Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Area sacra des niederpannonischen Kaiserkultes in Gorsium. p. 61–73.

ebenfalls reich geschmücktes Gesims. An der halb­kresförmigen Bankette der Nische war die Ausfluß­mündung der Wasserleitung mit einem Relief bedeckt. Im östlichen, in besserem Zustand erhalten gebliebenen Zierbrunnen stellt das Relief eine Wassergottheit mit lockigen Haar und Bart dar: in der Rechten Schilfgras, die Linke ruht auf einer abwärts gedrechten Kanne, als ob sie das Wasser in das Becken gießen würde. Die Gottheit trägt eine lokale Tracht: Mantel, tunica, Hose, Sandalen, und neigt sich mit einem Dolch im Gürtel, auf das fransige Kissen. Das Relief war ursprünglich bemalt: der Hintergrund tiefgrün, das göttliche Gewand goldfarbig, die Kanne rot. Am Relief des westlichen Zierbrunnens sind zwei Götterfiguren zu sehen, dazwischen über der Öffnung der Bleirühre eine abwärts geneigte Kanne (Fitz­Bánki 1967/68, 222). Die abgedeckten Münzen waren Prägungen von Traian und Hadrian, das Becken wurde vermutlich nur bis zu den Markomannenkriegen benützt. Die erste Stiege, die den westlichen Teil der mit Nymphäen geschmückten Mauer durchbrach, führte zur großen Halle (Gebäude VII.), die den westlichen Rand der area sacra besetzte und auf derselben porticus hinausging wie die daneben befindliche fünfteilige Halle {Gebäude IX.). Die westliche Halle war 60 m lang und 12 m breit und endete am nördlichen Ende in einer Apside. In der Mitte der Apside stand ein viereckiges Podium; die sich der Halle anschließende Seite war von einer gesimsten Wand, die beiden Ränder von je einer Ziegeltreppe besetzt. Der Fußboden des Podiums ruhte auf Basalt­säulen, wie sie in Bädern gebraucht wurden, aus dem unteren Raum führte ein schmaler Kanal in die benach­barte Räumlichkeit. Möglicherweise wurde das Podium gelegentlich erwärmt, obwohl dessen Zweckmäßigkeit nicht eindeutig ist. Auf dem Podium und insbesondere im darunter befindlichen großen Raum kam eine große Menge von angebrannten Getreidekörnern zum Vor­schein, wie sie auch vor der Mauer mit Sockel vorkamen. Das in der Achse der Halle, in einer erheblich höheren Ebene stehende Podium war ein Altar zur Darbringung von Opfern. Von hier stammt die Elfenbein-bekleidung eines Kästchens mit einer dionysischen Szene (Fitz 1976, 43-45, Xl.t.): das Kästchen dürfte ais Requisit des auf dem Podium verrichteten Rituals gewesen sein. Die lange Halle war vermutlich offen, die dicken Mauern waren auch ursprünglich nicht höher als die Schlußhöhe, an größeren Flächen ist die obere Abgättung erhalten geblieben. Breite Strebe-pfeiler stützten die Außenseite der Mauer und trugen gewaltige Säulen. An einem der Strebepfeiler ist die Stelle einer Säule erhalten geblieben. Die Säulen selbst wurden zwar nicht gefunden, doch kleine Granitstücke weisen darauf hin, daß wir hier mit Granitsäulen von Taurus und Pergamon rechnen dürfen, die auch aus den Ruinen der königlichen Basilika von Stuhlweißenburg bekannt sind. In der Achse der Halle kam eine fünfeckige Opfergrube zum Vorschein, unterhalb des nach den Markomannenkriegen erneuerten Fußbodens, doch oberhalb der Schicht der der Errichtung der area sacra vorangehenden Periode, im Inneren fünf Teilungen. In der Achse der Opfergrube wurd die Ostwand des langen Halle von einer mit vier Säulen aufgegliederten Räumlichkeit von 17x10 m Größe durchbrochen, dem Ausgang auf den schmalen Zwischenraum zwischen der langen und der fünfteiligen Halle hinausgeht. Die Räumlichkeit war an der Ostseite von einer Stützmauer abgeschlossen und an beiden Seiten vermutlich von einer Stiege durchbrochen. Der säulenverzierte Platz war vermutlich ein Innenhof, von dem ein Aufgang in die Halle am dritten Horizont führte. Die Größe dieser Halle (Gebäude XXIV) betrug ursprünglich 27x10 m, ihre östliche lange Wand war mit Halbpfeilern befestigt. Dem nördlichen Ende schlössen sich zwei Räumlichkeiten an, die Linie des Hofes fortsetzend. Während der Marko­mannenkriege dürfte die Halle schwere Schäden erlitten haben; damals stürtzte ein Großteil der Dachziegel in den Hof herab. Diese waren mit dem Stempel TE»PR ver­sehen, der in Gorsium nur an dieser Stelle vorkommt (Lörincz 1976, 178-180, Nr. L/l-76). Es könnte sich demnach wahrscheinlich um eine separate Phase in den traianischen Bauarbeiten der area sacra handeln. Für die Deutung der Buchstaben der Ziegelstempel gibt es verschiedene Vorschläge, doch steht eine endgültige Lösung einstweilen noch aus. Die Aufgangstreppe zwischen den beiden Nymphäen führte zu einer fünfteiligen Halle, die an der Hauptfront mit einer Säulenreihe geschmückt war (Gebäude IX). Im Mittelalter wurde der Halle dasselbe Schicksal zuteil, wie den meisten Stadtmauern, die praktisch bis zu den Grundlagen ausgehoben und für die königlichen Bauten nach Stuhlweißenburg verschleppt wurden. Hier weist der noch vorhandene Schutt auf mächtige Mauern hin, mit Pfeilern an der Ostseite. Die Dicke der Mauer läßt auf ein hohes, mit Säulen geschmücktes Gebäude, auf eine Halle schließen; in der Mitte - in der Achse der Stiege, des Einganges, des Ausganges an der Nordseite sowie einer zweiten Treppe - stand eine kleinere, viereckige Basis, die auf Grund ihrer Größe nicht so sehr als ein Altar, sondern vielmehr als Statuensockel anzusehen ist. Aus der fünfteiligen Halle gelangt man in der Mitte in einem Raum, der sich über die ganze Breite der Halle erstreckt. Der feine Backsteinfußboden dieses Raumes ist erhalten geblieben. Der weite Raum dürfte ein Innenhof gewesen sein. Die Strebmauer an der Nordseite war in der Achse der Halle von einer Stiege durchbrochen, die auf den folgenden Horizont in einen dickwandigen, viereckigen Raum von 5x5 m Größe führte. Neuere Forschungen weisen darauf hin, daß die Ausgestaltung dieses zentral gelegenen Raumes nur in der zweiten Periode der area sacra stattfinden konnte, als die westliche Hälfte auf das südwestliche Ende der mi Halbpfeilern geschmückten Halle (Gebäude XXIV) gebaut wurde. Die letztere Halle wurde in der zweiten Periode mit einem O-W gerichteten 66

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