ritters beitragen. Der Autor hat den Text des Inschriftfragmentes folgendermaßen ergänzt: [I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Depu]lsori [pro salutel Savarie]nsium po[rticum I ?exedr\a quam L(ucius) 0[ctavius M(arci) f(ilius) I Fausti]nianus de[c(urio) c(oloniae) C(laudiae) Savar(iensium) praef(ectus) oder patr(onus) I coll(egii) fabr(um) centon(ariorum) I ?aedilicius I // vir i(ure) d(icundo) II vir q(uin)]q(uegennalis) fl[amen coloniae I . Obwohl das erhaltene Inschriftfragment kaum ein Drittel der ursprünglichen Inschrift bewahrt hat, gibt doch die kühne Ergänzung des Autors ein reales Bild über eine munizipale Laufbahn. Allein die zwischen der einwandfreien Zeichnung und der Niederschrift des Textes bestehenden Unterschiede erfordern einige Bemerkungen. In Zeile 4 der Zeichnung steht richtig с. С. S., das heißt c(oloniae) C(laudiae) S(avariae), in der Beschreibung von 1988 ist Sav(ariensium), in der von 1994 Savar(iensium) zu lesen. Am Ende von Zeile 5 steht anstelle von aed(ilicius) in der letzten Veröffentlichung aedilicius, am Ende von Zeile 6 steht fl[amen divi Cl(audii)], in der Textniederschrift wiederum fl[amen coloniae]. Auch der Name der genannten Person ist in dem Fragment nur zum Teil erhalten geblieben: L. О oder in der Form von C[—]nianus. Auf alle Fälle aber ist die Möglichkeit gegeben, daß ein weiteres zur Inschrift gehörendes Fragment einen vom Vorschlag des Autors abweichenden Name vervollständigt, wie den in Savaria vorkommende Namen C[laudius Martï\nianus (RIU, 54), C[norius Sabi]nianus (RIU. 39) oder den pannonischen Namen C[occeius Non]nianus (RIU, 480) und C[aesernius Sabi]nianus (RIU, 581). Unter Berücksichtigung dieser Möglichkeit erscheint aufgrund der vorgebrachten Argumente die Annahme des Autors auch weiterhin wahrscheinlich: Man kann mit einer weiteren L. Octavius-Faustinianus-Inschrift rechnen. Hinsichtlich der in der Inschrift genannten Person kann man allerdings gewichtige Einwendungen aufwerfen. Wenn man die munizipale Karriere des in der dritten Inschrift genannten L. Octavius Faustinianus mit der Laufbahn des Ritters in der Inschrift aus Carnuntum (AnnÉp 1968, 422) und der aus Savaria (RIU, 71) vergleicht, kann man folgende Abweichungen feststellen: L. Octavius Faustinianus (1) Savaria 1983/84 L. Octavianus Faustinianus (2) AnnÉp 1968, 422 RIU, 71 dec. col. Savariae dec. col. Savariae dec. col. Karnuntinae equo publico praef. oder patron, coll. fahr. centon. aedilicius II vir i. d. II vir qq. flamen col. oder uivi Claudii sacerdotaldis prov. Pann. Sup. 159