Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Bronzes romains figurés et appliqués et leurs problémes techniques. Actes du VIIe Colloque International sur les bronzes antiques - Heres, G.: Die römischen Bronzen in der Neuaufstellung des Berliner Antiquariums 1907–1911. p. 39–42. t. XX–XXII.

Alba Regia, XXI, 1984 G. HÈRES DIE RÖMISCHEN BRONZEN IN DER NEUAUFSTELLUNG DES BERLINER ANTIQUARIUMS 1907-1911 Römische Bronzen haben in der Berliner Antikensamm­lung seit ihren Anfängen eine bedeutsame Rolle gespielt. Als Kurfürst Friedrich Wilhelm noch während des Drei­ßigjährigen Krieges damit begann, Antiken zu sammeln, gehörten Bronzestatuetten und -gerate aus Kleve zu den frühesten Erwerbungen. Mit den etwa 80 Bronzen der Sammlung Bellori gelangten dann 1698 aus Italien hervor­ragende Zeugnisse römischer Bronzekunst nach Berlin. Der geographische Rahmen war damit für die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte abgesteckt, denn bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts blieben Italien und das preu­ßisch verwaltete Rheinland die Quellen neuer Erwerbungen. Bereits 1701 publizierte Lorenz Beger im dritten Band seines „Thesaurus Brandenburgicus" eine Auswahl der Bronzen in hervorragenden Stichen, und zwei Jahre später wurden die Bronzen im neu eingerichteten Antikenkabinett museal aufgestellt; sie befanden sich in Wandschränken des ersten Saals. An diesem Ort blieben sie bis zur Über­siedlung ins Alte Museum (1830); doch von 1770 bis 1794, also immerhin ein Vierteljahrhundert, standen sie zusam­men mit den anderen Kleinkunstbeständen im Antiken­tempel zu Sanssouci frei auf einem schmalen Wandsockel. Verzeichnet das 1824 von Konrad Levezow angelegte Bronzeninventar im wesentlichen noch den alten Bestand, so sollten wenig später bedeutsame Neuerwerbungen das Bild der Sammlung entscheidend verändern. Einmal waren es Beamte und Offiziere, die in der 1815 von Preußen erworbenen Rheinprovinz gedient, zum andern Künstler, die in Italien gelebt hatten, die nun ihre Sammlungen zum Kauf anboten. Bereits 1822 hatte König Friedrich Wilhelm III. dem Antiquarium Bronzegerät aus Pompeji überwie­sen, das in seiner Gegenwart ausgegraben war. Mit den Sammlungen Bartholdy und Koller gelangten dann 1827/ 28 neben etruskischen auch wichtige italische und kaiser­zeitliche Bronzen nach Berlin. In den folgenden Jahrzehn­ten beschränkten sich die Zugänge auf kleinere Kollektionen und Einzelwerke, die teils zufällig aus Angeboten und aus dem Kunsthandel, teils aber auch gezielt erworben wurden. So nutzten Eduard Gerhard, der „Archäolog des Museums", und Gustav Friedrich Waagen, der Direktor der Gemäl­degalerie, ihre Italienreisen zu günstigen Käufen. Waagen erwarb 1841 die berühmte, leider verlorene Victoria von Calvatone (Sk.5) und 1842 den bis heute ungenügend pu­blizierten Kopf einer vergoldeten Romastatue (Sk.6.). Unterdessen war die Bronzensammlung in ein Souter­rain-Zimmer des Schinkelschen Museumsbaues, des später sogenannten Alten Museums, übergesiedelt. Kurze Beschrei­bungen von Eduard Gerhard (1851) und Carl Friederichs (1871) geben eine Übersicht über die Bestände und ihre Aufstellung. Die Sammlung, inzwischen auf etwa 3400 überwiegend römische Statuetten und Geräte angewachsen^ war in vier „Schränken" mit je drei „Abtheilungen" und zwei „Pultschränken" mit je sechs Fächern recht eng und überdies düster untergebracht. Im Jahre 1871 war, nach dem Tode des hochverdienten Verfassers, Carl Friederichs' Bestandskatalog „Geräthe und Broncen im Alten Museum" erschienen, ein für die Erforschung der antiken Bronze­kunst grundlegendes Werk. Als Ernst Curtius 1872 zum Direktor des Antiquariums berufen wurde, sah er seine erste Aufgabe darin, die Samm­lung „aus der Kellerwirthschaft an das rechte Tageslicht zu befördern", wie es Kronprinz Friedrich Wilhelm, sein einstiger Schüler, nunmehr Protektor der Museen, tref­fend formulierte. Durch die Auflösung der Kunstkammer wurden bald darauf drei stattliche Säle im zweiten Oberge­schoß des Neuen Museums frei, die dank Curtius' persön­lichem Einfluß dem Antiquarium zugewiesen werden konnten. Umzug und Neuordnung nahmen einige Jahre in Anspruch. Die Bronzen waren zusammen mit den Terra­kotten in einem Saal untergebracht. Der erste Gesamtführer durch die Berliner Museen, der 1880 aus Anlaß des Jubilä­ums erschien, beschreibt diese Phase, die fast ein Viertel­jahrhundert währte. Die Neuerwerbungen waren unterdessen immer umfang­39

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