Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)
erhöhten Streifen gesäumt 5 . Diese Streifen gliederten die Dachfläche. Während die Rekonstruktion der giebelseitigen Dachplatten sowohl an der Front als auch an der Rückseite nachvollziehbar ist und aus je einer Platte pro Dachseite besteht, scheint der mittlere Plattenstreifen in der Längsrichtung einen weiteren Stoß aufzuweisen, da die hier anzusetzenden Platten zu kurz sind (Klemenc u.a. 1972, 81, Fragmente 24, 72, 92, Taf. 11.). Die Stärke der Dachplatten der Priscianier-Ädicula beträgt 23 bis 28 cm, die der Fragmente aus Gorsium 17 bis 22 cm. Für ihre relativ kleine Fläche wirken sie recht kompakt, im Gegensatz zu den Deckenplatten sollten sie offensichtlich bewußt stabil sein. Die Platten 20, 25 und 119 zeigen Stoßkanten mit Falzleisten. Die seitlichen Abschrägungen der Dachplatten, wo sie auf Decken- oder Gesimsplatten auflagen, sind an den erwähnten Baugliedern aus Sempeter ebenfalls nachweisbar, hier fehlen allerdings die Dübellöcher. Unsere Beispiele (Nr. 20, 116) ergeben im Gegensatz zur Gradädicula der Priscianer nur einen geringen Dachüberstand, während sich dort die Dachfläche mit verringertem Querschnitt noch ca. 40 cm weiter fortsetzt (Klemenc u.a. 1972, Fragmente 16, 59; 6, 151,210, Taf. 9.). Die Ausbildung der traufseitigen Kante der Dachplatten ist in Sempeter unklar, in Gorsium sind Trauf- und Giebelseiten gleichermaßen abgeschrägt. Die nicht sichtbare Unterseite der Dachfläche wurde in der Oberflächenbearbeitung vernachlässigt. Die Flächen wurden nicht geglättet wie bei Fragment 20, in der Mitte der Platte blieb eine Bosse stehen wie bei dem Stück 22. Bei letzterem ist der hakenförmige Falz abgebrochen. 1.8.2 Firs tie isten 99 Firstleiste L: 84, В: 54, H: 19. Das Stück stellt eine Deckplatte mit dreieckigem Querschnitt dar, deren Spitze zu einer 18 cm breiten Leiste abgearbeitet ist. Die Basis überdeckte vermutlich ein Giebeldach, auf der Firstleiste waren möglicherweise figurale Dachreiter aufgesetzt. Die Oberfläche des Stückes ist grob bearbeitet. (Abb. 38) 33 First L: 128, B: 27, H: 24. Die aus zwei zusammenpassenden Fragmenten bestehende Firstleiste hat den Querschnitt eines Dreiecks mit gekappter Spitze. Oben wird das Stück von einem 12 cm breiten Flächenstreifen abgeschlossen, unten von einem Segmentbogen, zu dessen Seiten die schrägen Seitenflächen zu einem senkrechten Fußansatz übergehen. (Abb. 38, 84, 85; Taf. XXXI) Auch die Giebelkonstruktion von Grabädiculen sind am Grabbau der Prisciani nachzuvollziehen. Die Kanten der oben beschriebenen Dachplatten waren am First abgeschrägt. Hier wurden die Plattenpaare mit Klammern zusammengehalten, deren Bettungen an einigen Frag3 Klemenc u.a. 1972, 81, vordere giebelseitige Dachplatten: Fragmente 16, 59; 6, 151, 210: Taf. 9; hintere giebelseitige Dachplatten: Fragmente 604, 54, 97, 264, 96, 99, 142, 160, Taf. 5. menten erhalten sind (Klemenc u.a. 1972, Fragmente 16 und 59: vorderes Plattenpaar, Taf. 9; Platte 24: Mittelplatte, Taf. 11; Fragmente 604 und 99: rückwärtiges Plattenpaar, Taf. 5.). Auf der so entstandenen waagrechten Fläche saß eine Firstleiste, die an der Giebelseite mit einem Akroter, einem Medusenhaupt, geschmückt war (Klemenc u.a. 1972, 81, Firstbekrönung Block 396, Taf. 15). Das Fragment 99 aus Gorsium besaß die gleiche Funktion, die Breite seiner Auflagerfläche von 54 cm ist sogar etwas größer als die des Firstbalkens der PriscianerÄdicula (48 cm). Die Auflagerfläche ist dort etwas konkav gehöhlt, um etwas Toleranz für ungenaue Stöße der Dachplatten zu geben. Eine solche konkave Ausarbeitung zeigt auch die etwas schmälere Firstleiste 33 aus Gorsium. Weitere Firstleisten aus Sempeter gehören zu den Ädiculen der Ennii und der Secundiani (Klemenc u.a. 1972, Ennii: 78, Block 100, Taf. 21; Secundiani: 82 (irrtümlich als Block 432 bezeichnet), Block 232, Taf. 27.). 1.8.3 Pyramidaler Dachaufsatz 155 Dachaufsatz einer Ädicula D der Basisfläche: 40, H: 35. Das Stück stellt die Spitze eines pyramidenförmigen Dachaufsatzes einer Grabädicula dar. Es schließt oben mit dem 5 cm dicken Torus einer runden Basisfläche ab, die mit einer dünneren Leiste unterfüttert ist und kräftig über die Dachseiten vorkragt. Zu einem runden Dübelloch mit 8 cm im Durchmesser führt ein Gußkanal. Unter dem Torus bilden sich die vier schräg abfallenden Kanten des Pyramidendaches heraus. Die Dachflächen sind mit hängenden rundlichen Blattschuppen bedeckt, die schmale erhabene Ränder und Mittelrippen haben. In der Mittelachse jeder Seite ist eine stehende Ilerzform angebracht, die die kleineren Blattschuppcn überdeckt und auf einer rahmenden Unterlage 2,5 cm höher liegt als diese. (Abb. 39, 79, 80) Größere Grabbauten werden häufig von einem Pyramiden- oder Kegeldach abgeschlossen. Diese Dachform eignet sich vor allem für rundansichtige Architektur, z. B. für Baldachingräber mit offenen Seiten oder die im Rheinland gebräuchlichen Pfeilergrabmäler. Aus Oberitalien sind vor allem Beispiele aus Aquileia und Sarsina beizubringen. In Aquileia wurden zwei runde Baldachingräber wiederhergestellt. Der dreisäulige Grabbau der Curii wird von einer geschweiften Pyramide abgeschlossen, deren Spitze von einem Kapitell mit aufgesetztem Pinienzapfen abgeschlossen wird (Brusin 1941, Abb. 17 vor der Wiederherstellung; Gabelmann 1979, 15 f, Abb. 11; Scotti 1997, 141, Abb. 5.). Das Motiv der geschweiften Pyramide kommt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Das Lysikrates-Monument in Athen aus dem Jahr 334 v. Chr. zeigt erstmals ein Schuppendach über einem Rundbau (Gabelmann 1979, 16.). Das große runde Mausoleum bei der Porta Marina in Ostia besaß ein monumentales Schuppendach, das von einem Pinienzapfen bekrönt war (Squarciapino 1958, 181 ff, Abb. 91.). Die Wände sind hier bis auf ein Feld (Hesberg 1992, 136 f, Abb. 81.) geschlossen. 26