Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)

Tanulmányok – Abhandlungen - Pásztor Emília: Frühbronzezeitliches Urnenfeld in der Flur von Kisapostag. p. 13–59. t. I–XII.

gestrichelten Dreiecken verziert sind. Wir finden sie auch im frühen Material von Vatya (ibid., 6/1,2), nicht aber unter den Funden der Nagyrév-Kultur. Auch im Material aus der Gegend von Budapest und entlang der Donau ist dieses Gefäß unbekannt, existiert hingegen unter den Kisapostager Funden an der Donau, stets zusammen mit der wohlbekannten Kisapostager Urne, z.B. in Kisapostag (Mozsolics 1942, 1/22lab, 11/58, 59, 111/30/, Kulcs (Bona 1975, 2/2, Dunaújváros (Szathmári 1983, VI/1). Freilich könnten wir noch zahlreiche weitere verwandte Stücke erwähnen, da diese aber in den Publikationen als Einzelstücke angeführt werden, sind sie aus unserer Sicht unbrauchbar. Immerhin scheint es sich aufgrand der Bisherigen um ein typisches Stück der Kisapostag-Kultur an der Donau handeln. Die einzige angebrannte, bronzene panfiötenförmige Zierde ist nicht kulturbestimmend. Grab 43. Urne: der kugelrunde Körper erinnert an die Urnen von Kisapostag, die Kante sieht aber der der Topfurnen vom Typ Nagyrév ähnlich. Die Fläche weder durch besenförmige Einritzungen, noch durch volutenartige Stäbchenverzierung bedeckt, sondern durch ein Netzmo­tiv, bestehend aus parallelen Linien. Die Materie ist der der Urne des zur Übergangsgruppe gehörenden Grabes 42 ähnlich.Von der Schüssel haben wir bereits bei Grab 52 gesprochen; sie kommt mit Urnen aus der Spätphase von Kisapostag vor. Der Napf kam bereits als Begleitfund der zur Gruppe 2 gehörenden Nagyréver Gräber vor. Ritus Mit Ausnahme des Grabes 43 waren sämtliche Gräber ausgeplündert. Erwähneswert ist der Fleck der Raubgrube ddes Grabes 14, da er beinahe vollständig urnenförmig war. Wie von Grab 43 erwiesen, befanden sich die kalzi­nierten Knochen in der Urne, überdeckt durch eine Schüssel mit dem Boden aufwärts. Das Näpfchen befand sich außerhalb der Urne beim Halsteil, ungefähr an der Südseite. Vatya-Material aus der Übergangs-Frühphase.Hierher gehören die Gräber 38, 39, 40, 41, 42, 44, 46, 47, 50, 53. Dieses Material repräsentiert vor allem den Übergang Spät-Nagyrev - Früh-Vatya. Urnen: Besonders typisch für die Spätphase, daß der bislang kugelrunde oder gewölbt krugförmige Körper der Gefäße allmählich doppel-konisch wird, während der Halsteil mit der Kante eine Trichterform aufnimmt. Zahlreiche Analogien sind uns aus dem Vatya-Material der Übergangs- und Frühphase bekannt, z.B. Grab 38 ­Kulcs (Bona 1975, 9/4) Grab 39 - Kulcs (ibid., 9/10) ­ganz ähnlich. Die Einglättung um den Hals und die Leiste mit Fingereindrücken um den Bauch sind für die Spätphase von Nagyrév bezeichnend (Schreiber 1972, 8/1,2; Bona 1979-80, 98.39, 97.38). Vorbild der Urne von Grab 42 ist der topfförmige Urnentyp, doch rundet sich der Körper beim Schulterteil aus. Ein fast vollkommen gleiches Gegenstück in bezung auf Form, Verzierung und sogar Materie kommt im Gräberfeld von Szalkszentmárton-Cifrahid vor (Vicze 1987, Inv.Nr. 64.1.26). Schüsseln: ausbiegende Kante, stumpfkegelförmiger Körper. Zu finden im früheren Material vom Kisapostag­und Nagyrév-Тур sowie im Vatya-Material der Früh­Spätphase. Napf: Der Gruppe gehört ein einziger Napf - des Grabes 53 - a. Ahnliche finden sich sowohl im Fundgut der Gruppe 2 wie auch im Vatya-Material. Grab 27 wollen wir außerhalb der Eingruppiemng behandeln. Die Form der Urne unterscheidet sich von der der Urnen der vorangehenden Gruppen und weist die Einwirkung von Gâta auf (Hicke 1987, 103.La und 121.a). Kommt zwar auch im alten Kisapostag-Material vor (Mozsolics 1942, 111/35, X/27,28/, doch nur vereinzelt und als Streufund. Ahnliche Stücke sind auch im westungarischen Material zu finden (Károlyi 1971/72, V/10); der Verfasser erklärt die Verdoppelung des Verbreitungsareals der Gruppe von Gâta im Vergleich zur früheren Größe mit der engen Beziehung der gruppé Oggau-Lorettto-Sarród zur Gruppe Makó-Сака. Die neben der Urne befindliche Schüssel kommt auch in dem von uns erörterten Material Nagyrév 2 und Kisapostag vor. Zusammenfassung Bei näherer Betrachtung der Gräberfeld-Karte fallen uns einige Eigenarten unverzüglich ins Auge. Unter den 58 Gräbern kommt nicht einmal zufällig eine Nachbestattung vor (vom Grab 31 A-B stellte es sich bei der Freilegung heraus, daß der Leichenräuber die beiden Gräber gleichzeitig aufzuwühlen begann), frühere Bestattungen wurden also jeweils zielbewußt vermindern Die Wühlun­gen dürften jedenfalls kurz nach dem Zeitpunkt der Beisetzung stattgefunden haben, denn die Räuber kannten gannz genau die Stelle der vorangehend ausgehobenen Gräber. Die wenigsten Raubfälle ereigneten sich in der Gruppe 1 von Nagyrév. Die typisch Kisapostager Gräber kommen vereinzelt, voneinander zeitlich weitentfernt, mit den anderen Bestattungen vermischt vor. Eine gewisse Gruppierung ist im Falle der Gruppe 1 von Nagyrév und der Übergangsgruppe Spät-Nagyrev - Früh-Vatya zu beobachten; möglicherweise handelt es sich um Gruppie­rungen von Familiengräbern. Die Gräber der Gruppe 2 von Nagyrév weisen keine Verdichtungspunkte auf und liegen zerstreut herum. Das Fundgut des Gräberfeldes paßt genau in das bisher publizierte Fundgut der Gräberfelder an der Donau. Auch die nächsten Analogien konnten wir aus diesem Material beziehen. Bei einer anderen Gelegenheit möchten wir uns mit der Beziehung zwischen den Kulturen von Nagyrév und Kisapostag sowie mit ihrer Rolle in der Bronzezeit Transdanubiens beschäftigen. 48

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