Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 25. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1995)
Rei Cretariae Romanae Fautorum Acta XXXIV - Juhász I.: Glasiertes Gefäß aus Szarvas. p. 15–21. IX–XI.
Alba Regia, XXV, 1994 I. JUHÁSZ GLASIERTES GEFÄß AUS SZARVAS Der Fundort befindet sich östlich der Stadt am südöstlichen Ufer des früher Zigeunerader genannten Körös-Altarmes. Die Landstraßen Szarvas-Endröd und Szarvas-Mezőberény durchschneiden den Fundort. Bei deren Bau wurden viele Objekte und Gräber der KörösKultur sowie ein großer Teil des Sarmatenfriedhofes vernichtet. Zur Klärung der Chronologie des Fundortes hat Makkay in den Jahren 1974, 1975 und 1979 Ausgrabungen durchgeführt. Er hat damals die Objekte und Gräber der Körös-Kultur sowie mehrere Sarmatengräber freigelegt. In einem der letzteren fand sich eine scheibenförmige Bronzefibel mit Emaileinlagen. Die von ihm freigelegten neun Gräber können nach den Beigaben in das 2.-3. Jahrhundert datiert werden. 1975 wurden bei der Erweiterung der auf dem Fundort liegenden Trocknungsanlage viele Gräber vernichtet, von denen nur fünf Sarmatengräber gerettet werden konnten. Insgesamt wurde zwischen 1974 und 1979 das Material von 14 vollständig geborgenen Sarmatengräbem bekannt. Auf Grund der großen Entfernungen zwischen den einzelnen festgestellten Gräbern müssen wir hier einen Friedhof von vielen Hunderten von Gräbern annehmen (MRT 1989, 392-397). Im Juli 1988 hat die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Dózsa mit dem Bau von fünf jeweils 7 m breiten, 50 m langen und 4 m tiefen Getreidesilos begonnen. Wir haben Rettungsgrabungen durchgeführt, bei welchen auf dem Gebiet der Silos 25 prähistorische Objekte, 9 neuzeitliche Gräber, 1 sarmatenzeitlicher Brunnen, 9 sarmatische, 1 landnahmezeitliches und 3 zeitlich nicht bestimmmbare Gräber freigelegt wurden. Unter diesen Funden war es das Frauengrab Nr. 22, in dem sich der glasierte Topf befand. In anderen Gräbern gab es chronologisch charakteristische Funde. Unter diesen ist eine sehr große silberne Ankerfibel mit Stierkopfmaske hervorzuheben. Grab Nr. 22: Frau. Ungestörte Bestattung in gestreckter Rückenlage, die Arme gestreckt neben dem Körper. Das Grab ist außerordentlich groß: 115 x 260 cm, 157 cm tief. Die Orientierung weicht von der Süd-Nord-Richtung 2§ nach West ab. (Abb.l). Beigaben: Korallenzweige in aneinander gereihter Lage rechts vom Hals abgehend; vergoldete Gewandflitter aus Bronze auf den rechten Rippen. Halsschmuck war vermutlich die aus Bergkristallund Kalksteinperlen bestehende Kette, welche wir teils auf den rechten Rippen, teils unter dem Oberarm gefunden haben. Eine T-förmige Bronzefibel mit Bronzereif und darunter eine Eisenfibel lagen am unteren Ende des linken Schulterblattes. Halb verdeckt von der oberen Kante der linken Beckenschaufel lag ein dicker Bronzereif. Dieser war die Schließe des Gürtels. (VadaySzöke 1983, 103-104). (1) Am Gürtel hingen drei Gürtelbänder mit Bergkristall-, Kalkstein- und winzigen weißen Glasperlen. Zu zweien dieser Bänder gehörte noch jeweils ein kugelförmiger Bronzering. Auf der Höhe der Knöchel, parallel zu den Beinknochen müssen wir auf Grund der Lage der Perlen eine aus mehreren Reihen und kleinen Perlen bestehende Stickerei annehmen. (Taf. IX.) Außen neben den linken Oberfußknochen lagen Bronzenieten, ein mit der Spitze gegen den Schädel gerichtetes Eisenmesser und ein Eisenstäbchen, neben dem unteren Ende des linken Fußskelettes ein bikonischer Spinnwirtel. Am Ende des Grabes stand im Bereich des rechten Fußskelettes aufrecht der intakte glasierte römische Topf. (Abb.2.) Höhe des Topfes 11,3 cm, Randdurchmesser 11,98 cm, Bodendurchmesser 6,8 cm. Der Körper des Topfes ist Gemäß V a d a y schloß man den Frauengürtel nie mit einer Schnalle, sondern man hat die Enden verknotet oder an einen Gürtelring gebunden. Diese Gürtelringe lagen im allgemeinen auf der klinken Seite. Der mit Perlen bestickte Gürtelteil ist gleichfalls hier zu finden. So haben wir ihn auch in diesem Grab gefunden. 15