Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Szőnyi Eszter, T.: Forschungen im Auxiliarkastell von Arrabona. p. 135–143.

I mit Sand bestreute rohe Gefäßoberfiäche die Körnchen eingedrückt wurden, daß Gefäß demnach sozusagen ver­putzt wurde, desweiteren die dunkelgrauen, eiförmigen Gitterbecher-Bruchstücke (Taf. 2) kommen auch häufig in der spätesten, von der Tiberius-Zeit bis 45 u. Z. datierten Schichte am Magdalensberg vor (SCHINDLER —KAUDELKA 1975, Form 95 und 115). Solche sind auch aus dem frühen Material des Carnuntumer Lagers bekannt (Grünewald 1979, 34). Obzwar die Ausgrabung — wie dies zu erwarten war — über die Verteidigungswerke des Barackenlagers (wie Mauern, Türme, Graben, usw.) keinerlei Angaben zeitigte, hatte sie dennoch die früheren Hypothesen, bzw. die Resultate der Jahre 1968/69 ausgeführten Freilegungs­arbeiten am Széchenyi—Platz bekräftigt (Gabler 1971, 9—16), nämlich daß die Besetzung von Arrabona in der zweiten Hälfte der dreißiger, oder zu Beginn der vierziger Jahre erfolgt war. Der Bau des Lagers unter Claudius geht also dem der Limes-Befestigungen voran, deren militärische Besetzung mit den Ereignissen der fünfziger Jahre, dem Sturz des Vasallenstaates des Vannius, in Verbindung ge­bracht werden kann. Die erste ständige Besatzung, deren Name wir kennen und die in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts im ältesten Lager stationierte, ist die in Syrien rekrutierte ala I Ituraeo­rum. Der Aufenthalt der romanisierteren Truppen, in dieser Garnison sowie die bessere öffentliche Sicherheit unter Flavii mochte dazu beigetragen haben, daß gegen Ende des Jahrhunderts die Menge der Importwaren sprungartig stieg, hauptsächlich der südgallischen La Graufesenque­Sigillaten. Nach B. L ö r i n с z (1978, 6) wurde die ala ungefähr 92 nach Intercisa versetzt. Die Besatzungstruppe des darauffolgenden Jahrzehnts ist unbekannt; es gibt keine Belege für die frühere Annahme (BARKÓCZI 1951, 11), daß in Arrabona die cohors I Noricorum equitata gelegen hätte. Die zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Arrabona ver­setzte ala I Vlpia Contariorum milliaria brachte große Ver­änderungen im Leben der Siedlung. Das frühere Lager einer ala quingennaria erwies sich offenbar als zu klein für die Truppeneinheit von tausend Mann deshalb mußte es er­weitert werden. Es besteht kein Grund daran zu zweifeln, daß die hierher versetzte ala milliaria ihr Lager gleich aus Stein gebaut hatte. Sicherlich sind die Steinbauten des Arrabonaer Lagers an den Namen der ala I Vlpia Contario­rum milliaria zu knüpfen, da bei der Freilegung Ziegel mit dem Stempel .. .P CON und AL IV... gefunden wurden; einer kam aus dem Fundament der Straße zum Vorschein, die mit den Steinbauten gleichzeitig ist. D. Gabler (1971, 18—29) datierte die ersten bei seiner Ausgrabung am m'eus entdeckten Steingebäude auf die Zeit Hadrians; dies ist gleichzeitig das Datum der Steinbauten einer Reihe von Lagern, die östlich von Carnuntum an der Limesstrecke lagen; das Lager von Carnuntum wurde dagegen unter Traian aus Stein umgebaut (Kandier 1977, 145). In der früheren Kriegsgeschichte, auch als die ersten Lager errichtet wurden, zählte Arrabona immer zum Gebiet der Carnuntumer Legion, worauf auch der runde Ziegel­stempel der legio X Gemina hinweist, der bei der Aus­grabung gefunden wurde. Es ist deshalb anzunehmen, daß man das strategisch so bedeutsame, für die Aufnahme der wichtigen Militäreinheit geeignete Garnisonslager noch unter Traian, als die ala milliaria hierher versetzt wurde, aus Abb. 1: Das freigelegte Graben- und Pfahlgruben-System des Barackenlagers Stein errichtete, damals als eine großzügige Erweiterung des Lagers sich ohnehin als notwendig erwies. Aus der Periode der Steinbauten konnten zwei Gebäude und der dazwischen liegende, 6 m breite Strassenabsatz beobachtet werden, bzw. je eine Reihe der Räume freigelegt werden (Abb. 2). Diese Gebäude sind ebenso orientiert wie die Baracklagerbauten und bewahrten sogar die frühere Einteilung, weshalb die Annahme begründet ist, daß die letzte Periode der Pfahllagerbauten bis zum Steinbau standhielt. Die neu errichteten Steingebäude wurden lange benutzt, wahrscheinlich bis zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Leider konnte die Zeitspanne ihres Gebrauches bei der Aus­grabung nicht ermittelt werden; die Mauern des westlichen Gebäudes wurden nämlich später abgetragen, darüber befand sich eine Planierschicht, weshalb der Benutzung nur bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts bewiesen werden kann: In der Aufschüttungsschicht des letzten erhaltenen Gehbo­dens befanden sich Pfaffenhofener Sigillaten Drag 37 aus den Jahren 210—240 (Gabler 1978, 129) (Taf.3) weiter Bruch­stücke einer graue Faltenbechers, graue Krüge aus grob­körnigem Ton mit Rundhenkel und braungestreifte bemalte Keramik aus gelbem Ton. Da wir an den früheren, öfter erneuerten, an manchen Stellen durchgebrannten Gehboden nur Reste von weißem Wandbewurf guter Qualität fanden, 136

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