Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Szilvia, K.: Römerzeitliches Pferdegrab in Tihany. p. 17–45.

Q^ О 50 100 Abb. 28: Rekonstruktion des linken Geschirrs Einzelheiten erstreckende Darstellung anstrebten, oder daß wir in den Darstellungen die Anwendungsmodalitäten der Nasen­spange (des Kappzaumes) und nicht der Hackamoren zu erken­nen haben (CARANDINI-RICCI-DE VOS 1982, Fig.21, 203-204, PI. LVI-LVII). Die Darstellung der Nasenbänder um das Pfer­demaul veranlaßte mehrere Forscher zu Rekonstruktionen, wie wir sie bei ZSCHILLE-FORRER Taf.V.Fig.7/a-b, auf der Abbildung von Reckingen von Sauter-Bouffard bzw. in Gauls Vorschlag zur Befestigung von Einzelstücken aus Nagytétény und Sár­szentmiklós sehen (ZSCHILLE- FORRER 1893; Sauter Bouffard 1945, P1.IV; Gaul 1890, 104). Bei dieser Befestigungsmethode sind die Ösen der Metallbackamore zum Pferdemaul gerichtet, ja, das Mundstück geht sogar durch die Ösen, damit der Zügel in den sich der Nasenklemme von außen anschließenden Ring eingesetzt werden kann. Auf Abb. 5 ihrer Arbeit bewältigt Taylor diese zunehmend irrtümlich scheinende Konzeption so, daß er die Hackamore nicht dem Mundstück, sondern durch einen kleineren Ring dem Zügelring anschließt (Taylor 1975, 112, Abb. 5). Die Beispiele von Reckingen und Zugmantel sowie auch die neueren pannonischen Stücke (Mözs, Tihany) machen uns darauf aufmerksam, daß es zwischen dem Gebißring und der Hackamore eines Zwischengliedes bedarf, welches nicht aus Leder, sondern eher aus Metall bestand, und der Form nach ein glatter (oder auf einer Halsung sitzender) Ring, oder lauten­birnenförmig sein konnte (Sauter-Bouffard 1945, Pl.III; Taylor 1975, Abb.8; Gaál 1977-78, 35, Abb.27; Tihany-Abb.12; Bonis 1981,145,159). In seiner Arbeit über die 1974 entdeckten Funde von Mözs wählte A. Gaál die von Taylor im Jahre 1975 akzeptierte Befestigungsmethode, selbst zu dem Preis, daß er die untere, schmale Spange der Hackamore ganz nach hinten, in Richtung des Pferdehalses verschieben mußte, was - angesichts der Abmessungen der Hackamore - auf dem Pferdekopf schon keinen Platz hatte (Gaál 1977-78, 61, Abb.27). Dasselbe Pro­blem stellt sich bei der Hackamore aus Äugst, wo das Bindeglied zwischen Gebiß und Hackamore klemme gar keinen Platz mehr hätte (Groenman-van Waateringe 1981, Abb. 15). Den bisherigen Rekonstruktionen entgegengesetzte Lösungen konnten wir erst bei Littauer und, aufgrund dessen, bei Lawson finden. Beide halten für denkbar, daß die Hackamore in umge­kehrter Position, mit den Ösen nach rückwärts, auf den Pferde­kopf gesetzt wird (Taylor 1975, Abb. 6; Lawson 1978, 143). Die Bekräftigung dieser Methode sieht Lawson in den west-türki­schen Maulkörben (Lawson 1978, 143, Abb.7). Diese Möglich­keit wäre schon bei der Rekonstruktion von Mözs überlegens­wert gewesen. Obwohl der Pferdeschädel infolge der Aufwüh­lungen fehlte, ist aufgrund des Grabungsplanes dennoch anzu­nehmen, daß die Position der Hackamore, des birnenförmigen Bindegliedes, der Doppelknöpfe und der durchbrochenen Be­schläge auch in diesem Fall die Ausarbeitung des Littauer'sehen Vorschlages ermöglicht hätte. Die Beschläge mit und ohne An­hängsel waren näher zur breiteren Band der Hackamore, und dies bedeutet, daß sie, auf den Stirnriemen gesetzt, auch im Originalzustand näher waren (Gaál 1977-78, 8, Abb.27). Die Fundumstände des Tihanyer Pferdegrabes sind ja gewiß nicht als ideal zu bezeichnen, aber unsere Beobachtungen im Laufe der Fundrettung dürften die Frage des Gebrauches der Metallbackamore dennoch hinreichend klären. Unsere Zeich­nungen und Photos bestätigen gleichermaßen die Richtigkeit der Littauer-schen Anordnung, denn die Ösen der Hackamore wei­sen eindeutig nach hinten, in Richtung der Augenhöhle bzw. der Ohren (Abb. 4, 7; Abb.5-6, 10). Im Grabungsplan ist auch die Reihe der kleineren und größeren halkugelförmigen Nieten des linken Backenriemens zwischen der Öse der Hackamore und dem Stirnriemen-Kinnriemen festgehalten, mit dem Ring und dem Niet zur Verbindung des Backenriemens mit der Nasen­klemme (Abb. 10). Auf derselben Zeichnung erscheint bei der rechtwinkeligen Wende der sich verjüngenden Hackamore auch das lautenförmige Zwischenglied mit dem Überrest der eisernen 39

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