Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.

zweite Hälfte des 15Jahrhunderts. Die übrigen Gefäße stuft er auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts an. Eine wertvolle Angabe ist die Datierung des Budaer Fundmaterials, da dasselbe aus äher bestimmbaren Schich­ten stammte. In Kenntnis des Fundgutes setzt H о 11 auch für diese die erste Hälfte des 15.Jahrhunderts an, indem er annimmt, daß die ersten Stücke zur Regierungszeit des Königs Sigismund nach Buda gelangten und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zerbrachen. Jene Pokale und Becher jedoch, welche noch in die Schatzkammer des Königs Matthias gerieten, mochten bei der Belagerung im 16.Jahrhundert vernichtet worden sein, was die Schich­ten bezeugen (1955, 157). H oll hat sogar Archivauf­zeichnungen angeführt, um die Enstehung der „Dreihau­sener" Pokale und Becher zu Beginn des 15.Jahrhunderts zu beweisen, er behauptete dies aufgrund der Beschreibung der beiden „Dreihausener" Gefäße, welche im aus 1467 stammenden Inventarium des Herzogs Philipp des Guten von Burgund beschrieben sind (1955, 154). Es muß jedoch bemerkt werden, daß der Herzog zu seinen Lebzeiten (1419— 1467) auch schon früher hergestellte Stücke gesammelt ha­ben mochte, und deshalb die beschriebenen Stücke aus einer früheren Zeit stammen könnten; es ist jedoch auch möglich, daß neu hergestellte Stücke zur Zeit der Inventar­aufstellung (1467) in den Besitz des Herzogs gerieten. Wir bemerken, daß wir die betreffenden Stücke nicht genau kennen und sie nur an Hand ihrer Beschreibung uns vor­stellen und als „Dreihausener" Examplare bestimmen kön­nen. Demgegenüber ist anzunehmen, daß die inventari­sierten tönernen Becher im 15. Jahrhundert hergestellt wur­den, vielleicht aus dessen Mitte stammen. Unsere modernen Forscher setzen die Gefäße auch auf die erste Hälfte des 15.Jahrhunderts. (OHM—BAUER 1977, 17; Horschik 1971). Um die Herstellungszeit genauer feststellen zu können, betrachten wir die Fußform des Szigeter Pokals, den Schna­belschuh, an den zeitgenösischen Gemälden als hand­greiflichste Datierungsmöglichkeit. Diese charakteristische Schuhform wird an mehreren zeitgenössischen Bildern detailliert dargestellt. Auf dem einen erscheint eben der wegen seines Inventars bereits genannte Philipp der Gute und sein Hofvolk bei einer Falkenjagd. Andiesem Gemälde hat der unbekannte Meister drei, dem Szigeter Pokal ähnliche Schuhformen abgebildet. Leider wurde das ur­sprünglich zu Beginn des 15. Jahrhunderts von einem nie­derländischen Meister gemalte Bild im 16.Jahrhundert ko­piert, weshalb es mit keinen weiteren Angaben, als den be­reits bekannten dient. Mehr aufsehenswert ist das wunder­bare Bild von Rogier van der Weyden am linken Flügel des Altars der Sieben Sakramente. Die Männerfigur der Taufszene in der linken unteren Ecke des Bildes trägt Schnabelschuhe mit Holzsohlen. Der Maler wurde 1399 oder 1400 geboren und starb 1464. Er wurde nach 1435 zum Stadtmaler von Brüssel ernannt. Nach diesem Datum wurde das Gemälde auf Bestellung von Jean Chevrot verfertigt. Die obigen Zeitangaben in Be­tracht gezogen, wird es klar, daß der Schnabelschuh Mitte des Jahrhunderts, also von 1435 bis 1464 oder 1460, als Chevrot starb und das Bild bereits fertig stand, getragen wurde. So ist die Mode des Schnabelschuhs mit Holzsohle eher auf die Mitte des Jahrhunderts anzusetzen, minde­stens soweit eine Folgerung aus dem Gemälde des Brüsseler Meisters abzuleiten ist. Unser hier besprochener Schuh mit Holzsohle erscheint auch am Bild von Robert С a m p i n, das den Hl.Joseph und seine Werkstatt dar­stellt. Am linken Fuß der Hauptfigur ist die in Frage stehende Schuhspitze sichtbar. Das Gemälde bildet den rechten Flügel des Merode Altars. Der Meister wurde 1375 oder 1379 geboren und starb 1444. Wenn sein Wirken zwischen die Jahre 1400 und 1444 fällt, muß die Mode des Schnabel­schuhs auf die erste Hälfte oder Mitte des Jahrhunderts angesetzt werden. Leider sind Altersbestimmung des Gemäldes sowie Identität des Meisters und infolge dessen Bestimmung der Zeit der Schuhmode unsicher. — In das 15. Jahrhun­dert wird das Titelblatt der Chronikübersetzung Jean Wauqulin's datiert, auf welchem dem Herzog Philipp dem Guten von Burgund eine Chronik überreicht wird. Wenn die Abbildung zeitgemäß ist, konnte diese Szene nur Mitte des 15.Jahrhunderts stattgefunden haben und in diesem Falle kann die Tracht der Schuhe mit Holzsohlen, die alle Männer am Gemälde tragen, auf diesen Zeitpunkt ange­setzt werden. Die nächste Parallele unseres Schuhes ist das auf Eichen­holz gemalte Werk von Jan van E у с к, das die Hoch­zeit von Giovanni Arnolfini und Giovanna Cenami dar­stellt. Der Schuh liegt in der unteren linken Ecke des Bil­des — da Herr Arnolfi ihn eben abgestreift haben mochte, weil er beim Traungsakt unbequem war. Die ganze Form des Holzschuhs ist hier sichtbar samt seinen Lederriemen. Die genaue Datierung des Gemäldes und damit des Schu­hes gibt eine Inschrift an, die ungefähr in der Mitte des Bildes über einem Spiegel angebracht ist. Sie lautet: „Johannes de eyck fuit hic 1434." Die angeführten Gemälde ändern etwas an der Datierung Domanovszky's : vom Ende des 15. Jahrhunderts mag die Mode und somit der Gebrauch der Schnabelschuhe mit Holzsohle auf die erste Hälfte oder Mitte des Jahrhun­derts versetzt werden. Damit nähern wir uns auch der genauen Datierung unseres „Dreihausener" Pokals, da es nicht anzunehmen ist, daß die Ritter, oder jene die ihnen den Pokal verehrten, das Trinkgefäß mit einem derartigen Fuß bestellt hätten, dessen Form nicht mehr modische Schuhe darstellte. Diese chronologische Feststellung deckt sich mit der Zeit der Tätigkeit der „Dreihausener Gruppe". Wie bereits bei den einzelnen Exemplaren besprochen, mag die Zeit der Tätigkeit der Werkstatt auf das 15. Jahrundert eingestuft werden. Imre H о 11 und Otto von Falke beschäftigten sich auch mit der Frage, ob die Herstellungszeit der Gefäße eine viel frühere sei, als jene der daran angebrachten In­schriften. Wie bereits erklärt, mag prinzipiell angenommen werden, daß der für die Herstellung der Gefäße benützte Ton aus Malta stammte. In diesem Falle kann auch das an der Randfassung des Stückes von Limburg an der Lahn erscheinende Datum angenommen werden, welches sich auf die Herstellung des Gefäßes bezieht, besonders wenn die erste Hälfte oder Mitte des 15. Jahrhunderts als Altersbe­stimmung für die Typen angenommen wird. Die Kasseler Inschrift wurde 1652 verfertigt und behauptet, daß das Gefäß bereits vor 1517 seit langer Zeit gebraucht wurde es scheint demnach, daß auch dieses Stück spätestens vom 166

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