Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.
ähnliche Fibeln z. B. aus den Gräberfeldern des langobardischen Norditaliens sowie des Westgotenreiches (in Spanien) bekannt (Bierbrauer 1980, 98—99), die als römischer Nachlaß interpretiert werden. Im Gelände der Basilika Nr. 2. wurden außer den Gräbern auch einige Streufunde entdeckt, die in Fenékpuszta aus dem 5. Jh. stammen. Hervorzuheben sei davon das Bruchstück eines Oktaeder Ohrringes (Sági 1961, Taf. 14.3); von den alten Funden zählen wir noch eine kleine Bronzeblechfibel und einen Knochenkamm mit gebogenem Rücken dazu (KUZSINSZKY 1920, Abb. 69 und 76/2). Die Gräber auf dem Gelände der Basilika Nr. 2. stammen vermutlich aus dem 6. Jh. Obwohl die Basilika und die Gräber bereits publiziert sind, ist zu ihrer einwandfreien Deutung unbedingt notwendig, auch die außerhalb des Südtores freigelegten Gräber ähnlichen Alters zu kennen. Soweit man aus den spärlichen Informationen schließen kann, dürften die an beiden Außenseiten des Südtores befindlichen Gräber eine Kontinuität von der spätrömischen Zeit bis ins 9. Jh. andeuten (die jüngsten Gräber veröffentlichte Sós 1961). Im Laufe der Ausgrabungen in den Jahren 1949 und 1951—52 wurde im Grab 35 ein Skelett mit deformiertem Schädel gefunden (Nemeskéri 1952, 230). Da diese Ausgrabungen noch nicht veröffentlicht sind, wissen wir nicht, ob es gleichzeitige Gräber unter den Gräbern der freigelegten Teilen des Gräberfeldes gab. Die seit 1976 durchgeführten Grabungen lieferten aber glücklicherweise einige Angaben über das soeben erwähnte Grab. Etwa 200 m vom Südtor — Fundstelle 2 — entfernt kam nämlich ein kleines Gräberfeld zum Vorschein, wo fast jedes Skelett einen deformierten Schädel hatte (Erdélyi—Sági 1978/79, 154, Taf. 95). Aus dem vorläufigen Bericht und der Mitteilung des Grabungsleiters ist uns bekannt, daß in einem Grab ein kleines vergoldetes Fibelpaar aus Silber vom Typ Béndekpuszta (Papp —Salamon 1978/79, 87—89), in einem anderen Oktaederohrringe vom Typ Szabadbattyán und ein silberner Armring mit breiterem Ende (Erdélyi 1982, 67, Abb. 3) gefunden wurden. Ähnliche Ohringe und ein ähnlicher Armring sind uns aus dem Fund von Környe bekannt (Salamon—Barkóczi 1982, Anm. 40). Im kleinen Gräberfeld wurden in der zweiten Hälfte des 5. Jh. die Siedler der zu der Stadt gehörenden Meierei beigesetzt. Sopianae Die Grabungen in Pécs ließen zur Erschließung der antiken Stadt leider nur wenige Möglichkeiten offen, da das heutige Pécs auf die ehemalige Römerstadt und die dazugehörigem Gräberfelder gebaut wurde. Somit stützten sich die Forschungen auf die Erschließungen im Zusammenhang mit neueren Bauarbeiten (FÜLEP 1977, Anhang 1), während sich die Bearbeitung auf die Identifikation und die erneute Veröffentlichung der alten Funde beschränkte. Die kartographische Darstellung der Gräber zeigt recht deutlich die Umgegend der antiken Stadt. Ein Vergleich der topographischen und chronologischen Charakteristika der Grabfunde liefert neue Angaben zur Stadtgeschichte (Salamon 1981). Der Karte (Anhang 1) zufolge war die Stadt von einem dreifachen Ring von Gräbern umgeben. Außerhalb des kleinen Gräberfeldes bei der Stadt waren in einer Entfernung von 600—1000 m jene weiteren Gräber, die die Bestattungsstätten der bäuerlichen Bevölkerung gewesen sein dürften. Die äußerste Zone erstreckt sich in einer Entfernung von 2 und 3 km vom Stadtkern; diese Gräber dürften schon zu den größeren Dorfsiedlungen gehört haben. Zwischen diesen befinden sich die Gräber von Pécs—Basamalom und der Móra F. Str. Im römischen Ziegelgrab von Basamalom fand sich mit sonstigem römischen Beigaben (FÜLEP 1977. 49) ein kleines Fibel paar aus Bronzeblech (siehe in Kiss 1969/70, 121); diese ist mit dem Kreis, der Fibeln von Intercisa, Fenékpuszta, Csorna und Brigetio verwandt (Salamon—Barkóczi 1982, 164). In der Móra F. Str. wurde eine Silberschnalle mit rundem Schnallenbeschlag geborgen (Kiss 1969/70, 121, 122); ähnliche gab es auch unter den Beigaben der wiederholt erwähnten Steinplaftengräber in Környe. Die Funde aus dem weiteren Umkreis von Sopianae zeigen, daß die Siedlungen entlang der Zufahrtstraßen lagen. Darunter gab es eine so große und bedeutende Siedlung wie Kővágószőlős (Burger 1981, 267), wo etwas weiter entfernt eine Gräbergruppe entdeckt wurde: in einem Grab lagen Silberblechfibeln (Salamon—Barkóczi 1982, 164); oder Pécsüszög, wo der berühmte hunnische Fund zum Vorschein kam (ALFÖLDI 1932, 76, Taf. 1-7). Környe Diese mit einer Mauer befestigte spätrömische Stadt ist ebenfalls schon seit langem bekannt (Radnóti 1941, Abb. 78). Unsere gegenwärtigen Kenninisse stützen sich allerdings nur auf sehr spärliche Angaben. Außer einer kurzen Sirecke der Stadtmauer ist nur ein kleiner Teil eines Gebäudes, wahrscheinlich mit Apsis, bekannt. Wie an mehreren anderen Orlen wurde das heutige Dorf auch hier auf dem Gelände der ehemaligen Stadt errichtet. Den in der Gegend freigelegten Funden ist zu entnehmen, daß hier auch eine frühere Siedlung stand; Berichte über Gräber aus dem 1.—3. Jh. deuten daraufhin. Im vergangenen Jahrzehnt wurden an zwei Stellen Gräber gefunden. Hinter der röm. kath. Kirche, unweit der Westseite der Stadtmauer kamen Gräber vom Ende des 4. und dem Beginn des 5. Jh. zum Vorschein. Eine andere Gräbergruppe befand sich in südöstlicher Richtung von der Stadtmauer elwas weiter enlferni. Unter den Grabfunden, die aus Raubgrabungen stammen, gab es kleine Silberblechfibeln, einen Oktaederohrring vom Typ Szabadbattyán sowie Silberarmbänder mit breiten Enden. Diese Funde weisen einen Zusammenhang mit den Grabbeigaben der Fundslelle 2 von Fenékpuszta, mit den Funden von Brigetio aus dem 5. Jh. sowie mit der Silberschnalle aus Pécs, Móra F. Str. auf, und liefern demnach Angaben über das Leben der mit Mauer befestigten Siedlung von Környe im 5. Jh. (Salamon—Barkóczi 1982, Anm. 40). Unweit von Környe, in Tatabánya, kam aus einem Einzelgrab ein deformierter Schädel zum Vorschein (Párducz 1963, 29), der an Hand der oben genannten Funde aus Környe sowie des in den vergangenen Jahren in Tatabánya-Alsó erschlossenen Grabes mit großen Silberblechfibeln chronologisch bestimmt werden kann (Szatmári, Manuskript). 181