Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Irodalom – Besprechungen - Fitz Jenő: Die spätrömische Festung und das Gräberfeld von Tokod. p. 273–274.

IRODALOM - BESPRECHUNGEN Alba Regia, XXI, 1984 Die spätrömische Festung und das Gräberfeld von Tokod Herausgegeben von A. MÓCSY, Budapest, Akadémiai Kiadó 1981, 263 Seiten Im Laufe der Arbeiten beim Kohlenbergwerk und bei den seit 1955 durchgeführten Notgrabungen zum Vorschein gekom­menen Funde, wobei die Festung erschlossen wurde, ist Tokod ein wichtiges Zentrum der spätrömischen Forschung in Pan­nonién geworden. Der Fundort verdankt seine Bedeutung dem Umstand, daß über dieses Refugium, das fast während des ganzen 5. Jahrs bestand, wichtige Daten gewonnen werden konnten; neben der Festung wurde ein Drittel des Gräberfeldes ausgegraben und in der älteren Siedlung, die größtenteils ver­nichtet war, bot sich die Möglichkeit mehrere Töpferöfen der typischen Graukeramik zu untersuchen. In diesem Band bemühten sich die Teilnehmer der Ausgrabun­gen und die Mitarbeiter vor allem, die geschichtlich wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen, wobei sie den Schwerpunkt auf die späteste Periode der Römerzeit verlegten. Elf Baureste der durch Grubenbau größtenteils zerstörten Siedlung, Spuren der Eingeborenensiedlung und des frührö­mischen Gräberfeldes sowie die Straßenstrecke Brigetio — Aquincum beschrieb Márta Kelemen. András Mócsy faßte die Ausgrabungsergebnisse der Festung und der inneren Gebäude zusammen. Die Ausgrabungsleiterin Vera Lányi veröffentlichte das Gräberfeld, dessen anthropologi­sches Material Kinga Ery bearbeitete. Vera Lányi publizierte die typische Graukeramik, Barnabás Lőrincz die Ziegelstempel, Mária Pető die Eisengegenstände der Festung und Mária В i r ó ein architektonisches Ton­modell von ebendort. Die Mitarbeiter bewahrten bei der Darstellung ihrer Ergebnisse und auch in methodischer Hinsicht ihre Selbständigkeit; es wurde keine Einheitlichkeit angestrebt, was besonders bei der Publikation der Funde und ihrer Auswertung auffällt. Auf den Tafeln des Kapitels über die Bauten der Siedlung werden die zum Vorschein gebrachten Funde nach Bauten geordnet abgebildet, die Beschreibung der Gegenstände bleibt der Ver­fasser jedoch schuldig. Dieser Mangel ist umso bedauerlicher als das chronologische Verhältnis der Siedlung und der Festung — in der vom Verfasser angegebenen Form (S. 21) — anschei­nend ungelöst ist. Die Unsicherheit und die hypothetische Frage­stellung hätte behoben werden können, wenn die Mitarbeiter die stratigraphisch gesicherten Funde entsprechend vorgelegt hätten. Dem Kapitel über die Festung ist ein Anhang mit der Beschreibung der wichtigsten Funde beigefügt, doch nur die Fundstelle von zehn ist bekannt, bei den anderen wird höch­stens die Schicht angegeben. Schließlich fällt in diesen Zusam­menstellung kein Wort über die glasierte Keramik, die bei der Planierung zum Vorschein kam. Eine völlig unterschiedliche Auffassung der Autoren kommt auch bei der Darstellung der Funde zur Geltung. Auf herkömm­liche Art befriedigend ist noch die Beschreibung der Ziegelstem­pel und der Eisengegenstände (allerdings ist die Aufzählung von letzteren nicht vollständig und auch nicht klar, warum nur die Eisengegenstände der Festung beschrieben wurden). Hingegen beschränkte man sich bei der Bearbeitung der Graukeramik auf die Aufzählung und Beschreibung der Typen. Von ähnlicher Art, aber noch mechanischer ist die Beschreibung der Grab­funde, immerhin ergänzt durch die Abmessungen und Farben­angaben der einzelnen Stücke. In beiden Fällen hat der Autor seine Bearbeitung ganz den Gesichtspunkten seiner statistischen Methode untergeordnet. Man kann darüber diskutieren, ob eine solche Darstellung des Quellenmaterials richtig ist. Der Leser, der im Gräberfeld andere, nicht statistische Zusammen­hänge sucht, gerät in einen wahren Dschungel von Tabellen, Abbildungen, Typen und ergänzenden Texten und muß zur Übersicht jedes einzelnen Grabes eine solche Mehrarbeit leisten, daß es fraglich wird, ob sich diese der Mühe lohnt. Mit der Unterlassung der Beschreibung von Einzelstücken kann man grundsätzlich nicht einverstanden sein. Die Archäologie ist eine Geschichtswissenschaft: die beobachteten Fundumstände und der Funde dienen als geschichtliche Quellen. Indem die Beschreibung der Einzelstücke unterlassen wurde machte der Verfasser nicht nur die Graukeramik und das Gräberfeld von Tokod für andere Forschungsaspekte schwer zugänglich oder gar unzugänglich, sondern beeinträchtigte durch Ausschluß der Kontrollmöglichkeit auch die Glaubwürdigkeit seiner Typenbestimmungen und Statistiken. Von diesem Grundmangel einmal abgesehen, sind in den — die Einheit des Bandes störenden — Kapiteln über die Grau­keramik und das Gräberfeld die in statistischen Vergleichen vorhandenen Möglichkeiten maximal ausgenutzt; zugleich wer­den aber auch die Schranken dieser Methode offensichtlich. Das Denken in Typen und das Streben nach statistischen Ergeb­nissen hinderten den Verfasser daran, die von ihm bearbeiteten Funde mit annähernd gleichzeitigen Funden aus anderen pan­nonischen Gräberfeldern zu vergleichen. Geschichtlich gesehen wäre eine solche Analyse auf jeden Fall dieser Systematisierung der Funde vorzuziehen. Hinsichtlich der konsequent durchgeführten Analysen gehören die Kapitel über die Graukeramik und das Gräberfeld trotz ihrer Einseitigkeit zu den gelungenen des Bandes. Über die Türme und insbesondere über das Tor der Festung hat die Forschung das letzte Wort noch nicht gesprochen. Nach einer präzisen Beschreibung der Ziegelstempel begnügte sich der Verfasser mit der — bei seinen früheren Forschungen befolg­ten — Systematisierung der Stempel ohne den Versuch einer Analyse oder einer Auswertung der gefundenen Ziegelstempel zu unternehmen. Dies gilt aber umso mehr als Fehler zu bezeich­nen, als gerade die Ziegelstempel für die Bestimmung der Bau­zeit der Festung von erstrangiger Bedeutung sind. In bezug auf die Bauzeit — insofern die Festung tatsäch­lich während einer einzigen Bauperiode entstanden ist — erhal­ten wir keinerlei Daten über die auffallend geringe Zahl der Münzen, noch können wir uns auf die in Auswahl publizierten Kleinfunde stützen. Es bleiben also die Ziegelstempel, die aus­nahmslos unter Valentinian hergestellt worden sind. Die Verfas­ser übernahmen automatisch die früheren Zeitbestimmungen von Barnabás Lőrincz, anstatt von einer Analyse der Tokoder Ziegelstempel auszugehen. Von den publizierten Ziegelstempeln tragen 63 Prozent den Namen des Lupicinus, 30 Prozent des Frigeridus und nur 7 Prozent verteilen sich unter anderen Namen — Terentius dux, die Tribunen Terentianus, Caris (?), Olimpus sowie Ursus. Während die Ziegel von Lupici 18 Alba Regia XXI. 273

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