Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)

Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Vomer Gojkovi, M: Neu Funde aus Ptuj. p. 17–23.

breiter Mündung, einem Krater, der mit länglichen, wellenförmigen Rippen verziert ist {Bild 4, 3). Öllampen mit gleichen Motiven wurden schon in Poetovio gefunden, doch stellen diese zwei eine Arbeit von höchster Qualität dar ( Fischbach 1896; Curk 1976). Die Eingrabung eines Topfes in das Fundament des ersten Hauses hatte höchstwahrscheinlich den Charakter eines Kultes, die Funde werden ans Ende des 1. Jahrhunderts datiert. Die entdeckten Fundamente des römischen Gebäudes sind in die ein wenig nach Osten versetzte Achse N - S gestellt. Das Haus hatte mehrere Räume, die aber wegen der nur zum Teil ausgeführten Grabungen nicht gänzlich dokumentiert werden konnten. Die Wände zeigen Spuren von mehrmaligen Umbauten. Der Zentralraum (11x8,5 m) wurde durch eine mangelhafte Konstruktion der Zentralheizung (hipo­caustus) beheitzt. Alle vier Wände dieses Raumes wurden mehrmals umgebaut, sie blieben in verschiedenen Höhen erhalten, am höchsten die Südwand und zwar bis zur Höhe von 0,80 m. Die Mauern wurden mehrmals erneuert und umgebaut. Die Ostmauer stand auf den Funda­mentresten des älteren Ofens, in dessen Mitte eine Heizungsöffnung war, die Feuerstätte befand sich an der Außenseite (Westseite) der Mauer. Diese Mauer wurde ebenso mehrmals umgebaut. Am interessantesten ist die Nordmauer, die bis zur Höhe 0,40 bzw. 0,50 cm erhalten blieb {Bild 2, 2). An die ältere, stärkere Mauer aus Steinkugeln, die fest mit dem Kalkmörtel verbunden waren, wurde das spätere Fundament der Mauer angelehnt, die bis zur Höhe von 0,50 m und der Breite von 0,50 erhalten blieb. Zwischen die Steinkugeln mischten sich ältere Stücke des Verputzes und Teile von Amphoren. Teile des Verputzes befanden sich auch im Zentralraum. Sie waren gefärbt und mit pflanzlichen und figuralen Motiven verziert. Die am häufigsten vorkommenden Farben des Verputzes sind rot oder ocker (gelb), grün, schwarz, weiß und blau. Unter den verzierten Teilen des Verputzes fand man ein 12,5 x 11 cm großes Stück, auf dem sich ein figurales Motiv befindet {Bild 5). Abgebildet ist ein Jüngling mit bis zur Schulter fallendem, gewelltem Haar und der eine um die Schulter geschlagene Stola trägt. In der rechten Hand hält er über seinem Kopf einen Gegenstand. Unter der Hand sieht man einen schwarzen Flügel {Bild 6). Die Figur könnte einen von den Genien darstellen. Die Zeichnung wurde in mehreren Schichten auf die rote Grundierfarbe aufgetragen und ist das Werk eines guten Malers. Höchstwahrscheinlich stellt die Zeichnung den Teil einer größeren Bemalung dar, die man in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts datieren kann, in die Zeit, als sich das römische Poetovio zu einer bürgerlichen Siedlung entwickelte. Dieses Frescobruchstück erinnert uns an das in Celje {Kolsek 1987) entdeckte Fresco der Göttin Ceres, die der Malweise nach unserem Fresco sehr ähnlich ist und die in dieselbe Zeit datiert werden kann. LITERATUR Curk 1976 Kolsek 1987 Fischbach 1896 I. CURK, Poetovio I. KiM, 13, Ljubljana. V. KOLSEK, Die Figuralmotive der Wandmalerei aus Celeia. Cahiers D' Archéologie Romande No. 43, Avenches, 228, Tai X, 4 О. FISCHBACH, Römische Lampen aus Poetovio. MHS, XLIV, Band, 1, Tat'. V, 305; VI, 341; VII, 356. 21

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