Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)
Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Pochmarski, Erwin: Frühe Stelen aus Poetovio p. 39–53.
Jevremov hat für das Stelenfragment eine Datierung in das 2. Jh. n. Chr. vorgeschlagen. In seiner architektonisch voll entwickelten Ausformung läßt es sich tatsächlich am besten mit den leider gleichfalls nur fragmentarisch erhaltenen Stelen des mutmaßlichen signifer der legio XIII Gemina und der des L. Antonius Modestus zusammenstellen, 38 die wir in das 3. bzw. in das 4.Viertel des 1. Jh. n. Chr. datiert hatten. Zwei weitere Aediculastelen 39 lassen sich durch typologische und stilistische Vergleiche mit einiger Vorsicht an die datierten Beispiele von Grabstelen der Legionssoldaten anschließen. Das eine Exemplar ist vom Aufbau her eine Aediculastele mit geschlossenem Giebel (Pflug I d) bzw. Stele mit Giebel und Inschriftfeld (Schober 2 a) vielleicht ursprünglich auch noch mit Sockelbild (Schober 2 b), was wegen des Bruches des unteren Teiles der Stele aber nicht zu entscheiden ist. Das Inschriftfeld ist von Spiralsäulen mit Blattkapitellen gerahmt, die einen glatten Architrav tragen, über dem ein profilgerahmter Dreickgiebel liegt, der mit einem Gorgoneion mit Schlangenbändern dekoriert ist; über den Giebelecken finden sich gesprengte Palmetten bzw. abwärts schwimmende Delphine. Unter den datierten Aediculastelen bietet sich am ehesten die Stele des T. Iulius Firmus (s. Anm. 15) zum Vergleich an, die allerdings den mit Delphinen reich geschmückten Zwischenfries hat, der nachträglich für die Aufnahme eines Brustbildes teilweise umgearbeitet wurde, so daß wir an einen etwas früheren Entstehungszeitpunkt als das 4.Viertel des 1. Jh. n. Chr. denken möchten. Das Gorgoneion läßt sich gut mit jenem der Stele des C. Cornelius Proculus 40 vergleichen, die wir versuchsweise in das 3.Viertel des 1. Jh. n. Chr. datiert hatten. Die Stele des C. Ravius Restutus hatte bereits W. Kubitschek (1909, 171 ff.) mit den Grabstelen des С Cornelius Verus und des L. Gargilius Felix* 1 verglichen. Stele eines miles leg.XIII.Gem.(?), Ptuj (Pettau), Stadtturm: CIL, III, 4055; Abramic 1925, 142, Nr. 153; AU, 166f, Nr. 370, Abb. Stele des L. Antonius Modestus., Graz, StLMJ Inv.-Nr. 82: CIL, III, 10877; AU, 165, Nr. 368, Abb.; Weber 1969, 431, Nr. 402. 34 1) Stele der Grania Procula, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr. RL 732: Jevremov 1988, 36, Nr. 2, Abb.; Jevremov 1989, 14f, Abb. 4, 51. 2) Stele des C.Ravius Restutus, Maribor (Marburg), PM Inv.-Nr. A 2331 (3279): Rak 1909, 1661Ï., Abb. 4; Schober 1923, 41 f., Nr. 85, Abb. 35; AU, 182, Nr. 402, Abb.; M.Gorenc, VAMZ, 3.S., V, 1971, 20; 43, Taf.3,3; Pahiő 1993, 300. 40 Stele des С Cornelius Proculus, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr. RL 56: CIL, III, 14355 2 ; Schober 1923, 23, Nr. 24, Abb. 12; Abramic 1925, 49, Nr. 11; AU, 167f, Nr. 372, Abb.; Jevremov 1988, 46, Nr. 14, Abb.; Jevremov 1989, 14, Abb.l. 41 1) Stele des С Cornelius Verus, Ptuj (Pettau), Stadtturm: CIL, III, 4057; Rak 1909, 171ff. (Kubitschek), Abb. 7; Schober 1923, 41, Nr. 84, Abb. 34; Abramic 1925, 140f. s Nr.150, Abb. 101; AU, 168, Nr. 373, Abb.; Fitz 1993, 163. - 2) Stele des L. Gargilius Felix, Maribor (Marburg), PM Inv.-Nr. А 2334 (3392): Rak 1909, 168ff., Abb. 5; 171 (Kubitschek); Schober 1923, 4lf„ Nr. 85; Abramic 1925,7; Hl; AU, 169, Nr. 375, Abb.; Pahiö 1993,300. Der Vergleich ist in erster Linie auf typologische Übereinstimmungen gegründet. Es handelt sich wieder um eine Aediculastele mit Architrav (Pflug I d), nach A. Schober um eine Stele mit Giebel, Friesstreifen, Inschriftfed und Sockelbild (Schober 2 d). Das Inschriftfeld mit Angaben zur Familie des Verstorbenen ist von glatten Säulen eingefaßt; in dem Friesstreifen über den Kapitellen ist eine Tierjagd mit landschaftlichem Beiwerk (Bäumen) wiedergegeben; in dem profilgerahmten Giebel findet sich wieder das von Tauben flankierte Gorgoneion, über den Giebelschrägen sind Hippokampen dargestellt und auch im Sockelbild ist ein Seewesen, am ehesten wieder ein Hippokamp, abgebildet. Die Stele entspricht typologisch durchaus den bereits in der älteren Forschung zum Vergleich herangezogenen Exemplaren; allerdings wirkt die Darstellung insbesondere des Zwischenfrieses reicher gegenüber dem relativ strengen und rein ornamentalen Fries der Stele des C. Cornelius Verus. Wohl deshalb hat A. Schober diese Stele zeitlich etwas abgesetzt und nicht um 100 n. Chr., sondern an den Beginn des 2. Jh. n. Chr. datiert (1923, 41, Nr. 84.). Wir würden eine Datierung in das 1 .Viertel des 2. Jh. n. Chr. vorschlagen. Die eben skizzierte Entwicklung wird von einer Aediculastele aus dem Stadtterritorium von Poetovio fortgesetzt. 42 Es handelt sich um eine Aediculastele mit geschlossenem Giebel (Pflug I d) bzw. eine Stele mit Giebel, Zwischenstreifen, Inschriftfeld und Sockelbild (Schober 2 d). Das Inschriftfeld wird von Spiralsäulen gerahmt, deren unterer Teil in einem Blätterkelch steckt; darüber liegt ein Fries mit Efeuranken, die aus einem akanthusähnlichen Blattkelch wachsen; in dem profilgerahmten Giebel sitzt beiderseits eines Volutenkraters je ein Greif; als Giebelbekrönung fungieren gelagerte Löwen mit Widderköpfen in den Vorderpfoten; das Sockelbild zeigt ein Seewesen, in dem wir am ehesten einen Seegreif zu erkennen haben. Im Vergleich zu den zuletzt besprochenen Stelen ist der Dekor ungleich reicher, wenn auch glatter und steifer geworden. Man möchte hier bereits an eine Datierung in das 2.Viertel des 2. Jh. n. Chr. denken. Schließlich sollen hier der Vollständigkeit halber noch drei fragmentierte architektonische Stelen angeführt 43 werden, bei denen es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um die Bruchstücke von Aedicualstelen (Pflug I d-e) handeln dürfte, obwohl zumindest in zwei Fällen, wo es sich nur um die Sockelbilder mit dem Ansatz des Hauptfeldes handelt, auch ein anderer als der Stele des P. Aelius Viator, Murska Sobota, Pfarrkirche: AU, 197Í"., Nr. 447, Abb.; B. Kerman 1991/92, 9ff., Abb. 2; E. Pochmarski, in: Akten der Internationalen Konferenz „Völker an der Mur", Nagykanizsa, 1997 (im Druck). 43 1) Stelenfragment, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr. RL 749: AU, 179, Nr. 395, Abb.; Jevremov 1988, 69, Nr. 46, Abb. - 2) Stelenfragment, Ptuj, PM Inv.-Nr. RL 29: AU, 180, Nr. 399, Abb.; Jevremov 1988, 48f, Nr. 18, Abb. - 3) Stelenfragent, Ptuj, PM Inv.-Nr. RL 95: AU, 187, Nr. 415, Abb.; Jevremov 1988, 73, Nr. 54, Abb. 51