Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.

„DREIHAUSENER" POKAL VON SZÉKESFEHÉRVÁR In der Vorstadt Sziget von Székesfehérvár sind seit 1978 Fundbergungsarbeiten im Gange, im Laufe deren Teile des einstigen Johanniten-Klosters ausgegraben wurden. Aus Profilen 48—49 kamen die 160—200 cm starken Mauerreste eines mächtigen Raumes in ausgeraubtem Zus­tand zum Vorschein. Die Mauer lief in О —W Richtung; die Parallelmauer, sowie die östlichen und westlich en An­schlußmauern konnten bisher nicht erschlossen werden. Sonstige, zur Mauer gehörende Teile wurden jedoch gefun­den, so ein parallelogrammförmiger Turm (die Anordnung des Grundrisses konnte eruiert werden), desweiteren der in zwei Etappen mit Gußmörtel beschüttete weiße Boden des gewaltigen Raumes und die Säulensockel im Saalinnern. An der Nordseite der dicksten Mauer, die bei der jetzigen Freilegung zum Vorschein kam, befand sich kein Geh­steig. An dieser Seite wurden jedoch kleinere Räume an die bereits in der Arpadenzeit bestehende Mauer angebaut. (Die Datierung der Mauer wurde auf Grund des Materials des dazugehörenden Gehsteigs und der Keramik — die aus dem Material der unmittelbar dem Bau folgenden Bo­denplanierungen zum Vorschein kam, gefolgert.) Der erste Nebenraum befand sich leider in ziemlich zerstörtem Zu­stand, in Profil 48, (Abb. 1). Das Eingraben eines vier­eckigen, neuzeitlichen Brunnens hat ungefähr die Hälfte vernichtet. Der rechteckige Raum war an der Nordseite durch einen Halbkreisbogen gestützt. Die Breite des Neben­raumes betrug 140 cm, die Länge, falls die durch den Stütz­bogen eventuell bestimmte Symmetrie in Betracht gezogen wird, mochte etwa 240 cm gewesen sein. Die Stärke seiner Wände betrug bloß 50 cm, dennoch senkte sich das Fun­dament — im Gegensatz zu der dickeren Mauer, die kein Fundament besaß — in den unberührten, gelben Unter­grund. Der Zweck dieses Nebenraumes konnte nur an Hand seiner Abmessung bestimmt werden, da der einge­grabene Brunnen die Erdschichtverhältnisse unkenntlich gemacht hatte. Westwerts von diesem Raum reihte sich an die dicke Mauer ein breiter Nebenraum, an deren Wand weitere Bauten geklebt wurden. Diese Wände fanden wir jedoch bereits in Profil 59. An dieser Strecke waren die Steine der Mauer vollständig entfernt, trotzdem wies der Anschluß der Wände des einstigen Abortes sowie das dem ersten Nebenreum ähnliche und von jenem der dicken Mauer abweichende Fundament klar auf eine Anbau, (Taf. XXXIII, 1). Dieser Nebenbau hatte — gleich dem ersten — eine geringe Innenabmessung. Die Länge betrug 130 cm, die Breite 100 cm; Stärke der Wände ungefähr 40 cm. In die Wand wurden mehrere behauene Steine Eingebaut, welche — wie weiter ersichtlich — auf das 14—15. Jahrhundert datierbar sind. Die aus dem Raum hervorgeholte Füllerde enthielt viele solche organische Substanzen, die — an Hand unserer bisherigen Erfahrungen — die seinerzeitige Funktion des Raumes unbestritten bewiesen. Zwischen den Wänden wurden Mengen von TierknochenX 1 ) etwas Metall und zahlreiche Keramikbruchstücke gefunden. Unter den Scherben befanden sich drei gut erhaltene Krüge, ein unver­sehrter Topf, ein ergänzbarer Topf und eine ergänzbare Schüssel. Unter diesen Fragmenten kam auch ein „Dreihausener" Pokal zum Vorschein.( 2 ) Die Funde kön­nen vom Ende des 14, bis Beginn des 16. Jahrhunderts datiert werden. Nun beschreiben wir das in die Wand des dem Haupt­gebäude später angebauten Nebenraumes sekundär ein­gebaute Steinmaterial. Als erstes enthoben wir der Senk­grube ein schwer datierbares, vielleicht mittelalterliches, etwas geschwungenes Bogenglied, (Inv. Nr. 80.37). Es besteht aus hartem Süßwasser-Kalkstein, und war, trotz (1) Die Aufarbeitung des Tierknochenmaterials siehe Bartosie­wicz 1983. (2) Dieser Keramiktypus erhielt seinen Namen „Dreihausener" nach Falke 1907, 295. Horschik, indem er die Lokalisierung der Werkstätte in Dreihausen ablehnte, schlug die Benennung dieses Keramiktypus nach dem großen Forscher als „Falke­Gruppe" vor.

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