Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Sylvia, K.: Die römischen Hügelgräber von Inota. p. 7–93.

meistens nicht mit den am Bildfeld abgebildeten oder im Wagen reisenden Personen identifiziert werden. Die an den Wagenszenen erscheinenden Gestalten ent­sprechen ebenfalls oft nicht jenen des Bildfeldes (Sági 1944—45, 219—220; Nagy 1943, Taf. XV, 1—3; XVIII, 1). Hieraus muß der logische Schluß gezogen werden, daß die Wagenabbildung und die Wagenbestattung nicht not­wendigerweise miteinander zusammenhängen, d. i. wo ein Grabstein mit Wagenszene steht, keine Wagenbestattung stattfand, bzw. die Grabsteine nicht Gräber mit Wagen­bestattungen bezeichnen. Jene, die in der Lage waren, ihre Toten mit größtem Ehrengeleit zu begraben und ihnen den gewohnten Komfort zu sichern (Sági 1955,44), mußten dies nicht noch am Grab­stein verewigen. Jene hingegen, die nicht die Mittel besaßen, ihre Toten in der den Standespersonen gebührender Weise zu bestatten, wollten mit der Abbildung von Wagen- und Reiterszenen die Möglichkeit der jenseitigen Reise für ihre Toten sichern. Deshalb scheinen die Abbildungen eine Projektion der tatsächlichen Sitten zu sein. Die Unabhängigkeit von einander der Grabsteine und der Wagenbestattungen bestärkt in diesem Sinne der Ver­gleich der Pannonischen Wagenszenen und Wagenbestat­tungen. Außer Óbuda und Dunaújváros finden wir nur in Zsámbék und Inota identische Punkte.( 26 ) Die Forscher verbinden die Wagenbestattungen mit den Kelten (Lehner 1923, 51—52, 54—56; DOORSELAER 1967, 207 zitiert Alföldi; ALZINGER 1951, 86; Nuber 1972, 173). Dem obigen und der Ausdehnung des eraviskischen Stammesgebietes Rechnung tragend (Nagy 1943, 91/17, 92; Sági 1944—45, 227; Sági 1951, 74; Barkóczi 1956, 78, 80; Tóth 1976, 117; RIU, II. p. 13; Mócsy 1976, 30), besteht kein Hindernis den Hügel mit Wagenbestattung von Inota dem Eravisken Stamm zuzuspechen. (Bona 1978, 272). Als wir die von K. Sági über die Fundorte der Grab­steine mit Wagenszenen, der Wagenbestattungen und Hügelgräber verfertigten Karten (Sági 1943, 133/2; Sági 1951, 75—76 (1—2) aufeinanderzeichneten und mit den Inotaer, Balácaer, Kemenesszentpéterer und Ságvárer Angaben ergänzten (MRT, 2, Fo 49/22, Fo 34/10; MRT, 4, Fo 37/2, 6; Tóth 1976, 116), wurden wir gewahr, daß im Gelände zwischen der Rába, Zala, Balaton (Felsö­dörgicse), Baláca, Inota, Környe, Donau — mit Ausnahme von Bőnyrétalap — sich weder Hügelgräber, noch Wagen­bestattungen oder Grabsteine mit Wagenszenen befinden (Abb. 23). Im Laufe der Geländebegehung im Komitat Veszprém konnten mit den bekannten Angaben nur die noch sicht­baren Hügelgräber identifiziert, bzw. beobachtet werden (MRT, 2, Fo 34/10 — Baláca, MRT, 4, Fo 37/2, 6 — Kemenesszentpéter). Im genannten Gebiet konnten keine wesentlichen zusätzlichen Informationen gesammelt wer­den. Die Frage bleibt auch weiterhin offen, ob diese Fundarmut mit den noch nicht freigelegten Funden und verflachten Hügelgräbern erklärt werden kann, oder ob die Lösung anderswo liegt. (26) Beim reichen Fundmaterial in Óbuda und Dunaújváros kann nicht entschieden werden, ob die Wagen oder Wagen­bestandteile beerdigte Wagen waren? Auch das Ver­hältnis der Wagen zu den Grabsteinen mit Wagenabbil­dungen ist ungewiß. Für den Vergleich habe ich mich der K. S á g i hat in Verbindung mit Nagyhöflány 1943 und Kerchler 1967 die Frage der „eingeebneten" Hügel­gräber aufgeworfen und jüngstens weisen mehrere Forscher auf die Ähnlichkeit der Hügelgräber und „Brandgräber" ohne Hügel hin (Sági 1943, 122; KERCHLER 1967, 53; Bonis 1975, 246, 249; Bonis 1978, 96), was — obzwar es der Theorie vom sogenannten „Volk der tumuli" wider­spricht — (FITZ 1958, 2; Barkóczi 1956, 76, 79—80) die Hypothese К e г с h 1 e r's bestärkt. In der Epoche der Hügelbestattungen mochten sich über jedem Grab kleinere oder größere Hügel gewölbt haben. Die kleineren wurden durch Pflügen, usw. gemäß der ört­lichen Gegebenheiten, vernichtet. In unbebauten, waldiger Landschaften, wo auch die Literatur ihr häufigeres Vor­kommen annimmt (MENGHIN 1928, 31; Müller 1971, 3), mögen Hügel leichter beobachtet werden. Die bis zu unseren Tagen bestehenden höheren Hügel mochten seinerzeit unter den kleineren Hügeln hervorstehen und einen Toten von Rang bezeichnen. Die Hügel von Kemenesszentpéter, neben der mit der Rába (Raab) parallelen Römerstraße, befinden sich im all­gemeinen im Wald (MRT, 127, 129—37/2, Fo 5—6) 27 ) Ihre Höhe, mit Ausnahme des großen Hügels von 2,6 m — beträgt nicht einmal 1 m. Durch Freilegung des großen Hügels würden wir auch zum Problem der kleineren und eingeebneten Hügel wichtige Beiträge erhalten. Wenn es gelingt, die große Zahl der Hügelgräber durch konkrete Beispiele zu unterstützen, kann die Anordnung von Doppel- oder Dreierhügeln kein Problem mehr bilden, da ja in ihrer Umgebung, eventuell in einer gewißen Ent­fernung davon weitere Hügel oder eingeebnete Hügel zu suchen wären (Pahic 1965, 53—54; DOORSELAER 1964,100, 106—107; 1967, 223; WOSINSZKY 1896, 790). Nuber hat die mit der Entstehung und dem Ursprung der Hügel sich befassende, gewaltige Literatur zusammen­gefaßt und jüngstens hat sich É. Bonis mit derselben Frage beschäftigt (Nuber 1972, 157—161; Bonis 1975, 246; Bonis 1978, 95—96). Die Gräber des Alzinger-Typus (ALZINGER 1951 — Zeichnungen) und die mit Steinmauer umfassten Hügel erinnern stark an die italischen Vorbilder. Die Struktur und der Aufbau der Hügelgräber sind mannigfaltig. Wenn die Richtigkeit ihrer Datierung einmal überprüft wird, mag die Möglichkeit bestehen, die Gruppen der Hügelgräber aus dem 1—2. und sogar aus dem 3. Jahr­hundert zu sondern (Koethe 1939,120; ALZINGER 1951,41). Ähnliche Probleme bieten die Wagenbestattungen, die auch oft auf das 3. Jahrhundert datiert werden (Fülep 1949, 51 ; Burger 1974, 97). Wenn wir voraussetzen, daß über allen Wagen Hügel standen, muß eine Abstimmung zwischen dem Aufhören dieser Bestattungssitte und dem der Hügelbe­stattungen herbeigeführt werden (DOORSELAER 1967, 175; Amand 1965, 623—624; KERCHLER 1967,45, 54; Nierhaus 1969, 255; Mócsy 1969, 368; Mócsy 1973, 396—397; Nuber 1972, 157; Bonis 1975, 248—249). Bilder von Sági 1951, 75—76/1—2 bedient. Aus Velence kennen wir bloß Pferdegeschirr-Beschläge keltischen Gep­räges (Htz 1961—62, 101). (27) MRT 4 bezeichnet einige der genannten Hügel als prähis­torisch, deshalb ist eine endgültige Bereinigung der frage nur von vollständigen Freilegungen zu erwarten. 30

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