Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: H.-G. Pflaum. p. 283.

SZEMLE—RUNDSCHAU HANS-GEORG PFLAUM 1902-1979 Am 27. Dezember 1979 starb plötzlich Hans-Georg Pflaum, die hervorragendste Persönlichkeit seit Mommsen der römi­schen Epigraphik. Verhältnismäßig spät, zu Anfang seiner dreißiger Jahre, begann er sich mit Epigraphik zu befassen. An der Berliner Universität war Günther Klaffenbach sein Meister. Pflaum war jedoch bald gezwungen seine Studien abzubrechen, da die damaligen Verhältnisse in Deutschland ihn zur Emigra­tion zwangen. Er ließ sich in Frankreich nieder, wo er bis zum Ende seiner Tage sein Heim fand. Als Schüler von Jean Car­copino erwarb er an der Sorbonne sein überlegenes epigraphi­sches Wissen, das alle seine Werke charakterisiert. Weltkrieg II unterbrach seine wissenschaftliche Laufbahn wieder für Jahre, als er sich für lange Zeit verbergen mußte. Sein erstes großes Werk, Essai sur le cursus publicus sous le Haut-Empire romain erschien 1940 ohne Namensnennung. Wegen den hinderlichen Verhältnissen konnte sich seine epig­raphisch-prosopographische Tätigkeit wirklich erst nach dem Weltkrieg II entfalten und er hatte seine fünfziger Jahre über­schritten als sein Leben auf glatte Bahn lief. Er hinterließ unge­fähr 250 Abhandlungen, darunter 9 in Buchform (in Epigra­phica 1980 angeführt), und es genügt hier nur die bedeutendsten zu nennen: Le marbre de Thorigny (1948), Les procurateurs équestres sous le Haut-Empire romain (1950), Inscriptions latin de V Algérie (1957, 1976), Les carrières procuratoriennes équestres sous le Haut-Empire romain (3 Bände, 1960—1961), Les sodales Antoniniani de l'époque de Marc Aurélé (1960), Les Fastes de la province de Narbonnaise (1978), Scripta varia I. Afrique romaine (1978). Seine Studien sind nicht bloß durch weitläufige kennt­nisse, immer zutreffende, geniale Analysen charakterisiert, son­dern auch durch gewissenhafte Bearbeitung neuer Methoden. Die bedeutendsten Resultate erzielte er, neben der Ausgabe (7239 Texte) und teilweiser Berichtigung afrikanischer Inschrif­ten auf dem Gebiet der Prosopographie. Seine grundlegenden Werke über die procuratores trugen wesentlich zur Veränderung unserer Kenntnisse über die Ritter-Karrieren bei; diese seine Werke gehören zu den grundlegendsten der Altertumsforschung. Seine Aufmerksamkeit galt fast allen führenden Klassen der römischen Gesellschaft und seine scharfen Bemerkungen und Analysen übergehen ins Schrifttum der Nachwelt. Nicht bloß in seinen Werken über Epigraphik und Proso­pographie hinterließ er unvergängliche Werte, sondern spielte auch eine epochemichende Rolle im wissenschaftlichen Leben. Lange Jahre hindruch nahm er einen ausschlaggebenden Anteil an der Redaktion der erneuerten Année Épigraphique und war in seinen letzten Jahren Generalsekretär der Association Inter­national d'Épigraphie grecque et latine. Als solcher veranstaltete er eine ganze Reihe epigraphischer Kollokvien, welche wegen seiner leidenschaftlichen Aktivität, seinem Wissen und seinem scharfen Urteil für alle Teilnehmer unvergeßlich blieben. Auf seine Anregung kam die Kolloquien-Serie Seminarium Epig­raphicum zustande, die auch Epigraphen der sozialistischen Läder mobilisierte und welche er von der Zusammenkunft in Prag-Tupadli im Jahre 1965, über das Kolloquium in Székes­fehérvár—Balatonalmádi in 1968, bis zur letzten, in Tunis ab­gehaltenen Konferenz in 1978 selber führte. Die sein Leben beeinflußenden Umstände ließen ihn nicht zum Universitätsprofessor werden. Er interessierte sich jedoch für die jungen Forscher und war ihnen immer behilflich, weshalb ihn ein weiter Kreis junger Forscher umgab, genau so wie die großen Philosophen und Wissenschaftler der Antike. Es war ihm gestattet im Laufe der Jahre das allerhöchste Niveau und die besten Ergebnisse in der hochgradigen Weiterbildung seiner Zuhörer zu erreichen. Seine Seminarvorträge öffneten in erster Linie für die jungen französischen Forscher einen unerhörten Horizont; und seine persönlichen Kontakte, sein Rat und die Wirkung seiner Persönlichkeit prägten eine eigenartige Note und Denkweise den treu an ihm hängenden Forschern aus Eng­land, Tunis, der Schweiz, Deutschland, Jugoslawien und Un­garn ein. Seine menschliche Haltung wirkt ebenso lebhaft auf die Nach­welt weiter, wie seine unverjährlichen Werke; der Tod hat nur das Vergängliche entrissen. /. Fitz 283

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