Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gesztelyi Tamás: Gemmenfunde in Gorsium. p. 99–114. t. I–X.

Alba Regia XXIX, 2000 T. GESZTELYI GEMMENFUNDE IN GORSIUM Gorsium liegt im östlichen Teil Pannoniens, bei der Vergabelung der Straße von Sopianae nach Aquincum und Brigetio, d.h. an der Kreuzung dieser nord-südlich, und der südwest-nordöstlich verlaufenden Straße zwischen Poetovio und Aquincum. Als Knotenpunkt der in den nordöstlichen Teil der Provinz führenden Straßen wurde hier während der Belagerung Pannoniens in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein Militärlager errichtet. Südlich vom Lager entwickelte sich eine kleine zivile Siedlung (vicus) bevölkert vor allem durch einheimische Eravisci. Nachdem das Lager siene militärische Bedeutung verloren hatte, wurd an seiner Stelle Anfang des 2. Jahrhunderts eine städtische Siedlung aufgebaut, die nach dem Entdecker der Ruinen, Jenő Fitz zum religiösen Mittelpunkt von Pannónia Inferior geworden sei. Auf Grund seit 1997 laufenden Ausgrabungen scheint im2. und 3. Jh. das ganze Gebiet zur area sacra gehört zu haben (Fitz 1985, 257-; Fitz 1996, 17-; Fitz 1997, 61-; bzw. Mitteilung vom Leiter der Ausgrabungen, Jenő Fitz. Für seine Informationen und Ratschläge möchte ich mich ihm hiermit danken). Einen Bruch in der Blütezeit der Siedlung bedeutete der Markomannenkrieg 167-180. Unter Septimius Severus begann der Wiederaufbau, dessen Ergeb-nisse der Sarmateneinfall 260 völlig vernichtete. Die Siedlung, die als Ergebnis der Ende des 3. Jahrhunderts beginnenden Baurabeiten entstand, könnte den im Itinerarium Antonini erwähnten Namen Herculia getragen haben. Die wichtigsten Gebäude dieser Zeit sind das palatium (Gebäude I) und die Garde-Kaserne (Gebäude IV.) im nordwestlichen Teil der Stadt. In Folge der Einsied-lung der Hunnen, Alanen und Goten gegen Ende des 4. Jahrhunderts kam es zur Verödung des südlichen Stadtteils, zu dieser Zeit entstand hier ein Fried-hof, der etwa bis 430 verwendet wurde. Von dieser Zeit an gab es Begräbnisse auch in der Stadt, germanische, später auch awarische Gräber zeugen von den einzelnen Wellen der Völkerwanderung (Fitz 1976b, 383-.). Wir wissen, daß sich auf diesen Gebiet nach der Landnahme der Ungarn, ab dem 11 Jh. eine Gemeinde namens Föveny befand, die bis zur türkischen Verwüstung im 16. Jh.bestand. Danach blieb das Gebiet ode. Die größten Verluste für die Ruinen der römischen Siedlung bedeuteten die königlichen Bauarbeiten in Székesfehérvár, für die dieses Gebiet als Steinbruch verwendet wurde. Dabei wurden vermutlich nicht nur Steindenkmäler, sondern auch die während der Arbeiten vorgefundenen und weiter verwendbaren anderen Funde mitgenommen, das zu beweisen haben wir aber keine Daten. Trotz all dem ist dieses Gebiet auch Archäologischem Gesichtspunkt als glückbegünstigt ein­zuschätzen: es blieb nach dem 16. Jh. verlassen und so konnten die 1958 beginnenden regelmäßigen Ausgra­bungen ungestört durchgeführt werden. Während der seitdem vergangenen 42 Jahre wurden die nördliche Hälfte des Siedlungszentrum, der südliche Stadteil, die sog. Margitensiedlung (Margittelep) und der späte Friedhof (380-430) freigelegt. Die Bedeutung der Gemmenfunde in Gorsium besteht darin, daß alle während der Ausgrabungen gefunden wurden. Dafür gibt es in Pannonién kein anderes Beispiel, und auch anderswo kommt so etwas sehr selten vor (z.B. Vindonissa, Bath, Caerleon, Velsen, Valkenburg, Lons-le­Saunier). Da das Ge-biet vom Ende des Mittelalters an verlassen stand, hat sich keine Möglichkeit dafür geboten, daß auch neuzeitliche Gemmen in den Boden geraten. Momentan erweist sich also Gorsium als am besten geeignet, den von den störenden Momenten der Anfertigung und Sammlung von Kunstgegenständen in der Neuzeit und der neuesten Zeit verschont gebliebenen Gemmennachlaß einer, vom limes etwa 40 Km entfernt liegenden, durch barbarische Einbrüche mehrmals verwüsteten pannonischen Stadt zu untersuchen. Die Zahl der zu Tage geförderten durch Darstellungen verzierten Gemmen beträgt insgesamt 21 (die Ober­fläche einer ist bis zur Unbenntlichkeit zerstört) die der 99

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