Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)
Közlemények – Mitteilungen - Pintér Attila: Die Restaurierung des Maulbertsch Kreuzbildes in Székesfehérvár. p. 245–246. t. I–V.
andererseits weil die Absicht der Konservierung durch Lasurfarben durch weitere Prüfungen noch bewiesen werden soll. Schließlich erachteten wir, daß die Zeit noch nicht gekommen sei, zu welcher wir in allen, das Bild betreffenden Fragen Stellung nehmen können. Es war auch klar, daß die Korrekturen am Bilde von jemandem stammen, der zu den besten Malern seiner Zeit gehörte. Dies wird auch dadurch bekräftigt, daß bis jetzt nicht einmal der Gedanke aufkam, Donach das Bild in derartigem Maße renoviert worden war. Diese "neuen" Teile des Bildes wurden mit der Zeit geschichtliche Dokumente und gleichzeitig organische Teile des Bildes. Auch der mit Sekko-Technik auf den getünchten Grund gemalte Steinrahmen erlitt zur selben Zeit die Reparaturen. Es scheint, daß diese Farben auch bald abzurollen beginnen. Die Reparaturen verdunkelten sich in Flecken, weshalb wir diese entfernten. Die nächste Restaurierung des Bildes, deren Zeitpunkt bereits festgestellt werden kann, mochte Mitte des vorigen Jahrhunderts vorgenommen worden sein. An der Seitenwand des Oratoriums verkündet eine Schrift, daß die Neubemalung 1866 vorgenommen wurde, was mit der Restaurierung des Maulbertsch-Büdes zusamenngefallen sein mochte. Die bei der Restaurierung verwendeten Materialien waren auch zu dieser Zeit verbreitet. Zur Übermalung wurde Wasserglas verwendet. Das Wasserglas und die dazu geebrauchten Farben (smalte) wies das Laboratorium des Landesamtes für Denkmaeschuß aus. Wasserglas wurde ungefähr Mitte des vorigen Jahrhunderts in der Malerei gebraucht. Leider wurde Wasserglas bei der Restaurierung ohne Kritik angewendet, was fatale Folgen hatte. Wenn Wasserglas sich festigt, ist es sehr widerstandsfähig, es bildet eine glasartige Schichte, welche von einer delikateren Schichte nicht entfernt werden kann. Mit diesem Material wurde der ganze Hintergrund und die abrollenden Flecke des Rahmens übermalt. Diese Restaurierung konnte weder vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts, noch nach der Jahrhundertswende vorgenommen worden sein, da den ersteren Zeitpunkt die Verbreitung der Malertechnik, während den zweiten die nächste Restaurierung an der Jahrhundertswende ausschloßen. Diese Süikat-Übermalungen konnten, wegen den oben erwähnten Gründen nirgends entfernt werden. Namentlich, wo die Übermalung dicker war, habe ich einen kleinen Fleck mechanisch ausgehoben, einerseits um den urspünglichen Hintegrund zu dokumentieren, andererseits weü Muster zur chemischen Prüfung nötig waren, Dieses kleine Fragment zeigte, daß der ursprüngliche Hintergrund „feuriger", weniger „warm" getönt war. (Taf. 1) Die nächste Restaurierung wurde wahrscheinlich 1906 vorgenommen. Der Restaurator mochte Peter Kern gewesen sein, der auch die Bemalung der Kirche reparierte. Kern hat zwar den Kontrakt bloß für die Restaurierung der Wandmalereien der Kirche unterzeichnet, wird es dennoch aus den vom Anfang des Jahrhunderts und denen nach 1906 datierten Fotokopien im Archiv des Landesamter klar, daß er auch an der Freske gearbeitet hatte. (Taf. II) Diese Arbeit war nicht bedeutend. Seine Pinselstriche können am Hintergrund etwa an der Figur sowie am gemalten Steinrahmen beobachtet werden. Die Farben haben sich während der Zeit verdunkelt. Der Grund der Verfärbung mochte die natürliche Zersetzung des Bindematerials und ortweise die Reduktionsfähigkeit des alkalischen Metallgehaltes de sich darunter befindenden Wasserglases sein. Die darauffolgende Restaurierung wurde zur Zeit vom II. Weltkrieg vorgenommen. Der damalige Vorstand des Seminariums beauftrage György Leszkovszky mit der Reparation der linken Hand des Christus, die wegen Durchnässung beschädigt war. Leszkovszky mußte jedoch nicht nur die linke, sondern auch die rechte Hand des Corpus reparieren, was eigentlich die die vollständige Neubemalung der Hände bedeutete. Unseres Erachtens hat Leszkovszky keine sonstige Arbeit am Bild vollbracht. Die Farben der übermalten Hände rollten jedoch infolge neuerlicher Durchnässung wieder ab und die verblichenen Teile verfärbten sich. Hiernach wurde die Freske nunmehr wenig renoviert. Eine dieser Arbeiten wurde von György Kákay-Szabó ausgeführt, der mit seiner Gruppe zwischen 1954—56 an den Wandmalereien der Kirche tätig war. Wie früher bei Kern, mochten die Inhaber der Kirche auch Kákay, der an den Malereien der Kirche arbeitete, gebeten haben, das Bild im Oratorium zu reparieren. Kákay ersetzte die abgerollten Farbenkörnchen an der Schattenseite des Corpus und nahm einen fehlgelungenen Versuch zur Reinigung des Bildes vor. Die letzte Restaurierung erfolgte 1972, die — im Auftrag des OMF — von János Bécsi ausgeführt wurde. Er erbeitete mit Aquarell mit gestrichelter Méthodes weshalb seine Arbeit leicht von den anderen Reparaturen abgesondert werden kann. Er beschrankte sich hautschlich auf die Reparatur der von den Besuchern am unteren Rand des Bildes zugefügten schaden. Die Restaurierung dieser Freske wurde fast immer aus eigener Initiative der Inhaber und unter ihrer Aufsicht ausgeführt. Dies trug dazu bei, daß die Problematik eine lange Zeit hindurch ungelöst blieb. Bei der jetzigen Reinigungs- und Forschungsarbeit mochte jedoch die Frage auftrauchen, was in der momentanen Lage getan werden kann? Wäre es nicht am besten, wenn wir alles bisherige zur Kenntnis nehmend jetzt endlich nicht Flickarbeiten und Reparaturen versuchen würdenß Unsere ethische Stellungnahme will ungeklärte Lagen aufräumen und unsere Prinzipien betreffs Kunstdänkmäler fordern, keine Kompromisse zu leiden. Wie angebracht auch diese Forderung sei, zwingt uns die verwickelte vorliegende Frage dennoch zu Kompromissen. Die den Hintergrund des Budes deckende Silikatfarbe ist — bei unserem heutigen technischen Wissen — nicht entfernbar. Vielleicht werden wir einmal die Lösung finden. Dasselbe Problem ergibt sich bei der, die Schattenseite des Corpus bedeckenden Lasurschichte. Die Entfernung dieser Schichte ist eine sehr heikle Frage, da angenommen werden kann, daß sie sich in die Farbenschichte tiefer eingesogen hat. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, daß - selbst beim besten Willen, — wir hinsichtlich der Beurteilung der mit dem Bild zusammenhängenden Fragen uns geirrt haben. Wahrscheinlich können noch weitere Beobachtungen folgen. Wenn wir eine umfangreichere Kenntnis, als die jetzige besitzen, wird sich eine Möglichkeit bieten, über die Restaurierung Entscheidung zu zu treffen. Wir müssen uns damit zufrieden stellen, eine Freske, die kaum mehr Maulbertsch zuzuschreiben ist, bekannt zu machen und müssen jene Kritik über uns ergehen lassen, die mehr von uns erwartet hätte als die „Herstellung" auf Kosten eines Kompromisses. (Taf. III— V) 246