Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)
Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.
Wir beschreiben die Pokale der Reihe nach. Jener von Kassel (H: 36.7 cm) geriet aus Schloß Daun, im Rheingebiet, in den Besitz des Museums. H о 11 datiert ihn auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts (Holl 1955, 153)O. von Falke versetzt ihn an Hand der Barttrachtmode zwischen die Jahre 1370—1470 (1917, 198). Der Pokal mag auf Grund der Qualität der Glasur und seines Materials zur Gruppe der „Dreihausener" Gefäße gerechnet werden. Die Verzierungsmethode stimmt auch mit jener der dort beschriebenen Gefäße überein. Das blumenvasenförmige Gefäß steht auf einem sechspassigen, den auf Goldschmiedearbeit weisenden Pokalen ähnlichen, handgeformten Fuß. Über dem Fuß und unter dem glatten Rand bildet je ein gewundener Ring — der sich von rechts nach links wendet — die Verzierung. Zwischen den beiden Ringen ist die Wandfläche des Gefäßes durch gestempelte Reihen in fünf Felder geteilt. Die Bart- und Haartracht der in den oberen Feldern erscheinenden Männermaske gleicht jener der Herme des Hl. Ladislaus. Die Ausarbeitung der Augen ist jenen der anderen „Dreihausener" Masken ähnlich. Wir bemerken, daß auch hier ein gleicher Stempel benutzt wurde (viereckig, darinnen vier kleine Walzen). Der beschädigte Rand erhielt 1652 eine Silberfassung; darauf ist die interessante Inschrift zu lesen: „ES KAN SICH IA KAINER BESCHWEREN DER MIC TRINKT AUS DEM HAVS VND HERREN ZV EHREN — DEN IM EIDAVSENT FÜNFHUNDERT VND SIBENZEHENDEN IAR VOR EIN WILKVM ZV DHAVNEN DARGESTELT VOR" Am Deckel, der einen bärtigen Männerkopf als Zierde trägt, steht ebenfalls eine Inschrift: „IM TAVSENT SECHSHVNDERTFVNZIG VND ZWEITEN IAR — REINGRAF IOHANN LVD WIG LIES MICH ERNEVEREN GAR ALS ICH ZU DAVN GEDIENT HVNDERT DREYSIG FÜNF IAR — OHN WÜSSENT WIE LANG IM AMP ZVVOREN GEWESEN WAHR" Der Pokal des Frankfurter Historischen Museums ist 31,6 cm hoch. Seine Originslhöhe kann nicht bestimmt werden, da der abgebrochene Fuß in Zink gefaßt wurde. Seiner Form und der Anordnung der Verzierung nach ist er mit dem Kesseler Exemplar verwandt. Im ersten und zweiten Feld von oben sind drei vollbärtige, mit Emailzink gemalte Masken sichtbar, die Haarflechten wurden kalt vergoldet. Ihre Ausführung und ihr Charakter gleicht der Maske des vorher beschriebenen Pokals, während die Wiedergabe des Haares mit der Haartracht der Maske des später zu beschreibenden Erfurter Pokals verwandt ist. Der Rand ist in Metall gefaßt. Ursprünglich mochte auch über dem Fuß ein ähnlich gewundener Ring eine Abschlußlinie gebildet haben, wie sie am Hals auch jetzt noch sichtbar ist. Hier laufen jedoch die Windungen — im Gegensatz zu dem vorher besprochenen Pokal — von links nach rechts. Die Reihenverzierung ist hier wechselvoller als am früheren Stück, jedoch wird die Oberfläche des Pokals auch hier in fünf Hauptfelder geteilt. Auch ein Stempel neuen Types erscheint: ein ungefähr gleichseitiges Dreieck, darin kleine, mit der Spitze nach unten gewandte Dreiecke, unten sechs, deren Zahl sich nach oben vermindert und in der sechsten Reihe ein einziges Dreieckchen übrigbleibt. Neben den bekannten Reihen Verzierungen wird das Punktlinienornament betont, jedoch sind die aus einer glatten, geraden Linie herauswachsenden Dreieckreihen ebenfalls sichtbar. Der größte Teil der Oberfläche des Gefäßes ist auch hier von den bereits bekannten Stempeln bedeckt. Im zweiten Streifen sind diese Motive jedoch nicht auf die Seite, sondern auf die Spitze gestellt; ihre netzartigen Systeme werden nicht von ungestempelten, freien Stellen unterbrochen. Der dritte, gut erhaltene Pokal gleicht sowohl der Form, wie auch der Glasur und des Stempelmusters nach, den beiden früher besprochenen Stücken. In den oberen drei Feldern befinden sich — wie an den vorigen Pokalen — zwei vollbärtige Männerköpfe. Zwischen ihnen reicht die Figur der Hl. Katharina und Hl. Barbara bis zur unteren Linie des vierten Feldes. Die Relieffiguren wurden kalt bemalt und vergoldet. Höhe des Pokals: 30 cm. Ursprünglich befand er sich in der Schatzkammer des Erfurter St. Peter Klosters; ist aber während des Krieges verschwunden. Die Verzierung der aus Messing hergestellten vergoldeten Randfassung verrät, daß sie im 16. Jahrhundert angebracht wurde. Über dem sechspassigen Fuß — welcher jenem des ersten Pokals gleicht, — ist ein von den anderen abweichender, dicker, gewundener Ring sichtbar. Dagegen umgibt ein dünner gewundener Ring den Randansatz, wie an den vorigen Exemplaren. Beide Ringe sind von links nach rechts gewunden. Die bereits bekannten Reihenzierden teilten auch diesen Pokal in fünf Felder, und der ebenfalls bekannte viereckige Stempel bedeckt die Oberfläche. Im ersten, dritten und fünften Feld liegen die Viereckchen auf ihrer Seite, im zweiten und vierten Feld stehen sie auf der Spitze. Die Viereckchen des untersten Feldes sind durch eine Zickzacklinie gegliedert. Die Motive und Anordnung der im Fundmaterial von Buda zum Vorschein gekommenen Pokalfragmente gleichen jenen der drei hier beschriebenen, gut erhaltenen Pokale. Holl datiert all diese Stücke auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, obzwar das letztere — auf Grund der Form des in der Hand der Hl. Katharina gehaltenen Schwertes — auch auf den Beginn des 16. Jahrhunderts eingestuft werden könnte. H о r s с h i к datiert es — im Hinblich auf die Kleidertracht — auf das 14—15. Jahrhundert (1971, 22). Mit den oben beschriebenen drei Pokalen zeigt das im Frankfurter Museum für Kunsthandwerk bewahrte, 31 cm. hohe Exemplar nahe Verwandtschaft (OHM — BAUER 1977, 17—18). Die Autoren des Museumkatalogs datierten es auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts und die vergoldete Silberfassung des Randes auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Farbe ist rötlichbraun; der Fundort unbestimmt. Der Pokal wurde 1927 von Fritz Neuburg dem Museum geschenkt. Auf der herkömmlich geschmückten Oberfläche befindet sich die Abbildung von drei, verschiedenen Vollbart- und Haartrachten zeigenden Männerköpfen. Die Bart- und Haartrachten können — trotz ihrer Verschiedenheit — dennoch zu ähnlichen Typen gezählt werden und sind mit den 160