Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Közlemények – Mitteilungen - Lukács László: Das Stäupen zu Ostern. p. 259–278.

erinnert man sich hier auf die aus acht Ruten geflochtene 2—5 Meter lange Staupe, in die man sehr viele Schleifen geflochtet hat. Die letztere haben die Burschen bei Osterbegießung, als Wappe mit sich getragen. Später gehörte diese Staupe den Bur­schen, die nicht zur Armee gemustert sind, „daß sie es nicht bedauern sollen, daß sie keine Regruten geworden sind". In Veiké Pavlovice und in ihrer Umgebung haben die Burschen auf die Staupe rote und schwarze Schleifen gebunden. Die Mädchen mußten mit geschlossenen Augen auf den zu ihnen gereichten Staupen die Schleifen anfassen. Man hat es so gehalten, wenn sie die rote Schleife anfassen, werden sie innerhalb eines Jahres heiraten, wenn sie das Schwarze, werden sie sterben. Den ostersonntaglichen Anfang des Stäupens am Abend nannte man in der Gegend von Slovácko für zapalovacka (zapalit „anzünden"). In der Umgebung von Mohelna haben die Jungen schon dann závdavek (Vorschuß) den Mädchen mit der Staupe gegeben. In Slovácko dauerte dieser „kleiner Recht" (málé právo) zum Stäupen bis zum Erscheinen des ersten Sternes am Abend von Ostermontag. Dann haben die Burschen einander zusammengerufen, durch Fenster hineingerufen: „Wir zünden schon die slahacka (Staupe) an, komm heraus Thomas!" Darauf sind die Burschen zusammengekommen und haben sich geeinigt, wann sie das nächtliche Stäupen (noenisibaeka) beginnen sollen, und einigten sich vom Ort des Treffens. Von Ostersonntag auf Ostermontag in der Nacht durften nur die keusche Jungen stäupen. Um Mitternacht haben sie einander mit verschiedenen Lieder geweckt; z.B. in der Umgebung von Stráznice: Stávaj, Juro, stávajice obuj tlsté nohavice, pûjdeme slahat dëvcice. Stehe auf Georg, aufstehender ziehe dicke Hosen an, wir gehen die Mädchen stäupen. Die Burschen haben — gewöhnlich eine — eine Lebensalter, Jahrgang — 6—12 köpfige Gruppen gebildet. Das Dorf haben sie untereinander aufgeteilt, hauptsächlich sind sie dorthin ge­gangen, wo im Alter geeignete, ordentliche, den Burschen gefal­lene benehmende Mädchen wohnten. Die Tauf- oder Hrmeltern haben darauf aufgepaßt, daß die heiraten wollende Burschen zu ihrer Tauftochter aus dem Patenverwandschaft gehen sollen. Früher war es im Brauch, daß die Burschen mit großen Lärm durch das Dorf gezogen sind, mit Lieder, mit Dudler, mit Har­monikaspieler, mit Schlagzeugspieler. Mit einer großen Staupe haben sie die Tür oder das Hoffenster angeklopft und haben hineingeru fen : „Unserer bezahlt, eurer hält es!" Zu dem nächt­lichen Stäupen haben die Burschen in der Umgebung von Blat­nice einen alten Bauernmantel angezogen, ihr Kreuz haben sie mit Strohstrick umgewickelt. Auch in der Nacht bei Mondlicht haben sie eine Lampe mitgetragen, außer dem einen Korb, in dem sie die bemalten und unbemalten Eier gelegt haben, die sie für das Stäupen bekommen haben. Sie hatten mit sich noch eine Flasche Wein oder rosolky (gewürzter Schnaps) was zu Hause die Hausfrau für ihnen vor dem Losgehen geben mußte. Die Hausfrau haben sie vor dem Losgehen natürlich gestäupt. In der Gegend von Korycansko und Kyjovsko haben sie eine zweiästige Gabel oder ein altes Soldatensäbel mitgenommen, darauf haben sie für das Stäupen bekommenen Speck gespießt. Auf dem Hof des Töchterhauses angekommen, haben sie durch das Fenster geleuchtet, und mit Staupe an dem Fenster klopfend hinein­gerufen: „Ihr Kuh soll glücklich abkalben, ihr Stute Fohlen werfen, ihr Ferkel abferkeln!" In Suchovo hat man noch dazu­gesagt: „. . . ihr Schafe, Bienen sollen sich vermehren!" Diese Sprüche sagen sie heutzutage nicht mehr als Glückwunsch, sondern als Spott: „Väterchen, ihr Stute wirft Fohlen, ihr Ziege kalbt ab!" Zu guter Moral der Mädchen gehörte, daß sie vor den Burschen „sehr schämend sein" sollen, die Tür sollen sie bewachen, daß die Burschen nicht hineinkommen können. Es ist darum oft vorgekommen, daß die Burschen durch den Boden, Stall oder durch das Fenster in das Haus hineingekrochen sind. Die Burschen stäupten meistens die Hände und Füße der Mäd­chen, und dabei sagten sie folgendes: „Schlüpfe nackt unter das Grünen, gebe Eier bemalte!" (Javornik) „Gott hat es befohlen, daß wir den Nackten bedecken sollen. Der es nicht bedeckt, schlagen wir sie!" (Kopanicár) „Stell die Staupe zu dem Hanf­unterrock!" (Tvarozna Lhota). Zu der Artigkeit gehörte auch das, daß das Madchen bei den wirklich weh tuenden Schlägen nicht weinen soll. In Korycansko haben die Mädchen bei der Übergabe der Eier folgendes gesagt: „Ich habe euch lieb, darum gebe ich mrskacka. Das gebe ich dir ganz lieb, daß deine Hände und Hintern nicht schmerzen soll." In Podivin hat man folgendes gesagt: „Dieses bemalte Ei wurde aus Liebe geschenkt. Dem ich das gebe, den ich liebe." Ännliche Gedichte hat man später auf die bemalten Eier geschrieben. Die Stäupenden mußten auch in Gedicht das Geschenk und die Bewirtung bedanken. Das Stäupen zu Ostern ist auch in engerem Familienkreis ein allgemein geübter Brauch. Der Wirt hat nach dem blechten der Staupe nie vergessen, die Wirtin zu stäupen. Am Ostersonntag haben alle Mannermitglieder der Familie die Frauen der Familie gestäupt, „sie haben ihr Rock ausgeklopft", daß keine Fremden sie überholen. Antonin V á с 1 a v í к gibt Daten über die Um­gebung von Boleslav, Ostseegegend und über Posen be­kannt, wonach die Eltern ihre Kinder am Karfreitag früh ge­stäupt haben. Bei dem Staupeflechten, das Ende der Staupe hal­tendes Kind mußte einige Schläge der neuen Staupe überstehen. Neulich gehen auch die Kleinkinder die Taufeltern, die Tanten und die Nachbaren stäuptn. Die heranwachsenden Jungen durf­ten nur früh stäupen gehen. Sie haben auch vor allem nach ver­wandschaftlichen, patenschaftlichen Beziehungen die Häuser aufgesucht. Sie sind hauptsächlich dorthin gegangen, wo sie für Frau werdende Mädchen ahnten. Am Morgen nach 6 Uhr gingen auch die Schülerjungen in Gruppen stäupen, hauptsächlich zu den Verwandten. Die Jugend und auch Alten von Slovácko und Valassko drehten am Ostermontag die Staupe. Nicht nur der Wirt, sondern auch der Großvater hat die Staupe von den Kindern ausgeliehen, daß er „den Rock" der Nachbarin oder ehemaligen Tänzerin „ausklopfen kann, daß es nicht staubig werden soll und lange leben soll." Als der erste Stern aufkam, auf einmal wurde alles still, und begann das Frauenrecht (robské právo), das Stäupen der Mädchen. Trotzdem, daß das Recht des Stäupens schon am Abend Ostermontags auf die Frauen geflogen ist, sie haben nie an diesem Tag angefangen. Aber kaum der Hahn am Dienstag früh krähte, sind die 1-rauen in vorher besprochene Gruppen losgegangen, um die Männer zu stäupen. Die Mädchen haben daran nur selten teilgenommen. Die Frauen haben hauptsächlich die Männer ausgesucht, die im vorigen Jahr spottlustig oder zanksüchtig waren. Sie haben auch wohl­habende Wirten aufgesucht, „wo man den Ruch des Pflaumen­schnapses riechen konnte". Bei den letzteren waren sie milder, aber wo man sie stolz empfangen hat oder sie nicht gut ange­sehen, „dort haben sie geschlagen mit der Staupe, wie den un­reifen Hafer". Sie haben nicht ohne Grund den Männern vor­her versprochen : „Wir werden so stäupen, daß du nur so herum­hüpfen wirst". In Horácko, Bojkovsko, aber auch in der Slo­wakei war es ein ungeschriebenes Gesetz, daß die Frauen unter dem Hut des Stäupens die untreuen Männer gut geschlagen haben. Das Stäupen der Frauen ist nach V á с 1 a v i к die ab­genützte Form des „Frauengericht"-s. Heutzutage gehen die Schülermädchen stäupen. In dem Prager Museum für Volkskunde kann man in der derzeitigen ständigen Ausstellung 8 Osterstaupen von den ver­schiedenen Gebieten Böhmens und Mährens zu sehen. 12 Von der böhmisch-sächsischen Grenze nördlich ist dieser Brauch nur in einigen Siedlungen in Südteil der Ober-Lausitz in Sebnitz, Cunewalde zu finden (Kube 1964, 66—67). Den Namen zeichendes Wort (Schmeckoster , Schmackoster) steht darum in dem Dialektwörterbuch von Ober-Lausitz der 1839 von Karl Gottlieb Anton herausgegeben wurde (1839, 12. Stück, 20). Nach der Beschreibung Antons wird in Ober­Lausitz in gleicher Art, wie in den böhmischen Gebieten der Brauch das Stäupen zu Ostern geübt. In dem Nord teil der Ober­Lausitz und in Nieder-Lausitz ist der Brauch ganz unbekannt (Kube 1964, 66—67). Als Verbreitungsgebiet des Stäupens zu ( 12) Brief liehe Mitteilung von Alena Plessingerová (Museum für Volkskunde, Prag). Die Ableitung der Staupen: Tynec nad Vltavou, Cerhenice bei Kolin, Hofin bei Mëlnik, die Umgebung von Domazlice (Böhmen), Kobylí, Velkych Pavlovié, Velatice bei Brunn, die Umgebung von Olmütz, Velká nad Velickou (Mähren). 272

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