Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Germanische Grabfund der Völkerwanderungszeit in Jobbágyi. p. 167–185.

Die Langobarden wanderten etappenweise bei der Donau flußabwärts : Rugiland — „Feld" — Nordteil Pannoniens — Südteil Pannoniens, sodann nach Italien. In Donauabschnitt, irgendwann während des Aufent­haltes im „Feld" schlugen die Langobarden unter der Führung des Königs Tato (500—510) — aus dem Gang der Ereignisse zu schließen — die weiter östliche lebenden Heruler,( 3 ) Was den Zeitpunkt des Zusammenbruchs des Herulerstaates betrifft, konnte die Forschung noch zu keinen endgültigen Resultat kommen. Nach der Zusammen­stellung von I. Bona (1956, 232, Anm. 218) wäre dieser Zeitpunkt nach den voneinander abweichenden Stand­punkten der Forscher in die Jahre 494, 497, 505, 508, 509 in datieren. Dieses Ereignis fand nach L. V á r a d y (1969, 352) 505 statt. Das in der Geschichte der Langobarden eine so wichtige Rolle spielende „Feld" wurde von H. Adler mit dem von Bergen umgebenen Tullner Becken identifiziert (FRIE­SINGER—ADLER 1979, 38, 59, Nr. 12—15). Vom Siedlungsgebiet der in der Nähe des „Feld"-es wohnhaften Heruler sind folgende Meinungen bekannt: nach Márki (1899, 283) wohnten die Heruler seit 480 in der Kleinen Ungarischen Tiefebene. Nach В e n i n g e r (zitiert von Stefan 1943, 77) kann man im letzten Viertel des 5. Jhs. „im Lande unter dem Wienerwald mit heru­lischen Bodenfunden rechnen". Nach I. Bona (1956, 232): „.. .das Siedlungsgebiet der Heruler. .. auf die süd­lichen Teile des Marchfeldes und auf das „Kisalföld"-Ge­gend der Slowakei gedehnt hat." — „.. .das Land der He­ruler den nordwestlichen Teil vom Dunántúl (Transdanu­bien) in sich faßte" (Bona, 1956, 232, Anm. 219a). — „Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir im Wiener Becken und in der Umgebung des Neusiedler Sees mit der Niederlassung von Herulern rechnen können" (Bona 1964, 85). — „Nach 488 erschienen im Marchfeld, sodann im Kisalföld die Heruler" (Bona, 1972, 29). — „Im Nord teil Transdanubiens waren die Germanen die Herren, in der Umgebung des Neusiedler Sees Heruler, von diesen östlich bis zur Ebene des Komitates Fejér wohnten suebischeGruppen"(BÓNA 1974a/1976, 27/31) — Nach Adler (1977, 73) siedelten damals die Heruler im östlichen Weinviertel und im südlichen Mähren. — Nach T e j r a 1 (1979, 150) wäre „irgendwo in den Lände­reien nördlich der Donau, das Stammzentrum der Heruler". — Nach Friesinger und Adler (1979, 14) „in der Marchniederung können wir mit der Anwesenheit von Erulern rechnen" ... Das Erscheinen der Heruler im — nach antiker Auf­fassung Westpannonien, — also südlich der Donau, konnte sicherlich nur nach der Abwanderung der Ostgoten erfolgen. Den Zeitpunkt ihrer dortigen Ansiedlung datiert L. V á ­r a d y (1969, 347, 352) in die Zeit um 488. Es ist überhaupt nicht klar, wo sich in Pannonién die Siedlungsgrenze zwischen den Herulern und den Sueben befand. Auf diese Frage müßten die archäologischen Funde Antwort geben. Bevor dies jedoch erfolgt, können wir auch eine geographische Beobachtung verwerten. Die außerhalb Pannoniens befindlichen und mit den Sueben in Verbindung zu bringenden Fundorte liegen überwiegend östlich der Waag, während das Siedlungsgebiet der Heruler außerhalb Pannoniens (einstweilen noch ethnisch nicht bestimmte Funde) im Sinne der österreichischen und tschechoslowa­kischen Forschung, sich in der östlichen Hälfte des Wein­viertels, im Marchfeld, also westlich der Kleinen Karpaten befindet (Adler 1977, 73; Tejral 1978, 150; FRIESINGER— ADLER 1979, 14). Es ist also wahrscheinlich, daß den Machtverhältnissen entsprechend, nach der Überquerung der Donau, beide Völker auch südlich der Donau sich im entsprechenden Gebietsstreifen ansiedelten, also die Heruler in NW-Pannonien, die Sueben in NO-Pannonien. Diesen Gesichtspunkten entsprechend ist das panno­nische Siedlungsgebiet der Heruler in erster Linie im Gebiet zwischen den Alpen und dem Raabtal anzunehmen und jene Funde können in Betracht gezogen werden, welche in die Zeit von 473/488 bis 505 (?) datierbar sind. Mangels Publikationen der wichtigeren Fundorte (Répce­lak: Kovrig 1979, 132; Kapolcs: Ausgrabung von A. Kra­lovánszky (1979), Kralovánszky 1980, — Bearbeitung von Margit Dax; Keszthely — Fenéki út — Villa Szentgály: Müller 1974, usw.) ist vorläufig nicht klar zu sehen welche solche Fundorte und welches Fundmaterial mit den Herulern in Zusammenhang zu bringen wären. Die einzige Ausnahme bildet vielleicht das mehr wie ein Vierteljahr­hundert bekannte Grab von Répcelak. Unter den Funden des W — О orientierten, im Fundort Répcelak—Várdomb (1955) entdeckten Grabes (Radnóti 1958) („zwei große vergoldete Fibeln, neun große Goldperlen, ein Paar goldene Ohrgehänge, eine reichgeschmückte Schnalle, Goldkette und goldene Spirale (Dombay 1956), ferner Goldarmband­paar (Dokumentationsabteilung des MNM: 80. R. I.) wurde nur eine silbervergoldete Bügelfibel veröffentlicht (Kovrig 1979, 132, Abb. 39a). Vor der Publikation des gesamten Grabfundes — nach dieser Fibel — mag im Grab von Répcelak bestattete Frau — der Datierung des Bügelfibelpaares (letztes Viertel des 5. Jhs.) und der geo­graphischen Lage entsprechend (Gebiet zwischen Raab und Alpen) eine vornehme herulische Frau gewesen sein. In dieses Gebiet zogen nämlich nach der Abwanderung der Ostgoten die Heruler ein. Die langobardischen Fundorte des Burgenlandes und NW-Ungarns — nach I. Bona sog. Hegykő-Gruppé — deren Fundorte von H. Adler zusammengestellt wurden (FRIESINGER —ADLER 1979, 61, Nr. 60—69), liegen in der Nähe des als „Feld" identifizierten Tullner Beckens (FRIESINGER—ADLER 1979, 38, 59, Nr. 12—15). Ihr Fund­material unterscheidet sich nach Bona von der der anderen langobardischen Gräberfelder. Diese Fundortgruppe be­stimmte H. Adler als suebisch (FRIESINGER —ADLER 1979, 53: „Die Mehrzahl der schwebischen Fundplätze liegt um den Neusiedler See, also im Burgenland und im nordwestlichen Ungarn" (pannonische Gräberfelder vom Typus Hegykő; FRIESINGER —ADLER 1979, 61, Nr. 60—69), obwohl die Langobarden während ihres Aufenthalte im „Feld" die Jahrgelder an die Heruler bezahlten, sie dann die Heruler besiegten, nicht aber die Sueben. Die auch in einem entfernteren Gebiet angesiedelten Sueben wurden während der Herrschaft des folgenden Langobardenkönigs Wacho besiegt.( 4 ) Die sog. Hegyko-Gruppe( 5 ) kann keine suebische Gräberfeldsgruppe sein, sondern eine der Heruler(?). In dieser Frage kann man jedoch vor der voll­ständigen Publikation des gesamten archäologischen Ma­terials noch nicht das letzte Wort sagen. Die Heruler tauchen nämlich nach der Niederlage von Rodulf zuerst im 174

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