Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László: Angeben der Steinmetzarbeit der Trajanszeit in Gorsium und Intercisa. p. 57–66. t. XVII–XXIV.
ANGABEN DER STEINMETZARBEIT DER TRAJANSZEIT IN GORSIUM UND INTERCISA In Intercisa brachten verschiedene Erdarbeiten, Weinkulturen und frühzeitig begonnene Ausgrabungen zahlreiche Steidenkmäler mit abwechslungreichen Themen zum Vorschein. Neben der ausführlichen Analyse von Einzelstücken oder kelineren Gruppen lag der Schwerpunkt in früheren Abhandlungen eher auf dem epigraphischen Material. Die erste Zusammenfassung des skulpturellen Teiles der Steindenkmäler mit komplettem Katalog erschien 1954 aus der Feder von Gizella Erdélyi. (1954, 169—231, 277—332, T. XIX—XCII). Die Verfasserin bewertete die Steinmetzarbeiten aus Intercisa gemäß dem damaligen Stand der Forschungen, doch kam im wesentlichen eine frühere Auffassung zur Geltung: enge Beziehungen zu Aquincum, Transporte oder Verschleppungen aus Aquincum. Im Zuge der Aufarbeitung verwies G. Erdélyi stellenweise, wenn auch nicht in konkreter Form, auf das Vorhandensein der örtlichen Steinmetzkunst. Die Ausschließlichkeit der Beziehungen zu Aquincum der Steindenkmäler aus Intercisa bekam ihre ersten Brüche als Jenő Fitz die noch unpublizierten oder nur wenig bekannten Steindenkmäler des Komitats Fejér veröffentlichte. (1967/68, 68; 1957, 133—136). In seiner Abhandlung, erschienen 1957 in der Zeitschrift Archeológiai Értesítő, deutete Fitz im Zusammenhang mit den Trachten und den chronologischen Fragen der eingeborenen Frauendarstellungen auf Bekleidungsgewohnheiten hin, die auch für die Darstellungen aus dem Komitat Fejér, so auch aus Intercisa bezeichnend sind (1957, 134—154). Die Entdeckung der von Intercisa 30 km entfernt liegenden Stadt Gorsium führte eine einschneidende Veränderung in der Deutung der Steindenkmäler aus Intercisa herbei. Die seit zwei Jahrzehnten betriebenen Grabungen von Fitz brachten einen großen Teil der Stadt zum Vorschein; an Hand der hier gefunden Steindenkmäler legte Fitz bereits in konkreter Form die Hypothesewider, wonach die in den Trümmern der mittelalterlichen Basilika von Székesfehérvár gefundenen römischen Steindenkmäler aus Aquincum verschleppt worden wären (1972, 42—46). Die Lage und die Bedeutung der Stadt Gorsium sowie die hier geborgenen Steindenkmäler machten schon bisher deutlich, daß Steindenkmäler aus Intercisa oder aus anderen Fundorten im Komitat Fejér nur im Zusammenhang mit dem Fundgut von Gorsium in merito erörtert werden können. Um die unter Traian auf hohem Niveau betriebene Steinmetzarbeit sowie weitere Zusammenhänge darlegen zu können, möchten wir vier, bereits bekannte Grabmäler etwas eingehender untersuchen, die beweisen, daß die Steindenkmäler aus Gorsium, Intercisa und anderen Fundorten des Komitats Fejér eng zueinander gehören. Es sind dies Musterstücke, deren Nachahmung und Motivgut noch unter Hadrian zu erkennen sind. * Ein typisches und vorzüglich gearbeitetes Stück ist das Grabmal des Resatus (Taf.XVII. 1). Die Skulptur wurde in Székesfehérvár, der inschriftliche Teil in Szabadbattyán (7 km von Gorsium) gefunden. Das Grabmal wurde von. J. Fitz zusammengestellt und ist heute in der Ausstellung des König Stephan Museums in Székesfehérvár zu sehen (1957, 136, mit weiterer Literatur; ERDÉLYI 1974, 23. Abb. 15). Es ist eine großformatige Grabtafel, mit einer klaren, abgeklärten Konstruktion, alles ist am richtigen Platz, keine Spur von provinziellen Versuchen. In den Eck-Triangeln Delphine, im Giebel ein schön ausgearbeiteter Medusenkopf. Im glatt umrandeten Feld stehen drei zum Dreiviertelteil dargestellte Figuren, links zwei Männer, rechts eine Frau, in örtlicher Tracht. Beide Männer haben eine, für die trajanische Zeit typische, in die Stirn gekämmte, schön gefurchte Frisur. Kräftige Gesichtszüge bei beiden, charakteristische, starke Linie neben Mund und Nase. In den Augen sind Iris und Pupille deutlich markiert. Die Bekleidung beider Männer ist sehr gut ausgearbeitet, charakteristisch sind der schalförmige, runde Kragen, der über die Schulter geworfene Mantel 57