Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 25. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1995)

Rei Cretariae Romanae Fautorum Acta XXXIV - Vidrih Perko, V.: Sptantike keramische Neufunde aus Piran. p. 241–248.

Einige der vorliegenden Fragmente lassen sich aufgrund ihrer Profilformen wie auch der Machart der LRC-Ware, einer spätantiken ostmediterranen (Phocean) Sigillata zuweisen (Empereur-Picon 1986, 143-146). Die Randscherbe mit Ratterdekor (Abb. 1. 1) steht der Form Hayes 3 F nahe (HAYES 1980, 525; Mayet-Picon 1986, 133; Mackensen 1987, 235, Abb. 7-13; Maioli 1983, 104, Nr. 4.38-48). Auch die Randfragmente Abb. 1.6, 10 und 11 stehen der Form Hayes 1 nahe und sind in das frühe 5. bis in das dritte Viertel des 5. Jh. zu datieren (HAYES 1972, 325; Mayet-Picon 1986, 130). Viele Randscherben repräsentieren den tunesischen Amphorentyp Keay LXII A, für Öl, der etwa ab der Mitte bzw. dem dritten Viertel des 5. bis zur Mitte des 6. Jh. produziert wurde (Abb. 3. 1-6, 9 und 11) KEAY 1984, 309, Fig. 135-143; Mackensen 1987, Abb. 1-5). Unter der afrikanischen Amphorenproduktion erscheinen auch die sogenannten Spatheion-Amphoren (KEAY 1984, 212, Fig. 90, XXVI G, Nr. 17; Mackensen 1987, Abb. 32, 5-18; Maioli 1983, 140, Nr. 8.20-8.23). Für die etwa ab der Mitte des 4. bis in das erste Drittel des 7. Jh. datierten Spatheia wird allgemein nordafrikanische bzw. (nord)tunesische Herkunft angenommen. Doch ist nicht auszuschließen, daß die Spatheia während der Spätphase der Produktion (6/7. Jh.) außer in Tunesien auch in anderen Regionen hergestellt wurden (Panellá 1982, 171 und 178). Die Randscherben Abb. 3. 7 und 12 sind zu Keay Typ XXVI, Variante G oder H zu rechnen, damit sind diese Gefäße auch in das 6. Jh. datiert (KEAY 1984, 216). Mehrfach vertreten sind Rand- und Wandfragmente weit verbreiteter, ostmediterraner Amphoren vom Typ Keay LUI oder LR 1 (Abb. 2. l-4)(ibid., 268, Fig. 119 und 120; Maioli 1983, 137, Nr. 8.10-12). Zwei Fragmente sind signiert. Das Fragment Taf. 2, 1 besitzt ein Zeichen, das in die nasse Gefäßoberfläche eingeschnitten worden war. Das Zeichen hat die Form eines Bäumchens oder einer Palmette. Die Amphoren LR 1 tragen häufig christliche Symbole, manchmal auch verschiedene Inschriften, sogenannte tituli picti, wie das Fragment Abb. 2. 6, das Reste einer rot aufgemalte Inschrift zeigt (Pensabene 1982) Des weiteren wurden auch verschiedene Rand- und Wandscherben von kugelförmigen Ölamphoren vom Typ Keay LXV oder LR 2 (Taf. 4, 1), gefunden. Der ostmediterranen Produktion dürfen wir vermutlich auch die Randfragmente Abb. 3.8, 10 und 13 zurechnen, ohne daß wir eine weitere, präzisere Identifikation vornehmen können (KEAY 1984, 352, Typ LXV, Fig. 165-167, 1-11; Mackensen 1987, 249, Abb. 42, 1-15). Zu einer gut identifizierbaren Gruppe von im Schulterbereich horizontal gerieppten Amphoren mit niedrigem, einfachem Rand, kleinen Ringhenkeln auf der Schulter und einem sich zum Boden hin verengenden zylindrischen Gefäßkörper gehören drei Varianten der Randform vom Typ Keay LIV oder oder LR 4. (Taf. 2,5 7-9). In diesen sogenannten Gaza-Amphoren wurde wahrscheinlich der in der Spätantike so geschätzte Gazawein verhandelt (KEAY 1984, 278, Typ LIV, Fig. 121-123; Mackensen 1987, 246, Abb. 41, 1-5; Maioli 1983, 142, Nr. 8,25-27; Caprariis - Fiorini - Palombi 1988, 305-320). Nach der Fußform sowie der Machart kann man ein Randfragment zum Typ LR 7 der ägyptischen Produktion rechnen (Taf. 4,4) (Hayes 1976, 117; Peacock 1984, 121; PEACOCK - WILLIAMS 1986, 204, Class. 52; Maioli 1983, 137, Nr. 8.8; Riley 1991, 600-619). Mit dem Hohlfuß Abb. 3. 14 ist die LR 3 Amphore vertreten. Noch nicht sicher bestimmbar ist die Provenienz dieser ostmediterranen vermutlichen Wein­amphoren, für die eine ägäische Herkunft vorgeschlagen wurde (KEAY 1984, 286, Typ LIV bis, Fig. 124, 6-8; PEACOCK - WILLIAMS 1986, 188-190, Class 45; Maioli 1983, 142, Nr. 8.28-33; Mackensen 1987, 251, MR 3). Alle diese ostmediterranen Amphorentypen sind fast ohne Ausnahme in einen breiten zeitlichen Rahmen, vom 5. bis zur Mitte des 7. Jh. zu datieren (Mackensen 1987, 245-258). Es gibt nur wenige Fragmente von Tafelware lokaler Produktion. Auf Taf. 4, 9 ist ein kugelförmiges Gefäß abgebildet. Reich vertreten sind aber die Formen der großen schwarzen Hauskeramik. Die Schüssel sind konisch (Abb. 4. 10, 11) mit horizontalem, ausgezogenem Rand und betontem Boden. Unter den Topfformen findet man eiförmige oder leicht gerundete Gefäße mit einem horizontal weit ausladenen und geringfügig unerschnittenen Rand (Abb. 5. 1, 3 und 7). Eine andere Form besitzt kurz ausladene horizontale oder leicht schräg gestellte Ränder; diese können außen auch leicht gerundet sein (Abb. 5.2, 6). Es sind auch unerschnittene Ränder vertreten (Abb. 5. 8). Nur selten sind die Gefäße undekoriert (Abb. 5. 5). Meist erscheint besonders reicher Wellenbanddekor, häufig kombiniert mit horizontaler Ritzzier. Es gibt auch tiefe, vertikale Kanelluren (Taf. 5, 8) und häufig ist Besenstrichdekor vertreten, sowohl auf Schüsseln als auch auf Töpfen (Abb. 4. 10, 11; 5, 6). Die Hauskeramik ist durchwegs Scheibenware, in ihrer Machart ist sie vergleichweise uniform und gehört einer lokalen Produktion an. Die Hauskeramik ist gut vergleichbar mit Stücken aus Köper, die in das 7. und 8. Jh. datiert worden sind (GUSTIN 1989, 29, Nr. 23 und 24), und ebenso mit Hauskeramik aus Ravenna (Gelichi 1983, 127-129, Nr. 7.2-4), die ebenso spät datiert ist. Das keramische Material aus der Sankt-Georg-Kirche von Piran hat besonders gute Analogien in Ravenna, so wie auch in Milano, was in Hinblick auf die politische und ökonomische Situation leicht zu verstehen ist (Maioli 242

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