Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Archäologische Angaben zur Geschichte der Sättel des Frühmittelalters. p. 189–207.

Abb. 20: Silbervergoldeter Sattelbeschlag aus dem historischen Ungarn (vor 1918) IV. DIE MIT KNOCHENBESCHLAGEN VERZIERTEN MITTEL­UND INNERASIATISCHEN SÄTTELTYPEN DER AWAREN UND DER ALTUNGARN Nach der Verbreitung des Christentums in Europa wurden die Beigaben der Gräber immer seltener. Vielleicht mag dies als Erklärung dafür dienen, daß die neuen, in Europa durch die Awaren eingeführten, mit Knochen­beschlägen verzierten Sättel östlicher Herkunft nur mehr im Karpatenbecken vorkommen. (Dasselbe kann über die wenigen, eisenbeschlagenen Sättel gesagt werden. Hier bemerken wir, daß die an den spätawarischen Sätteln (8. Jh.) recht selten erscheinenden kleineren oder größeren rechteckigen Eisenbeschläge — laut frdl. Mitteilung von Éva Garam — nicht als Verzierungen zu betrachten sind, sondern zum Ausbesser der beschädigten Sattelbögen dienten. Die mit Knochenbeschlägen verzierte Sattelform, die vom Altai-Gebiet bis Ungarn verbreitet war, tauchte wieder im 9. Jh. im Karpatenbecken mit den landnehmen­den Ungarn (Abb. 25—27) auf. V. DIE MIT MET ALLBESCHLÄGEN VERZIERTEN SÄTTEL DER ALTUNGARN Gleichzeitig mit Knochenbeschlägen, verzierten Sätteln erschien in der Landnahmezeit noch ein Satteltyp, dessen Sattelbogen mit Metallbeschlägen verziert waren. Die Fragen der Entwicklung der mit Knochen- und Metallbeschlägen verzierten Sättel der Landnahmezeit und deren östliche Parallelen hat Cs. Bálint zusamenngestellt (Bálint 1979), weshalb es unnötig ist, diese hier zu bespre­chen. Die Sättel haben den wechselnden Ansprüchen gemäß eine lange und territorial unterschiedliche Entwicklung mitgemacht. Die mit Gold- oder Silberbeschlägen verzier­ten oder bedeckten bzw. mit zoomorphen Figuren aus Edelmetall oder mit Knochenplatten bedeckten Sättel widerspiegeln die Ansprüche der oberen Gesellschafts­schichten des frühen Mittelalters (5.—10. Jh.). Vom Wol­gagebiet bis zum Rhein, vom Mittelmeergebiet bis Skan­dinavien waren die Prunksättel — zusammen mit anderen künstlerisch gestalteten Gegenständen — Unterscheidungs­zeichen und Repräsentationsformen jener Gesellschaft­schicht, aus welcher sich der feudale Adel entwickelte. V. FUNDLISTE 1. Hunnen (und Ost-Europa) Siehe die Liste der mit goldblechbeschlagenen Sättel : WERNER 1956, 51—52; Verbreitungskarte 5, Taf. 31. Seither sind von folgenden zwei Fundorten neuere Sättel bekannt: Dyurso (Dmitriev 1979) und Pannonhalma—Szélsőhalom (Tomka 1980). Rekonstruktion: DMITRIEV 1979, Abb. 5 (Melitopol). — (Abb. 1). Datierung: Erste Hälfte des 5. Jh. (Ost-Europa: zweite Hälfte des 6. Jh.). 2. Germanen a. Gépiden Apahida II (Horedt-Protase 1972, 187—188, Taf. 49—51). Rekonstruktion: Horedt-Protase 1972, Abb. 9—10. — (Abb. 2), Datierung: letztes Drittel des 5. Jh. (Horedt-Protase 1972, 216). b. Herulen (?) Blucina (Tihelka 1962, 11, 1—4). Datierung: letztes Drittel des 5. Jh. (Werner 1978, 76—77). Rekonstruktion: Tihelka 1969, Abb. 13. — (Abb. 3), с Skiren (?) Ravenna (BIERBRAUER 1975, 298—302). Datierung: 476—489/493 (BIERBRAUER 1975 68—69). Rekonstruktion: Vierck 1972, Abb. 1—2. d. Franken Krefeld—Gellep, Grab 1782 (Pirling 1964, 191—192, Taf. 46, 2; 49, Abb. 2). Datierung: Erste Hälfte des 6. Jh. (Pirling 1964, 215). Rekonstruktion: Vierck 1972, Abb. 1,3. Wesel—Bislich, Grab 446 (Janssen 1981). Datierung: Erste Hälfte des 7. bis Mitte des 7. Jh. (Janssen 1981, 167). Rekonstruktion: Janssen 1981, Abb. 8,5. — (Abb. 7). 199

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