Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Die Anjovinen in Mitteleuropa - Kolba Judit, H.: Die Fragen der Chronologie der profanen Goldschmiedekunst im 14. Jahrhundert. p. 51–56. t. I–VI.

Ringe, 42 Silberknöpfe, mehr als 70 Stück unterschiedliche Beschläge (teils Bruchteile), mit 2 Brustkreuzen und 2 Siegeln ergänzt, (Vattai 1956, 67—75). In den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts kamen in Erne szt háza 2 Schalen, 3 Ohrringe und 2 Spangen zum Vorschein (Hampel 1881, 175—177), diese Fundsachen wurden verteilt im Museum zu Temesvár und im Unga­rischen Nationalmuseum in Budapest unterbracht, trotz der Verteilung kam die große Spange erst in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts in Budapest an. Den Namen der Stadt Kiskunhalas machten zwei große Schatzfunde bekannt: 1876 wurde am Ufer von Fehértó ein 21 Stück zählender Fund entdeckt, darunter Ringe, Kleidungbeschläge und eine verzierte Schale (Hampel 1876, 150): 1940 tauchte ein ähnlicher Fund in Alsó-Bodoglár­puszta auf (Bárányné 1945, 15), wo neben Kleidung­beschlägen, Knöpfen, einer Spiegelplatte auch 2312 Stück — zur Datierung besonders wichtige — Münzen waren aus der Zeit ungarischer Herrscher, des Königs Ludwig des Großen (1342—1382), der Königin Maria (1382—1387) und des Königs Sigismund d. Luxemburger (1387—1437). Obwohl diese Periode nur ante quem angenommen werden kann, erlaubt sie mindestens die Bestimmung des frühesten Zeitpunktes für das Vergraben dieser Stücke. Auch in der ungarischen Tiefebene, nicht weit von Kiskunhalas, in der Gemarkung von Kelebia tauchten schöne Schmuckfunde aus dem 14. Jahrhundert auf, (Kőhegyi 1972, 205—213; Tóth 1972, 215—223), und zwar Armspangen, Ringe, Ohrringe, mit den vorher erwähnten Stücken völlig gleiche Kleidungbeschläge, insgesamt 97 Schmuckstücke. Außerdem sind ebenso aus Ausgrabungen besonders schöne Schmucksachen aus dem Kreise des Bürgertums und des gemeinen Volkes bekannt: Kleidungbeschläge, Gürtel, Ketten und Ringe aus den Gräbern der Friedhöfe von Ágasegyháza, Aranyegyháza, Bene, Bocsa und Csut (SZABÓ 1938, 41, 43—44, Abb. 133—172; Gerevich 1943, 105— 166). Für die erwähnten Funde sind im allgemeinen charak­teristisch, daß die profanen Stücke zumeist gemischt hervorkamen und sich von Gegenständen aus einem ziemlich ausgedehnten Zeitraum zusammenstellten: von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 14. Jahrhunderts befinden sich darunter Goldschmiede­arbeiten unterschiedlichen Alters. In einer Familie oder bei einer Person sammelten sich die von den Vorfahren geerbten Stücke, so können diese Gegenstände aufgrund der Un­terschiede in der Technik und im Stil ziemlich leicht chronologisch geordnet werden. Im Referat möchte ich vor allem die Probleme dieser Chronologie aufwerfen, da bei vielen Stücken eine genaue Datierung wegen jahrzehnte­lang charakteristischen Merkmale fast unmöglich scheint. Hier möchte ich die Bemerkung machen, daß es auch in den westlichen Sammlungen bis heute nicht gelang, diese Stücke, die Schalen genauer zu datieren, die Schalen des Gaillon-Schatzes im Victoria and Albert Museum wurden in den Zeitraum zwischen 1320—1360 datiert (LIGHTBOWN 1978, III, 20—32, Tab. VI, a—b), ebenso die Schätze im Cluny-Museum zu Paris, die man in die mittleren Jahr­zehnte des 14. Jahrhunderts datierte (ibid., 20, Taf. IX, a). Deshalb verteilte ich die Gefäße und Schmuckstücke nicht Abb. 1: Buchstaben von ungarischen Münzen und Siegeln aus dem 14. Jhs. aufgrund der alten, typologischen Methode, trotzdem konnte ich wegen der zeitlichen Weite zwischen den Funden die chronologische Aufstellung bei Gegenständen gleicher Funktion versuchen, wo aber der Motivschatz Gegenstände zweier Gruppen miteinander verbindet, weise ich sofort darauf hin. Leider zeigen die erhalten gebliebenen Teile der Gefäße keine besonders bedeutende Merkmale. Typisch ist die Gruppe von an den Gürtel gehängten Schalen mit Henkel, deren Form ganz bis zur Schale des Schatzes von Nagy­szentmiklós zurückgeführt werden kann, diese Form scheint auch in der christlichen Ära in Ungarn weiter­gelebt zu haben; ein charakteristisches Beispiel dafür eine Agnus Dei — Schale (Vattai 1966, 41—59; Inv. Nr. 1891, 141.1) (Taf. LI.), die durch ihre einfache Verzierung einen Übergang zwischen den früheren und den späteren, im 14. Jahrhundert stark verzierten Schalen bildet. Die frühesten Exemplare der untersuchten Schalen befinden sich im Fund von Körmend. Auch hier ist die glatte, gewölbte, in der Mitte mit gravierter Inschrift verzierte Schale (Inv. Nr. Cim. See. II. II. 6; H: 10cm) (Taf. I.: 2.) die älteste, undzwar nicht aufgrund ihrer formalen 52

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