Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.
Abb. 24: NW-Ecke des Lagers von Szentendre (Ulcisia Castra—Castra Constantia). Nagy, T. 1942. 261—285. Teil und die drei Gebäude ganz erschlossen; für die damaligen Verhältnisse leistete G. Final y eine präzise Arbeit. Wir wissen noch nicht, welche neue Ergebnisse von der Fortsetzung der Forschungen zu erwarten sind und ob dadurch F i n á l y s Mitteilungen geändert werden, doch ist jedenfalls das Vorhandensein der drei Gebäude eine Tatsache; ebenso wie die drei Bauten des Tokoder Lagers lenkt auch dieser Komplex die Aufmerksamkeit auf sich. Etwas mehr als 6 m von der nördlichen Mauer entfernt befindet sich ein horreum; es liegt beinahe in Richtung Nord-Süd, die Länge beträgt 33 m, die Breite 27 m, die Mauerstärke 1,15 m. In der Länge befanden sich je 6, in der Breite je 4 Säulenreihen, von denen die Grabungen nur das Fundament unter dem Fußboden zum Vorschein brachten. Die Lage der fehlenden Säulen und der gefundenen Mauern und Mauerreste, das Vorhandensein des vermuteten Töpferofens sowie das gegenseitige Verhältnis dieser Objekte müssen durch weitere Forschungen geklärt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, daß das horreum nach einer Zeit zum Teil auch anderen Zwecken diente. Nicht weit von der östlichen Seite des horreum und nicht ganz parallel mit seiner Mauer befand sich ein Gebäude mit Apsis. Die Länge des viereckigen Raumes betrug 15,4 m, die Breite 9 bzw. 9,1 m, die Mauerstärke 1 m. An die nördliche Mauer schließt sich eine Apsis an, dessen Bogendurchmesser 4,15 m betrug, die Mauerstärke ebenfalls 1 m. Ergänzen wir nun die von F i n á 1 y angegebenen Innenabmessungen mit den Werten der Mauerstärke, so betrug die innere Achse des Gebäudes mit Apsis 22,5 m, die Breite lim. Östlich von diesem Gebäude kam ein anderer, kleinerer etwas unregelmäßiger Bau mit Apsis zum Vorschein (Gebäude C). Länge der südlichen Mauer: 9,45 m, der damit nicht parallel laufenden nördlichen Mauer: 9,35 m, der östlichen Mauer: 14,70 und der damit nicht parallel laufenden westlichen Mauer: 13,70 m. An die nördliche Mauer schließt sich eine Apsis an, dessen Bogendurchmesser 2,9 m betrug. Die Stärke der Mauern ist nicht gleichmäßig und reicht von 75 bis 90 cm. Im wesentlichen beträgt die Länge des Gebäudes — mit Apsis und Mauern — an der Mittelachse gemessen ungefähr 18 m. In keinem der Gebäude finden sich im Inneren Mauerreste. An das größere Gebäude neben dem horreum schließen sich Mauern an, ohne das Gebäude selbst zu stören. Es könnten dies nachträgliche Bauten sein, die bereits mit dem Umbau eines Teiles des horreum zusammenhingen. Aus einer späteren Zeit ist auch im Lager von Szentendre ein beachtlicher Umbau zu beobachten (T. Nagy 1942, 261—285). Es ist wohl bemerkenswert, daß man östlich vom nordwestlichen fächerförmigen Eckturm neben der Lagermauer beim ersten hufeisenförmigen Turm Mauerreste fand. Wenn auch nur in einem geringen Detail, ist doch ein Anbau an der Turm, von diesem etwas entrückt, zu beobachten (Abb. 24). Es besteht die Möglichkeit, auch in diesem Falle an einen Bau zu denken, wie wir ihn schon in Tokod gesehen haben, wo der schon früher bestehende hufeisenförmige Turm als Apsis diente. Aufgrund des Gesagten ist auch die Situation in Gorsium beachtenswert. Die Stadt Gorsium wurde im Jahre 260 vollständig zerstört (FITZ 1976, 98—101). Der Verwüstung folgte unter der Tetrarchie eine vollständige Rekonstruktion, einschließlich der Errichtung der Stadtmauern. In der Stadt kamen nicht weit voneinander zwei Basiliken {Abb. 26. B, C; FITZ 1973, 7) zum Vorschein (Fitz 1972, 11—16, Fig. 6, 8; 1976,28—33, Abb. 5—6; 38, Abb. 8). Die Apsis der kleineren (C) ist an den beiden Enden so eingezogen wie wir es auch bei der kleineren Basilika von Pilismarót gesehen haben. Mit der geräumigen, nicht ganz halbkreisförmigen Apsis ist die größere Basilika (B) ebenfalls mit dem größeren Bau von Pilismarót vergleichbar. Unweit der größeren Basilika kamen Trümmer eines imposanten Palastes aus dem angehenden 4. Jh. zum Vorschein; auf diesem Gelände entdeckte Fitz im Laufe der Nachgrabungen bzw. der vollständigen Erschließung ein horreum {Abb. 26. A; Fitz 1972, 6, Fig. 1; 1976, 26—27, Abb. 4). Infolge der Umbauten und der mittelalterlichen Wühlungen waren die stratigraphischen Verhältnisse recht kompliziert. Trotzdem konnte Fitz den kompletten Grundriß eines horreum freilegen (Abb. 26). So bildete sich die Meinung, daß das horreum älter ist als der große Palast, also noch vor dem Beginn des 4. Jh. errichtet wurde. 171