Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)

der Rückseite glatt sind, handelt es sich bei ihnen jedenfalls um Außenseiten der Ädiculaseitenwände. 169 Seitenwandplatte mit kanneliertem Pilaster L: 82, H: 69, T: 23. Die Innenseite der Platte ist in einer Breite von 35 cm als 5 cm erhabene Bosse ausgeführt und schloß hier an die Rückwand an. Die vordere 23 cm breite Seitenfläche ist als kannelierter Pilaster mit attischer Basis ausgeführt. Die Schaftbreite wird von vier Stegen und drei Kanneluren eingenommen. Die Kanneluren sind gefüllt, die Füllungen enden in Höhe der Bruchkante. (Abb. 12, 80; Taf. XII) Diese Platte erschien zunächst völlig uninteressant. Ein breiter Streifen der sonst glatten Platte war als un­regelmäßig bearbeitete Bosse erkennbar. Bei näherer Betrachtung zeigte sich auf einer Seitenfläche ein kannelierter Pilaster mit einer attischen Basis. Es handelt sich demnach bei diesem Stück um den unteren Teil einer linken Ädiculaseitenwand. Der gröber bearbeitete Streifen auf ihrer Innenseite bezeichnet die Anschlußfläche, wo die Rückwand im rechten Winkel anschloß. Soweit in der derzeitigen Lagerung erkennbar, scheint sich der Pilaster­schaft auf der Außenseite der Wandplatte fortzusetzen, wo angesichts der aufwendigen Ausführung der Pilaster auch ein Relief zu erwarten ist, zumindest der untere Teil eines Postamentes oder ähnliches. Die Zeichnung zeigt, daß sich der kannelierte Pilasterschaft auf dieser Seite fortsetzt. 1.3.2 Seitenwandplatten mit Bogenausschnitten 132 Reliefierte rechte Seitenwandplatte L:69, H:45, T: 14. Die oben gerade mit einer Randleiste abgeschlossene Wandplatte zeigt einen Halbkreisbogen mit mehrfach profilierter Rahmung, dessen Fuß an beiden Seiten abgebrochen ist. Über dem Bogen ist links der eingeringelte Körper eines Meerwesens mit dünnem Schwanz und zweiteiliger Schwanzquaste erkennbar. Am linken Rand erscheinen Teile von Hals und Vorderbeinen. In der rechten Bildhälfte ist der rechte Arm einer menschlichen Gestalt sichtbar, die ein Schilfbüschel (?) in der geschlossenen Faust hält. Unter dem Ellbogen scheint ein zweiflossiger Fischschwanz zu beginnen. (Abb. 13, 85; Taf. XIII) Bei diesem Fragment ist zunächst nicht festzustellen, ob es sich um eine Mittel- oder Seitenplatte einer Grabädicula handelt, da es an beiden Seitenflächen gebrochen ist. Die nähere Betrachtung des Reliefs erlaubt jedoch eine Entscheidung der Frage. Von dem linken Meerwesen ist bereits der Hals und ein Stück der Vorderbeine erkennbar. Das Motiv ist auf dieser Seite also bald zu Ende und der erhaltene Bogenstumpf mit einer Breite von 12 cm dürfte bis auf wenige Zentimeter bereits das originale Säulenauflager der Platte darstellen. Von dem rechten Bildmotiv, einer menschlichen Figur, ist jedoch nur der rechte Arm erhalten, der Körper fehlt noch und nahm sicher einen 20 bis 30 cm breiten Streifen ein. Demnach handelt es sich bei dem vorliegenden Stück um eine rechte Seitenwandplatte. Hippokampen und alle möglichen Seeungeheuer sind häufig verwendete Motive auf Grabdenkmälern und kommen z. B. auf den Seitenflächen der Zwischenfriese und der Bodenplatte des Ädiculageschosses der Grabädicula der Prisciani vor (Klemenc u.a. 1972, Rekonstruktionszeichnungen vor S. 17, Steine Nr.10, 136/223, 34, 193, Taf. 3.). Ein beson­ders schönes Relief mit einem Seekentaur befindet sich aufschloß Seggau (Hainzmann-Pochmarski 1994, 58 f, Nr. 18.). Die menschliche Figur am rechten Rand der Bogen­platte aus Gorsium, die ein Blätterbüschel - am ehesten ein Schilfbüschel - in der Hand hält, erinnert an die Reliefs mit den Wassergöttern an den Nymphäen südlich der Area sacra (Fitz 1976, 41, Taf. 6, 7; Fitz 1996a, 44.). Während die Attribute des Götterpaares im westlichen Becken naturalistisch lange, schmale Blätter besitzen, ist das Blattbüschel der östlichen Brunnenfigur kürzer und dem auf der Bogenplatte ähnlicher. Die Thematik der Wassergötter paßt auch gut zu dem daneben ruhenden Hippokampen und zu dem Fischschwanz, der unterhalb des Ellbogens erscheint. Möglicherweise ritt die Figur auf einem Meerwesen oder besaß selbst einen Fischschwanz wie die Tritonén, die auf den Grabreliefs von Neumagen in Begleitung der verschiedensten Meerungeheuer auf­tauchen (Massow 1932, 112 ff, Nr. 168, Taf. 19-21.). Seestiere, See-Eber, Seehunde, Seepferde, Tritonén und Nereiden bevölkerten dort auch die Seitenflächen und Aufsätze von Grabaltären. 65 Linke Seitenwandplatte mit Ilalbkrcisbogcn L:99, H:68, T: 17. Aus der Wandplatte ist ein mehrfach profilierter Halbkreisbogen ausgeschnitten. Einel5,5 cm lange Strecke des linken Auflagers ist erhalten. Die ßogenprofilierung ist hier ausgebrochen, sodaß ein 5,5 cm tiefes Dübclloch sichtbar wird. Die Beschädigung rührt vielleicht vom Ausbrechen des Dübels her. Die unverzierte Platte stellt eine Seitenwand dar, die links auf einem Wandteil und rechts vermutlich auf einer Säule auflag. (Abb. 14, 82; Taf. XIII) 135 Rechte Seitenwandplatte mit Ilalbkreisbogen L:72, H:47,T: 15,5. Die glatte Wandplatte besitzt einen mehrfach profilierten Bogenausschnitt, der links nahe am erhaltenen Plattenrand endet und dort auf einer Säule aufsaß. Das Dübelloch ist abgebrochen. Rechts scheint sich die Platte noch länger fortzusetzen und lag hier wohl auf einem Wandteil auf. (Abb. 14, Taf. XIV) 173 Fragment einer rechten Bogenplatte L:68, H:67,T: 17. Von der Wandplatte ist der mauerseitige Teil in ursprünglicher Höhe erhalten. An der Unterseite des Stückes ist ein Dübelloch erhalten, auf der Oberseite eine Klammerbettung mit Dübelloch am Plattenrand, ein weiteres Dübelloch für ein folgendes Gesims oder eine Decke in einem Abstand von 38 cm vom Plattenrand entfernt. Die Bogenöffnung ist nur teilweise erhalten. Entlang der Rückseite zeigt der sekundäre Mörtel die Einbautiefe in der Stadtmauer. (Abb. 13; Taf. XIV) Kennzeichen der Bogenplatten von den Seitenwänden der Grabädiculae ist die asymmetrische Lage des Bogen­ausschnittes. Auf der breiteren Seite lag die Platte auf der Seitenwand, mit der schmalen Seite auf einer Säule auf. Die beiden Stücke 65 und 135 zeigen mit 25 cm den­selben Bogenradius (innerer Bogenausschnitt). Die ur­16

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