Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)
Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Germanische Grabfund der Völkerwanderungszeit in Jobbágyi. p. 167–185.
begrenzt, d. h. vom Limes Sarmaticus. Gleichzeitig betrachtete Szabó die Béga als Südgrenze des gepidischen Siedlungsgebietes (Szabó 1970, 32—33 und Verbreitungskarte). An der rechten Seite der Theiß, aufgrund des Fundortes von Tárnáméra beurteilte er das Gebiet zwischen dem „Csörsz"Graben und der Zagyva als zum Siedlungsgebiet der Gépiden gehörig. I. В ó n a bestimmte 1974 abermals in seiner Zusammenfassung über die Gépiden und Langobarden das gepidische Siedlungsgebiet und dehnte dessen Grenzen aufgrund der Fundorte mit Adlergürtelschnallen in Aradac-Mecka [Aradác] bzw. Kovin [Temeskubin] weiter gegen Süden aus bis zur Donau (BONA 1974a 25—27, bzw. = 1976, 28—30, Abb. 3 — auf der Karte ist zwischen der Béga und der Theiß einer der vermerkten Orte Aradac —Mecka: Vinski 1968, 324—325; die Identifizierung des anderen Fundortes gelang mir aufgrund der Literatur nicht). Bona betonte in seiner Arbeit abermals das 100—200 Km breite, unbewohte Gebiet nördlich und westlich des Siedlungsgebietes der Gépiden (BONA 1974a, 25—27, BONA 1976, 28—30, Abb. 3). Da die Adlerschnallen in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts datierbar sind (Rusu 1959, 512), scheint es wahrscheinlich, daß das Siedlungsgebiet der Gépiden im 5. Jahrhundert, aber zumindestens während des Aufenthaltes der Ostgoten in Pannonién, bzw. der Anwesenheit der Sarmaten, also bis zur Schlacht am Bolia, sich gegen Süden nicht über den Aranka-Fluß erstrecken konnte. So erscheint die frühere Meinung von I. Bona über das Siedlungsgebiet der Gépiden während des Aufenthaltes der Ostgoten in Pannonién richtig zu sein. Dies würde mit der Annahme von I. Bona betreffend der unbewohnten Zonen um Gepidien übereinstimmen (gerade in Richtung zu den Ostgoten war es ratsam, einen leeren Grenzstreifen, Ödeland zu belassen!), ebenso auch mit den schon behandelten ostgotisch-sarmatischen, bzw. sarmatisch-römischen Kriegsereignissen, also mit dem Aufenthalt der Sarmaten im Banat. Diese politische Lage änderte sich nach der Abwanderung der Ostgoten, als die Gépiden die politische Grenze des gepidischen Königsreiches und offenbar auch ihr Siedlungsgebiet gegen Süden ausdehnten und ihnen Syrmien zufiel. Zwischen dem hier Gesagten und der Getica с 33. und с 74 sind Widersprüche: („Das erste Volk im westlichen Scythien ist das der Gépiden, deren Land von großen und bedeutenden Flüssen durchströmt wird; denn die Tisia durchfließt es von Norden nach Süden; von Westen kommt der große Danubius selber, von Osten der Flutausis, der reissend mit vielen Stromschnellen in die Flut hen des Ister mündef — Jord. Get. с. 33; „.. .ich meine das alte Dacien, das jetzt bekanntlich die Gépiden bewohnen. Dieses Land, gegenüber von Mö sien jenseits der Donau gelegen, wird von einen Kranz von Bergen eingeschlossen. .." Jord. Get. с. 74, MAERTENS 1884): der scheinbare Widerspruch besteht bloß dann, wenn wir folgendes nicht beachten: 1. Den möglichen Unterschied zwischen den politischen Grenzen und des Siedlungsgebietes ; 2. wenn man für den Zeitraum zwischen 454 und 567 gleiche, also unveränderte politische Grenzen und Siedlungsgebiete annimmt, also den Zeitraum 454—473 und 473—567 nicht unterscheidet; 3. wenn wir es nicht für wahrscheinlich halten, daß die restliche sarmatische Bevölkerung nach 473 (sofern sie sich nicht den abziehenden Ostgoten anschlössen!) gepidische Untertanen wurden! Das an rechten Ufer der Theiß befindliche gepidische Siedlungsgebiet nehmen J. Gy. Szabó und I. Bona aufgrund des Gräberfeldes von Tárnáméra an, doch ist es wahrscheinlich, daß diese Siedlung und ihre Gräberfeld erst im 6. Jahrhundert entstand (Szabó 1969, 48). Im Gebiet zwischen Jobbágyi und der Theiß ist kein solcher Fundort des 5. Jhs., der die Anwesenheit der Gépiden eindeutig bekräftigen würde.( 2 ) Zwischen den Gépiden und den Sueben somit Anfang des 6. Jahrhunderts mag ein bedeutendes „Ödeland" gewesen sein. Die Ausdehnung des Siedlungsgebietes der Gépiden entlang der Theiß war — das Gesagte zusammenfassend — in der Mitte des 5. Jhs. (während des Aufenthaltes der Ostgoten in Pannonién) bedeutend kleiner, wie im 6. Jh. und war in jeder Richtung mit einer größeren unbewohnten Verteidigungszone umgeben (Abb. 1,1). e. Das Siedlungsgebiet der Heruler und ihre archäologischen Fundorte Die auf die westliche Hälfte des Karpatenbeckens bezüglichen Quellen der Geschichte nach Jordanes endete mit der Abwanderung der Ostgoten aus Pannonién (473). Die neueren Quellen stammen aus der Zeit als die Langobarden zur Jahrhundertwende des 5—6. Jahrhunderts am Rande des Karpatenbeckens auftauchten. Sie enthalten aber leider sozusagen keine Bestimmungen der Wohngebiete der in den Ereignissen teilnehmenden Völker. Auf die siedlungsgeschichtlichen Verhältnisse kann man nur aus der Abfolge der historischen Ereingisse schließen. Die Heruler nahmen an der Schlacht am Nedao teil (Jord. Get. 261), doch aus der Tatsache, daß sie in den nachfolgenden Jahren nicht an den Kriegen der Ostgoten beteiligt waren, kann man vielleicht folgern, daß sie damals noch nicht in Pannonién, noch in den Nachbargebieten lebten (Stefan 1943, 80). (3) „Et post ipsum regnavit Tato, filius Clajfoni. Sederunt Lango bardi in campis Feld annos très. Pugnavit Tato cum Rodolfo rege Herulorum, et occidit eum, tulit vando ipsius et capsidem. Post eum Heruli regnum non habuerunt^ Origo gentis Langobardorum cap. 4. — „Eo tempore redierunt Langobardi in campis filda. Fecerunt ibi annos très. Et post haec pugnavit Tatto cum Rodulf о rege Herulorum, et occidit eum et tulit bandonem ipsius, et populum ipsius infugam misit. Ibi praedavit omnia bona eorum. Pos tea Heruliregem nonhabuerunf História Langobardorum Cod. Goth. cap. 4. „Defuncto quoque Clajfone, Tato, eiusdem filius, septimus ascendit ad regnum. Egressi quoque Langobardi de Rugiland, habitaverunt in campis patentibus, qui sermone barbarico 'feld' appellantur. Quo in loco dum per trium annorum spatia morarentur, bellum exortum est inter Tatonem atque Rodulf um Herulorum regem.'''' Pauli História Langobardum I. 20. „Als es dann zur Schlacht kam, fielen zahlreiche Heruler, darunter auch Rodulfus selbst, während der Rest, ohne an Widerstand zu denken, in aller Eile entfloh. Bei der Verfolgung durch die Feinde (d.h. die Langobarden) fand die Mehrzahl den Tod und nur wenige konnten sich retten. Daher konnten sich die Heruler nicht mehr in ihren angestammten Wohnsitzen halten. Sie brachen sogleich von dort auf und durchzogen auf ihren weiteren Wanderungen mit Weib und Kind das ganze Gebiet jenseits des Isters. " Prokopius, Gotenkriege, Griechisch-Deutsch, ed.VEHl966, II. 14;RAPPAPORT 1913, 1160; SCHMIDT 1941, 552—553. 173