Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)
Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Sylvia, K.: Die römischen Hügelgräber von Inota. p. 7–93.
nach Pannonién noch dauerte und die Periode begann, wo die westlichen Importwaren — in unserem Fall die südgallischen Terra Sigillata — in die Provinz strömten. Dies ist jene Übergangsperiode, welche E. Szőnyi auf die Wende des 1—2. Jahrhunderts und auf das erste Drittel des 2. Jahrhunderts setzt (1973, 43). M i к 1 — С u г к meint, an Hand der Untersuchung der Sigillata von Poetovio, daß die südgallischen Waren in der Flavius-Epoche oder unter Traianus in die Provinz gelangten (1969, 65). Das ebenfalls zu den Luxusgefäßen zehlende dünnwandige „Pfeifenton" Schüsselchen (Kat. 2.1.18; Taf. VII, 8) ist den Schörgendorfer 79. und 96. randlosen Typen aus dem 1—2. Jahrhundert verwandt (1942, 129—135). Außer den Terra Sigillata und dem „Pfeifenton" Schüsselchen wurden in der Grabsgrube von Hügel Nr. 2. keine Keramikgegenstände gefunden. Die beiden größeren und die kleinere graue Schüssel des Grabes in Hügel Nr. 1. können aus den LT —D Formen abgeleitet werden. (HUNYADY 1944, 14, Abb. 10, Taf. XIV, 11); ihre Varianten sind auch aus Hügelgräber bekannt (Kiss 1957, Abb. 41/1, Taf. II, 1 ; Nagy 1893, 34, 36). Die das graue Schüsselchen schmückenden Kränze mit Verzahnungsmotiv sind für die Erzeugnisse der Provinz bezeichnend. Jahrhundertelang und besonders im 1—2. Jahrhundert wurde diese Verzierungsart benützt. (BONIS 1942, 13; Bonis 1970, 82) (Kat. 1.1.10; 1.1.9; Taf. II, 1—2; Kat. 1.1.11; Taf 1,8). Die rotbemalte Schüssel aus Hügel Nr. 2. (Kat. 2.7.1; Taf. XXI. 4) gehört zu den überall vorkommenden, aus Norditalien stammenden Formen (BONIS 1942, 23, Taf. XII, 52). Die Inotaer hohe, ungerippte Schüssel kann mit der Form 56 von Schörgendorfer aus dem 1. Jahrhundert in entfernte Verwandtschaft gebracht werden (SCHÖRGENDORFER 1942, 129). An die LT —D-Formen erinnert auch der graue, mit Wellenlinie verzierte Krug von glänzender Oberfläche aus Hügel Nr. 1. (Kat. 1.1.12; Taf. 1, 10) Der Ursprung der eingeglätten Wellenlinie mag daselbst gesucht werden (HUNYADY 1944, Taf. LXXXVII, b, 10, XC, 2; BONIS 1969, Abb. 56/1). Der in Winklarn aus Hügel Nr. 4. zusammen mit einer Hadrian-Münze zum Vorschein gekommene Krug mit Wellenlinie zeigt eine spätere Form als der von Inota (KERCHLER 1967, 46, Taf. VII/4) Bonis erwähnt im Zusammenhang mit den Urnen, daß die Wellenlinienverzierung keltischen Ursprungs (BONIS 1942, 11) und auch im 2. Jahrhundert vorzufinden ist. (Kocztur 1974, 118). Außer an dem grauen Krug von Inota, erscheint die Wellenlinie auch auf der an der römischen Oberfläche zerbrochenen, orange bemalten doppelkonischen Urne (Kat. 1.4.1; Taf. V, 12), deren Form ebenfalls frühere keltische Überlieferungen wahrt (HUNYADY 1944, Taf. LXXXVII, 5; LXXXIX, 5, eventuell LXXX, 2). Urnen mit kürzerem Rand, rundlich ausgebaucht und schon mit „Rädchenverzierung" ausgestattet kamen aus Müllendorf (Szárazvám) und Föllik (Nagyhőflány) zum Vorschein (BONIS 1942, 84, Taf. X, 6). Das Erscheinen der orange- und rotbemalten, marmorierten Keramik wird im allgemeinen auf die FlaviusZeit gesetzt (Kaba 1963, 289; Bonis 1970, 80; Gabler 1977b, 161) Die Eierform der mit oben beschriebenem Verzierung versehenen Urnen und Töpfe greift auf die LI' Formen zurück, die auch im Rheingebiet zu finden sind (Bonis 1970, 80, 82). Die Marmorierung und Verzierung mit Streifen läßt auf je verschiedene Zusammenhänge schließen. Die frühesten Exemplare der Pannonischen schreifigen Keramik erscheinen in Poetovio und Umgebung. Deshalb meint Bonis, daß die Vorliebe für diese Art Geschirr Südpannonische Verbindungen voraussetzt. Indem er sich auf die La Тёпе Formen bezieht, bemerkt er, daß die geritzte Verzahnung und die in den horizontal abgehackten Rand Rinnen drückende Technik ein charakteristisch römischer Brauch, bzw. provinziell-römische Mode sei (BONIS 1942, 12; Bonis 1970, 82) Eine Variante dieser letzteren Ausformung des Randes ist an der Urne zu beobachten, an der römischen Oberfläche von Hügel Nr. 2. in Inota gefunden wurde (Kat. 2.4.6; Taf. XXI, 1). An den gemalten Streifendes Gefäßes wurde die geritzte Verzahnung nicht angewendet. Das Fehlen dieser Verzierung gestattet uns das Gefäß auf eine frühere Epoche zu datieren als jene mit eingeritzter Verzahnung. Parallelen der marmorierten Technik sind aus dem Westen bekannt (Gabler 1977b, 161). Bei der Untersuchung ihres Ursprungs muß mit Wechselwirkung von Rhein und Donau gerechnet werden (Bonis 1970, 82.) Die Verbreitung dieser Verzierungsart bringt Ettlinger mit den Truppenbewegungen unter Traianus an der Rhein-Donau Linie in Verbindung (ETTLINGER—SIMONETT 1952,61 ; Szőnyi 1973, 40). Eine Sonderheit bietet der mit einer Variante von Marmorierung geschmückte, in Hügel Nr. 2. gefundene Krug (Kat. 2.4.7; Taf. XXI, 9), nämlich daß er sich in seiner Form — in Pannonién — den Krügen aus Emona des 1—2. Jahrhunderts nähert (BONIS 1942, XXV, t/16— 19 Formen). Die unten ausgebauchten, stärker als jener von Inota profilierten (Kat. 1.1.13; Taf. I, 11) einhenkeligen Krüge sind, in unbemalter Variante, in Poetovio häufig (BONIS 1942, Taf. XXVII, 8, 10; Knez 1969, 137, Taf. 1/4; Mikl— Curk 1976, 154—156, Taf. 11/14). Orangerot und hellrot bemalte Stücke sind aus den Gräberfeldern von Szombathely (Hámán Kató Straße und Rumi Straße) bekannt (Mócsy 1954, 172; Buocz 1961, 221—223, 237). Die Form des Inotaer Kruges stellt einen Übergang zwischen denen in der Hámán Kató Straße 14/3 und 62/2 gefundenen dar (Mócsy 1954, 168, 172). Buocz zieht eine Parallele zwischen den an der Rumi Straße gefundenen und dem Intercisaer Typus 83 Krügen und hält ihre Form für die provinziale Form aus dem 1—2. Jahrhundert (Buocz 1961, 237; Póczy 1957, Typus 83, Taf. XVII, 14). Die unten ausgebauchten Exemplare besonders aus Savaria, weisen auf Poetovio (BONIS 1942, Taf. XXVII, 8/6). An den graubraunen Urnen- und Topfbruchstücken (Kat. 1.4.3; Taf. V, 8; Kat. 1.5.4; Taf. V, 3; Kat. 1.5.5; Taf. V, 9) fehlt bereits die La Тёпе charakterisierende Wellenlinie; die verkämmte Kanellierung wird dichter und feiner (BONIS 1942, Taf. IV — V). Die nicht verkämmten Urnentype waren im Nordwesten der Provinz verbreitet (Mócsy 1954, 186). Die an der römischen Oberfläche von Hügel Nr. 1. und 2. zum Vorschein gekommenen knotenverzierten Urnen und 23