Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Közlemények – Mitteilungen - Lukács László: Das Stäupen zu Ostern. p. 259–278.

DAS STÄUPEN ZU OSTERN Zum Ehren des 70. Geburtstags von Béla Gunda Béla Gunda beschäftigte sich in seinen ein halbes Jahr­hundert dauernden Forschungen bei den mitteleuropäischen und balkanischen Völkern mit der verschiedenen Fragen der Volks­kultur der Westslawen (1942, 205—225; 1943, 249—253; 1956a, 157—162; 1956b, 116—125, 149—159; 1976, 33—38; 1979, 123— 133). Auf böhmischen, mährischen und slowakischen Gebieten hat er öfters ethnographische Terrainarbeit geleistet. In seinem Bericht von der Forschungsreise in der Tschechoslowakei im Jahre 1955 erwähnte er das Stäupen zu Ostern der Mährisch — Walachen: „Am Ostermontag schlagen die Burschen die Mäd­chen, welches daraus besteht, daß sie sie mit aus Ruten gefloch­tene Staupen schlagen. Dafür bekommen sie rote Eier, Kuchen, Schnaps. Das Stäupen zu Ostern gaben die Mädchen am Oster­dienstag zurück: sie haben die Burschen mit Ruten geschlagen, daß sie nicht lausig werden sollen". (1956b, 156—157). An der Forschung in der Mährischen Walachei von Béla Gunda geknüpft werde ich den Brauch des Stäupens zu Ostern vorstel­len, der in unserer ethnographischen Literatur nur wenig be­kannt ist. Meine Studie beginne ich mit der Beschreibung des Brauchmittels, der Brauchhandlung und Rythentexte, nach der Umgrenzung des Verbreitungsgebietes des Stäupens zu Ostern in Mitteleuropa und schließe mit historischen Fragen, die in Bezug sind. Die Beschreibung des Brauches Unter den Volksbräuchen des Frühlings ist das Stäupen zu Ostern gut abgrenzbar, das in Ungarn in den mit Slowaken ein­gesiedelte Dörfern von Nord-Transdanubien (die Komitate Komárom, Pest, Veszprém und Fejér) auch heute noch lebt (Abb. 1 ). Sein wichtiges Mittel ist die aus Ruten geflochtene Staupe (siba), die formell ganz gleich mit der Staupe des un­schuldigen Kindertages ist.( x ) Am wichtigsten ist die aus 8 Ruten gebundene viereckigertages Staupe oder aus 9 Ruten hergestellte schlangenbucklige Staupe benutzt (Abb. 2). In Tordas (Komitat Fejér) sind die aus 4, 6,8 und 9 Ruten geflochtenen Staupen be­kannt. Für die Ethnographische Sammlung des König Stephan Museums habe ich in Tordas alle Staupenformen flochten zu lassen (Abb. 2.). Die dünnste wird aus 4 Ruten geflochten. Die ist viereckig, aber man hälter ih Oberfläche für grob, darum lassen sie es spärlich, höchstens für einen kleinen Jungen ( 1 ) In der Sammlung des König Stephan Museums sind insgesamt 24 Stück Osterstaupe (siba) zu finden. Aus denen 2 Stück aus Bakonycsernye, (I.N.: 76.77.1., 78.11.1.), 11 Stück aus Pázmánd (I.N.: 59.4.1., 61.7.1. 61.8.1., 61.9.1., 61.10.1., 73.33.1., 73.34.1., 75.10.1., 80.1.1., 80.2.1. machen. Bei der aus 6 Ruten geflochtenen Staupe ist eine Seite rund, die andere flach. Man hält die aus 6 Ruten geflochtene viereckige Staupe für die schönste, die binden sie am öftersten. Aus 9 Ruten werden die runden oder schlangenbuckligen Staupen gemacht, bei denen um in der Mitte laufenden Leitfaden 8 Ruten flochten. Vor dem Staupeflechten wird eine Rute an dem dicke­ren Ende eingeschnitten, dann mit der Fingernagel des Daumens schlitzen sie auf. Mit der Schneide des Messers kratzen sie das Innen der aufgespalteten Rute heraus, daß es biegsamer sein soll. Dann werden die brauchbare Ruten zum F lechten ausge­wählt. Die oberen, dünnen Enden werden aneinandergefügt, die unteren, dickeren Enden werden auf gleiche Länge abgeschnit­ten, und sie wicklen es hier mit der gespalteten Rute. Ein Kind oder Erwachsene hält in Vorbereitung befindliche Staupe an der dickeren Ende fest, der gegenüber sitzender flecht die Ruten zusammen (Abb. 4—5). Wenn sie mit dem Flechten fertig sind, binden sie einen Knoten auf dem oberen Ende der Staupe. Der Staupebinder hält den Knoten zwischen seine Stiefeln oder Schuhe fest, dann zieht er die Staupe ganz fest an, daß der Knoten desto enger sein soll (Abb. 6). Die Staupe bindender Mann probiert gleich den fertigen Brauchmittel bei dem F lechten helfenden Kind oder Frau aus: er schlägt ein Paar spielend auf sie. Die Burschen und größere Jungen flechten die Staupe schon um Palmsonntag. Für die kleineren Jungen macht es der Vater oder Großvater. Wenn am Haus keiner zum Staupeflechten vers­teht, dann besorgen sie es beim Korbflechter für eine Flasche Wein oder für Geld (Pázmánd, Ráckeresztúr, Tordas — Komi­tat Fejér). Der Korbflechter aus Ráckeresztúr bindet 30—40 Stück Staupen zu jeden Ostern. In Pázmánd hat man vor dem 2. Weltkrieg ein nationalfarbiges Band zwischen den Ruten geflochten. In Ráckeresztúr hat man die Rutenbündel ringför­mig zusammengebundet, ca. eine halbe Stunde es im Kessel gekocht, dann in einem mit kaltem Wasser gefüllten Waschmulde ca. 10 Minuten lang gestellt. So konnte man die Rinde leicht herunternehmen: mit Fingernägeln aufgerissen und abgezogen. Die rindlose Ruten haben sie in rot und grüne Farbe haltende Mulde 15—20 Minuten geweicht. Aus den so bemalten Ruten haben sie rot-weiß-grün farbige Staupen geflochten. In den 1970­er Jahren hat man in Pázmánd sogar aus Kunstfasern und aus mit Kunststoff bezogene Aluminiumdrahte hergestellte Staupen benutzt. Diese sind formell ganz gleich mit den aus Ruten ge­flochtenen Staupen. Die Länge der Staupen sind 60—80 Zenti­meter. 80.3.1.), 1 Stück aus Martonvásár (I.N.: 36.2.1.), 8 Stück aus Tordas (I.N.: 62.56.1.,62.57.1.,62.58.1.,62.59.1.,80.6.1.,80.7.1.,80.8.1.,80.9.1.), 1 Stück aus Ráckeresztúr (I. N. : 80.4.1.), 1 Stück aus Drösing — Nieder— Österreich — (I. N. : 80.5.1.) stammen. 17* 259

Next

/
Thumbnails
Contents