Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)
Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Horváth Friderika: Handgeformte sptkeltische und römische Keramik in Esztergom und in ihrer Umgebung. p. 65–81.
Technologische Bemerkungen Bei der Zusammenstellung des Kataloges wurden alle Scherben nach denselben Kategorien aufgenommen: Region, Tonfarbe, Magerung, Härte des Tones, Oberflächenfarbe, Oberflächenstruktur, Oberflächenbehandlung, Verzierung, Spuren der sekundären Verwendung, Technologie und die Maßen, Inventarnummer. Die Oberflächenfarbe der handgeformten schlecht herausgearbeiteten und gebrannten Gefaßkeramik ist im Hinsicht auf den ganzen Gefäßkörper meist uneinheitlich bzw. "fleckig". Es wurden die Ton- und Oberflächenfarben unterschieden, was eigentlich der abweichende Farbenton benötigte. Bei der Tonfarbe wurde extra erwähnt, wenn die Scherbe als Folge der nicht genügenden Brenntemperatur oder des sekundären Brandes fleckig oder schichtenweise durchgebrannt wurde. Wenn der Brennvorgang während des reduzierenden Brandes vorzeitig abgemacht wurde, gewann der Wandkern eine dunkelgraue und der Wandmantel eine hellgraue Farbe, beim oxidierenden Brand bekam aber der Wandmantel rötlichbraune Farbe, während der Kern immer noch grau blieb 45 . Die Magerung ist die wichtigste Vorbereitungsarbeit der Gefaßherstellung, ohne diese Zuschlagkomponenten bilden sich Trockenrissen unter der Einwirkung der Hitze. Einerseits kann die Trocken- und Brandschwindung der Gefäße durch die Zuschlagstoffe vermindert sein (Quarz, Tonpulver), andererseits aber beeinflussen sie auch die Porosität grundlegend (Feldspat, Kalk, organische Substanzen). Die organischen Substanzen beeinwirken die Plastizität der Tonmasse und von der Korngröße abhängend wird die Verarbeitbarkeit des Tones in positive oder negative Richtung beeinflußt. Diese Zuschlagstoffe verbrennen meistens während des Brandes 46 , öfters fallen heraus und durch diese Kraterporen vergrößert sich die Porosität, was dem Gefäß einigermaßen auch ein gutes Aussehen verleihen kann, aber viel wichtiger ist die praktische Auswirkung, die sie auf die Kochgeschirre ausüben, nämlich durch diese Substanzen kann die Wärmeleitfähigkeit beträchtlich erhöht sein, und zu gleicher Zeit führt das Treffen z.B. der nur teilweise gebrannten Muschelschale mit dem Wasser zur Zementation, die die Bruchfestigkeit zur Folge haben kann 47 . In vielen fällen sind die Reste der Muschelschalen in diesen Ähnliche Beobachtungen hat G. Hon im Zusammenhang mit dem Material von Németbánya gestellt, Hon 1996, 143. 46 Mit den Untersuchungen ist es gelungen, zu beweisen, daß die Gesteine mit Kalkgehalt - z.B. Muschelschale - im Ton über 800 C° aufplatzen und gelegentlich herausspringen, WEISS 1994, 117.; Flügel-Joachimski-Flügel 1997, 278.: Kalziumkarbonat beim Brenntemperatur von 650-900 C° wird in Kohlendioxid und Kalziumoxid zersetzt, die durch Absorbtion Kalziumhidroxid bildet, dadurch vergrößert sich das Volumen in so großem Maße, daß die Oberfläche der Keramik absplittert und sich daran Kraterporen bilden. 47 Flügel-Joachimski-Flügel 1997, 278-279. mit der entsprechenden Literatur. Kraterporen sichtbar, dadurch wurde ihre Identifizierung unter den Magerungsmitteln sehr erleichtert. In unserem Arbeitsgebiet bevorzugte man die Magerung mit Muschelschale (Abb. 3.). Die Muschelmagerung kommt in allen frührömischen Materialien vor, leider stehen uns aber hauptsächlich nur Oberflächenfunde zur Verfügung. Aufgrund der Ausgrabungsfunden sind die Anfänge dieser Methode in der Spätlatenezeit (LT D2) zu suchen 48 (Esztergom-Szentgyörgymező 8/74, TokodSzorosok). Die prozentuelle Verteilung der Zuschlagstoffe in Betracht nehmend, kommt die Muschelmagerung in größerer Maße in diesen Fundorten vor, in denen obwohl eine spätkeltische Phase vorhanden ist, aber die Zeitspanne der römerzeitichen Besiedlung von viel größerer Bedeutung ist (Esztergom-Várhegy: 88.23 %, Tokod-Erzsébetakna: 86.71 %, Úny-Baráthegyi dülö: 94.2 %). Aufgrund des Materials von Kesztölc-Tatárszállás aus den 2-4. Jh. geht hervor, daß die Magerungsmethode von solcher Art nicht nur in der Frührömerzeit typisch war (Neszmély-Kalinhegy) 49 , aber ihr Anteil geht im Vergleich zur vorangehenden Periode einigermaßen zurück (56.84 %). Im Territorium Pannoniens treten die Gefäße mit Muschelmagerung in vielen Fundorten zerstreut auf: bisher wurden in Ménföcsanak(Szönyi 1995, 219.; Szönyi 1996, 254.), Inota (Palágyi 1995, Abb. 1.), Gorsium (Fitz 1976, T. XVIII. 1=243.), Albertfalva 50 und SzakályRétiföldek 51 registriert. In Szakály-Rétiföldek gehören alle Stücke zu den scheibengedrehten Waren, nach den Beweisen des Materials aus der XLIII. Grube können sie in die 2-3. Jh. datiert werden. Es dürfte sich aber hier nicht um ein pannonisches Charakteristikum handeln, nämlich kamen sie in großer Zahl auch in den Fundkomplexen aus den 1-3. Jh. von Augst-Kaiseraugst (Währen 1992, 449.; Währen 1994, 39-59.) zum Vorschein und die Armee von Britannien (FlügelJoachimski-Flügel 1997, 278.) wurde ebenso mit solchen Töpfen versehen. Insgesamt also beweist die Magerung mit Muschelschale oder mit den anderen Gesteinen vom Kalziumkarbonatgehalt beim Kochgeschirr ein spezielles Charakter: sie befördert nämlich die funktionale Verwendung bzw. erhöht die Lebensdauer. Die Magerung mit den Schnecken- u. Muschelschalen wurde schon in der Spätbronzezeit angewendet, S. Németbánya: Ilon 1996, 137., XIX. t. 1-2., 3., 5. Während der Ausgrabungsarbeiten des spätrömischen Wachturmes von Neszmély-Kalinhegy sind Gefaßbruchstücke von ähnlicher Magerung u. Struktur ins Tageslicht gekommen, ich schulde besonderen Dank bei Dr. Andrea Vaday für diese Information. Ich bin sehr bei Dr. Krisztina Szirmai zu Dank verpflichtet dafür, daß sie ihr Ausgrabungsmaterial mir zur Verfügung gestellt hat. Gabler-Horváth 1996, 159. Alle hier gehörende Gefäßfragmente mit Muschelmagerung sind Bruchstücke der scheibengedrehten Töpfe. Nach dem Zeugnis der XLIII. Grube stammen aus den auf die Wende der 2-3. Jh. datierten Fundzusammenhängen. 72