Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Völkerwanderungszeitliches, germanische Langschwert von Dunapentele/Dunaújváros. p. 145–165.

des 6. Jh. kann er jedoch kaum datiert werden" (1939, 120). Doch kann man auch das in Bruchsal (Deutschland, Baden) gefundene Schwert aus dem Kreise der Analogien nicht ausschließen (BEHMER 1939, 187, Taf. LVII,3), welches wieder Behmer in die „Mitte des 7. Jhs. oder der Zeit kurz vorher" datierte (1939, 187). Die Analogien des Mundstückes — welche mit ihren feineren Details wahrscheinlich genauere Parallelen ver­muten lassen, wie die schematische Form des Knaufes — legen eine frühere Datierung nahe. Nach den Forschungen J. W e r n e r's kommen jene Typen der aus Bronze gegos­senen Mundstücke, welche dem des Schwertes von Duna­pentele/Dunaújváros ähnlich sind, an der Vorderseite des Mundstückes mit Wellenlinien und Eierstäben, in vier Gebieten vor: in Wallonien (Süd-Belgien, Maastal), in Deutschland im Rheingebiet und in Württemberg, sowie in Ost-England. Nach der Annahme von J. W e r n e r wurden diese Schwerter in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts in einer im Maasgebiet tätigen, spätrömische Traditionen bewahrenden Werkstätte hergestellt und durch Handelsver­bindungen in das Rheingebiet und nach England verbreitet. J. W e r n e r betrachtet die Schwerter mit einem solchen Mundstück als westlichen Typ, gegenüber dem polychro­men Schwerttyp östlichen Ursprungs mit Goldbeschlägen (1953, 1956). Seine Datierung wurde von der Forschung gebilligt (Chadwick-Hawkes 1962 63, 200; EVISON 1965, 110—112) und der neuere, zu diesem Typ gehörige Fund (Hemmingen, Grab 21) hat keine Änderung der Datierung gebracht (MÜLLER 1976, 95—96). (Abb. 3) (Die neueste Analogie des Schwertes von Dunapentele/Dunaújváros stammt aus der unveröffentlichen Ausgrabung von J. Ale­nus-Lecerf (Bruxelles) aus Vieuxville, Prov. Liege. Freund­liche Mitteilung von H. Böhme) Abb. 3: Das Schwert von Dunapentele/Dunaújváros und die Verbreitung dessen Kreises. 1 = Peterfinger; 2 = Abingdon; 3 = Samson; 4 = Krefeld; 5 = Oberlörick; 6 - Hemmingen; 7 = Dunapentele/Dunaújváros Das Mundstück des Schwertes von Dunapentele/Duna­újváros wurde — aufgrund der Ähnlichkeit der Verzierung mit den englischen, belgischen und rheinländischen Lang­schwertern — wahrscheinlich ebenfalls in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. hergestellt. Seine vermutliche Gebrauchs­zeit seine Gebrauchsspuren in Betracht ziehend, kam es spätestens im ersten Viertel des 6. Jhs. in die Erde. 4. Schwertfunde des 5—6. Jahrhunderts in Pannonién In Pannonién kann man zwei Gruppen der Gräber des 5—6 Jhs. mit Schwertern — also vor der Langobarden­zeit — zeitlich unterscheiden. In die ältere Gruppe gehören die Schwerter aus Gräbern der Hunnenzeit (Bátaszék — Grundschule (Mészáros 1966), Lengyeltóti — Apotheke (Bakay 1968), Lebeny — Magaspart (Pusztai 1966), Pannonhalma — Szélsőhalom (Tomka 1980), Pécsüszög (HAMPEL 1905, II, 370—379; ALFÖLDI 1932, 76), Táska— Fehérvíz Meierei (FETTICH 1953, 176), Zmajevac [Vörös­mart] (DiMiTRiJEVic —KovACEVié— ViNSKi 1962, 69—70). Diese Schwertergruppe ist mit Goldbeschlägen (Bátaszék, Lengyeltóti, Pécsüszög, Zmajevac) bzw. „magische Perl­Schwertanhänger" (Táska) charakterisiert. In den folgenden anderthalb Jahrzehnten, nach der Hunnenzeit zur Zeit des Aufenthaltes der Ostgoten in Pannonién, fehlen Schwert­funde vollkommen. Den Grund sieht die Forschung darin, daß wahrscheinlich infolge einer sehr strengen Bestattungs­sitte keine Waffen in die Männergräber der Ostgoten gelegt wurden (Werner 1956b, 128; BIERBAUER 1975, 68—69). Aus der Vorlangobardenzeit sind in Pannonién sechs Langschwerter bekannt : Dunapentele/Dunaújváros, Epöl— Kőkúti dűlő Grab 1 (MRT 5. 74—76), Felpéc (FETTICH 1943, 7; BONA 1976, Abb. 41); Soponya — Sandgrube (Bona 1964, 85 Anm. 52 — vor der Ausgrabung vernichteter Grabfund, I. Bóna's frdl. Mitteilung, Oktober 1980), Szák — Ziegelei (Bona 1973, 337), Tác — Gorsium, Villa I, Grab 20 (BONA 1971, 229, 270). (Abb. 4) Die nordpannonischen Funde sind wahrscheinlich mit jenen Sueben in Verbindung zu bringen, in deren Gräbern, nördlich der Donau ebenfalls Schwerter gefunden wurden (Umgebung von Komárom — HAMPEL, 1905, II, 46—47, III, 40; Levice [Léva] — Alsó rétek, Grab 1,2 — Tocík 1962, 193—195; Nitriansky Hradok [Kisvárad] — Tocík 1962, 196) und auch jene, die sich nach der Abwanderung der Ost­goten in Ostpannonien ansiedelten und die sehr kostspielige Bestattungssitte der Beerdigung mit Langschwertern mit sich brachten. Bei dem Fund von Felpéc ist die ethnische Bestimmung problematischer. Theoretisch könnte man diesen auch als suebisch bestimmen, aber geographische Argumente erwägend kann auch ein Heruler als möglicher einstiger Eigentümer des Langschwertes nicht ausgeschlos­sen werden (BONA 1976, 31, 61). Die südostpannonischen Langschwerter (Batajnica, Ilok, Jakovo —Kormadin, Grab 2, Nestin, Rakovac, Zemun) schrieb die Forschung den Syrmien besetzenden Gépiden zu (Cs ÁLLÁN Y 1961, 238—242; DIMITRIJEVIC —KOVACEVIC — VINSKI 1962,75—104). Unter diesen ragt das silbervergoldete Mundstück des Schwertes von Rakovac —Srucica hervor. (Taf. IL) Dieses Schwert — ein Streufund — wurde von 10* 147

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