Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Tanulmányok – Abhandlungen - Jungbert Béla: Urnengräberfeld aus der Vatya-Kultur im Pfarrgarten von Adony. p. 71–86. t. I–IV.

14). Die große Schüssel aus Grab 15 mit ihrer geschweift stumpf­kegeliger Form und ihrem geradem. Rand hat vier symmetrisch angeordnete Warzen unter dem Rand. Sie stellt einen seltenen Typ, kommt jedoch in der Vatya III-Kultur vor (Bona 1982, Taf. 23., 1, Taf. 22, 4). Zwischen den Gräbern 21 und 22 befanden sich in unbestimm­barer Lage die Fragmente eines Kruges Typ Nagyrév. Ein anderer Krug kann als Einzelfund zu diesem Ensemble gerechnet werden. Bauchige Henkelschalen waren in den Gräbern 3, 13, 14, 17, eine weitere ist als Einzelfund anzusehen. Ähnliche Fragmente wurden in den Gräbern 4 und 15 gefunden, sie sind charak­teristische Vatya-Typen. In Grab 28 war eine Miniatur-Henkel­schale mit zylinderförmigem Körper und etwas ausladendem Hals (Bandi 1966, Ercsi-Sinatelep, Taf. 8, 3), und daneben befand sich ein konischer Deckel, der unter dem Rand an zwei Stellen durchlocht ist. In Grab 17 wurden eine Henkelschale mit rundem Bauch und eine Miniatur-Schüssel ohne Henkel gefunden. Zwischen den beiden Gräbern 21 und 22 kam in nicht feststellbarer Lage eine gröberer, wenig gegliederte Henkel schale aus der frühen Vatya-Phase zum Vorschein (BONA 1975, Kulcs, Taf. 8, 5, Taf. 9, 7). Die kleine, neben der Urne von Grab 25 gefundene Henkelschale zeigt den Typ der, südtransdanubische Gruppe der inkrustierten Keramik (BONA 1975, Boly, Taf. 246, 10). Die kleine Schale in der Urne des Grabes 8 gehört zum charakteristischen Typ späten Vatya­Kultur, mit ihrem „ansa lunata" (Abb. 10, 3) und langem, geschwungenem Hals, tief angesetzter Schulter und daran drei kleinen Warzen (Tompa, 1934—1935, Solymár, Taf. 24., 12). Die Knochenperlen des Grabes 14 (BONA 1975, Izsák II, Taf. 48, 7, 9) und die Kalkperlen des Grabes 28 (BONA 1975, Újhartyán-Vatya, Taf. 33., 16—19; Taf., nr. 1) stehen im Einklang mit dem Material der Gräber der Vatya III-Kultur. Die in den Gräbern gefundenen Bronzen gehören zu denselben Typen, welche allgemein in Ungarn, in den Gräberfeldern am Ende der Frühbronzezeit und im mittleren Bronzezeit (nach Bona) erscheinen. Einige finden wir bereits in der Kulcser Gruppe der Nagyrév-Kultur, andere waren zur Zeit der Kisapostag Kultur verbreitet und zienlich allgemein zu Beginn der Vatya­Kultur. Aus den Grab 10 kam noch je eine Nadel zum Vorschein, daß aber leider verloren gang; die Dokumentation enthält keine ganauen Angeben. Die trapezförmigen Bleche mit eingerolltem Rand waren allge­mein verbreitete Schmuckstücke am Ende der Frühbronzezeit. Solche kamen aus Gräbern 33 und 22 zum Vorschein. Die Fragmente der Plättchen mit eingerolltem Rand mögen von Schmuckstücken gleichen Typs stammen, welche auch aus verschiedenen Gräberfeldern des Bronzezeit bekannt sind (Kisapostag, Kulcs, Ercsi, Bölcske, Ujhartyán, Vatya, Szőreg), oder auch Stücke von viereckigen Bleche mit eingerolltem Rand sein, die ebenfalls bereits in den späten Nagyréver, Kisapostager Gräbern vorkommen und auch überall im Material der Vatya­Kultur und sogar in den Gräberfeldern der Bronzezeit im Maros-Gebiet erscheinen (BONA 1975, Kulcs, 14.t., 3-4; Ibi­dem, Bölcske, 22, t.. 12; Mozsolics 1942. Kisapostag, 1. t., 13, 15; 4. t., 13; Bandi 1966, Ercsi-Sinatelep, 1. 1., 2—3; Banner 1931, 10 t., 34.) Solche kamen aus Grab 22 zum Vorschein (Abb. 7.). Bronzespiralröhrchen wurden in den Gräbern 22, 25 und 33 in unterschiedlicher Zahl gefunden. Es handelt sich um einen allgemein verbreiteten Typ. Ebenfalls allgemein verbreitet waren die kalottenförmigen Metallknöpfe. Im Grab 22 war davon bloß ein St, im Grab 33 jedoch 12, im Grab 25, 54 St. Ihr durchmesser beträgt 0,8 bis 1,3 cm und jeder hat zwei Löcher. Eine Ausnahme bilden die im Grab 25 gefundenen 4 runde Metallknöpfe mit einem Durchmesser von 2—2,6 cm, an ihrem Rand ist bloß ein Loch; diese sind eher kegelförmig und haben eine weniger kalottenförmige Form, als die anderen (Abb. 8.). Im Grab 33 wurden Fragmente von einfachen, aus eingerollten Plättchen hergestellte Röhrchen gefunden, von denen jedoch bloß eines ganz erhalten ist, die anderen sind alles Bruchstücke. Orgelpfeifen oder panflötenförmige Bleche wurden nur im Grab 22 gefunden. Die Vatya- und Kisapostag Kultur übernahmen diesen Typus von der Nagyrév Kultur, trotzdem er bloß in der Kulcser Gruppe erscheint (BONA 1975, Kulcs Taf. 14, nr. 2; Taf. 16, nr. 8, 17). Er kommt noch im Grab 6 des Gräberfeldes Deszk F der Szőreger Gruppe vor (Bona, Í975, 284; Deszk, F. Taf. 84, nr. 12.) Vor allem ist diese Form jedoch für viele Vatya Fundorte charakteristisch, wie Dunaújváros, Bölcske, Ujhartyán—Vatya, Százhalombatta, Baracs, Nagyhalompuszta, Pákozdvár usw. (Bona, 1975, 284). Brillenförmige Anhänger bzw. deren Fragmente waren in den Gräbern 12,22 und 33 (Abb. 6,7,8). Außer den Vatya-Fundorten — wo sie häufig vorkommen (BONA 1975, Homokszentlőrinc, Taf. 21. 1; Bölcske, Taf. 26. 23; Ujhartyán—Vatya, Taf. 35. 14.) — ist dieser Typ bereits in Kisapostag (Mozsolics 1942, Taf. 1. 46—50; Taf. 2. 70—73.), Ercsi (Bandi 1966, Taf. 1. 1; Taf. 5. 1—3.), Kulcs (Bona 1975, Taf. 14. 6; Taf. 16. 12; 17. Taf. 7.) und sogar Szőreg (Bona 1975, Taf. 122. 9.) bekannt. Ein häufiger Schmuck der Vatya-Zeit ist der halbmondförmige Anhänger. Im hier besprochenen Gräberfeld wurde in Grab 22 ein einziges fragmentarisches Stück gefunden. Aus den frühen Gräberfeldern der Übergangsperioden sind solche auch in Kis­apostag, Kulcs, Ercsi zum Vorschein gekommen, im Vatya­Material ist er jedoch häufiger, so in Baracska, Pákozdvár, Iváncsa, Újhartyán-Vatya, Bölcske, Kelebia (BÓNA 1975, 284—285.) Im Gräberfeld von Szőreg und im Maros-Gebiet wurde eine andere eigenartige Form entdeckt (BONA 1975, Taf. 123. l;Taf. 125. 5). Die hier behandelten Bronzetypen lassen die Feststellung gelten, daß die Metallgegenstände des Gräberfeldes mannigfaltig, mengenmäßig jedoch gering sind. Es ist bekannt, daß diese Bronzetypen, welche in den Gräberfeldern von Kisapostag Kultur und Spät —Nagyrév bereits vorkommen, in den Nagyréver Gräbern jedoch noch selten sind und in größerer Anzahl und Varianten mit der Kisapostager Kultur aufkommen (Szathmári 1982, 22.), auch in den Kisapostag Vatya-Gräberfeidern recht häufig zu finden sind, doch gegen Ende der Vatya-Kultur immer seltener werden. Diese Typen kommen allgemein zusammen, in verschiedenen Mengen vor. Diese Stücke wurden seit der von H a m p e 1 stammenden Gürterlrekonstruktion aus Ercsi (HAMPEL, 1886, Taf. 48.) als Teile eines Hals- oder Brustschmuc­kes betrachtet (CHILDE 1929, 282; Mozsolics 1942), später tauchte — an Hand der Funde in Mokrin — die Hypothese auf, daß sie Zubehör von Kopf — oder Kleiderschmuck gewesen seien (GIRIC 1971, Taf. 27; Taf. 75). Die Frage der Herkunft und Elemente dieser Bronzeschmuck­stücke ist noch nicht geklärt. Da die Funde sich bei der Maros­Mündung vermehrten, wurde die Hypothese gestellt, daß sie durch Vermittlung eines von Süden oder Südosten kommenden Volkes hier verbreitet wurden (Bandi 1965, 39 ff). Andererseits muß auch mit dem Einfluß von Nagyrév und den mitteleuropäi­schen Wirkungen, sowie der vermittelnden Rolle der Kisapostager Kultur gerechnet werden (BONA 1975, 75 ff). Die im Adonyer Pfarrgarten freigelegten Gräber — wie bereits erwähnt — bilden bloß einen Teil des gesamten Urnengräber­feldes. Die Bewertung des Materials kann nur mit Rücksicht auf das bebaute Gebiet, die römischen und neuzeitlichen Störungen und die Unzulänglichkeit der Fundbergungsdokumentation versucht werden. Die Gräber 11, 12, 16, 18, 21, 22 und 32 mochten eine Gruppe gebildet haben (I). Das Material dieser Gräber kann auch von den anderen abgesondert werden. Die Urnen der Gräber 21 und 22, sowie die Schüsseln der Gräber 16, 21 und 32 weichen ein­deutig von den anderen ab ; diese stammen aus der Vatya I-Phase. Die Gräber 11 und 12 sind fast ganz zerstört, worden, was jedoch zusammen mit dem sonstigen Material die Möglichkeit einer Einreihung nicht ausschließt. Östlich dieser Gruppe kann eine andere umzeichnet werden (II), die der Gräber 8—10, 13—15, 26—21 und 33. Es wäre gezwungen die von hier süd­wärts liegenden Gräber, weiters die Gräber 6 und 7, sowie 24 und 25 in eine Gruppe zusammen fassen, obzwar auch diese ursprüng­lich offenbar in bestimmter Ordnung in das Ensemble des Gräber­feldes passen. Das bewertbare Material der Gräbergruppe I. gehört zur ersten Phase der Vatya-Kultur, die Gräbergruppe IL und die sonstigen nicht eingereihten Gräber können zur Vatya II — III und Vatya HI-Phase gezählt werden. In diesen letzteren wurden mehrere, die nordtransdanubischen inkrustierten Gefäß­formen nachahmende, Gefäße gefunden die jedoch im Vatya­Milieu hergestellt wurden und in die Phase III datiert werden können. Weiters befanden sich in den Gräbern 13 und 25 je ein nord-bzw. südtransdanubisches inkrustiertes Importstück. 79

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